Oblivion - The Path Towards ...

Review von Metal Guru vom 17.11.2017 (3873 mal gelesen)
Oblivion - The Path Towards ... Luis Martinez (Drums), Ted O'Neill (Guitars), Ben Orum (Guitars) und Dr. Nick Vasallo (Basses and Lead Vocals) wollen auf "The Path Towards ..." laut komparativem Infozettel noch 'darker, heavier and even more eclectic' als auf ihrem 2013er Erstlingswerk "Called To Rise" klingen. Unterstützung erhalten sie hierbei u. a. von Eddie Hermida (Guest Vocals), Enrico H. Di Lorenzo (Guest Vocals), Carlos Saldana (Guest Vocals) und Karl Sanders (Guest Songwriter), die ebenfalls ihr Bestes geben, um den Weg nach - ja, wohin eigentlich - noch dunkler, noch eklektischer, noch schwerer zu gestalten. Alle Beteiligten kennen sich bereits aus metallischer Vergangenheit (aka Bands wie z. B. ALL SHALL PERISH, ANTAGONY, CONNOISEUR, HIDEOUS DIVINTY, NILE, SUICIDE SILENCE, THE ZENITH PASSAGE), kommen hörbar gut miteinander klar und servieren uns Material, das brutaler, gewalttätiger, krachender, rabiater, tötender kaum sein könnte:

Die Songs dreschen so derbe, knüppeln so knallhart, metzeln so mörderisch, dass einem Angst und Bange werden kann! Diese kompromisslose 11-Song-Kollektion* zerschlägt so ziemlich alles, woran man mal glaubte, worauf man mal hoffte - selbst das kleinste Häufchen Hoffnung/Optimismus/Positivität wird zielsicher zerstört. Tiefer gelegte Stromgitarren demontieren auf linkem und rechtem Stereokanal jegliche Hooks/Licks/Riffs, während eine herzrhythmusgestörte Bass/Schlagzeugfraktion nicht den heisersten Hauch einer Luftholung zulässt - Adrenalin/Chaos/Hektik/Panik/Wahnsinn pur! Dazu dann zwischen Gebelle, Gegrunze und Geschreie angesiedelte Stimmen, die direkt aus Irrenhaus, Nervenheilanstalt oder Urschreitherapie zu stammen scheinen - gute Güte! Leider können nur neun der elf Songs als solche bezeichnet werden*: Tracks 01 ('Intro') und 11 ('Extro') sind überhaupt keine 'richtigen' Stücke, sondern lediglich strukturlose Soundcollagen, die weder kompositorisch noch musikalisch noch stilistisch mit dem Rest der Scheibe zu tun haben. Was mich zum nächsten (leider unerfreulichen) Punkt bringt: In Zeiten deutlich unter vierzig Minuten rotierender (Metal-) Produktionen fällt "The Path Towards ..." mit seinen offiziellen 35:22 Minuten vielleicht trendy, aber bös bescheiden aus. Wenn man jetzt noch besagtes Intro (1:00) und Extro (1:15) abzieht, bleiben dürftige dreiunddreißig sehr schlanke Musikminuten. Ich finde, irgendwann hört's auch mal auf - mit der Kürze, dem Trend, der Vera...!

Die Produktion gleicht die Kürze/den Trend/die Vera... der Scheibe voll aus - Aufnehmer und Mischer Zack Ohren (heißt der wirklich so?) in den Castle Ultimate Productions sei donnernder Dank: Der Bass bollert, die Drums dröhnen, die Klampfen krachen und die Vocals wirken wahrlich wahnsinnig! By the way: Wenn mich nicht alles täuscht, hören wir hier tatsächlich ein 'richtiges' Schlachzeuch, was in Zeiten vorher getriggerter und nachher quantisierter Samples nicht zwangsweise der Nachtordnung entspricht. Ja, ich glaube sogar, das Holz des Snarekessels zu hören - was aber auch bloße Einbildung, reines Wunschdenken sein mag. "The Path Towards ..." könnte auch "Highspeed From Hell" heißen, mahnt mal an noch morbidere MORBID ANGEL, suggeriert den Selbstmordsoundtrack 2017 und wartet auf den willkommenen Weltuntergang - guter Gott ...

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Dominion
03. Mechanistic Hollow
04. Concrete Thrones
05. Awaiting Autochthon
06. Holders Of The Sword
07. Harsh Awakening
08. It Has Become
09. Zenith
10. Under A Dead Sun
11. Outro
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 35:22 Minuten
VÖ: 17.11.2017

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