Advocacy - The Path Of Decoherence

Review von Cornholio vom 14.02.2024 (1754 mal gelesen)
Advocacy - The Path Of Decoherence Puh, das ist wirklich schwere Kost. ADVOCACY aus Dänemark spielen Progressive Metal. Und damit meine ich keinen Prog der Sorte SYMPHONY X oder THRESHOLD, sogar DREAM THEATER sind aus meiner Sicht leichter nachzuvollziehen. Nein, die Sorte Prog geht hier eher in die Richtung HAKEN (mit denen ich übrigens aus irgendwelchen Gründen auch nie warm geworden bin) oder jüngere OPETH; hier und da vielleicht mit einer Prise SUN CAGED.

Meine bevorzugte Richtung ist das nicht, obwohl ich Prog eigentlich gerne mag. Aber offensichtlich ist Prog nicht gleich Prog. Mir fehlt auf "The Path Of Decoherency" eindeutig der rote Faden innerhalb der Songs. Derer sind es sechs an der Zahl, allesamt über sechs Minuten lang, plus zwei Zwischenspiele (einmal Intro, einmal ein Vorspiel zum letzten Lied). Und mit dem Intro (und Titelsong) fängt es eigentlich recht vielversprechend an; klassisches Piano und neoklassische E-Gitarre dazu. Ich erwartete nach dem ersten Hören so etwas in Richtung SAVATAGE, aber es kam mit 'Prayer For The Reckless' einfach der sperrigste und längste Song auf dem ganzen Album.

Und auch im weiteren Verlauf des Albums wurde es nicht wirklich viel besser. Irgendwie klingt für mich alles so emotionslos, so beliebig, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich der Band damit überhaupt nicht gerecht werde. Die Musik klingt auch nicht schräg oder dissonant, aber es will für mich einfach nicht so recht zusammenpassen. Takt, Gesangslinie, die Melodien der Instrumente, alles klingt irgendwie nach Moll, und es fehlt das Zusammenfügen zu einem großen Ganzen am Ende - auch nach mehreren Durchläufen.

Als ich dann auch noch sowas wie Growls ausmachte, schlug ich zuerst beide Hände über dem Kopf zusammen. Im Nachhinein sind es aber die beiden Songs 'Deranged' und 'Unnamed', die für mich noch am ehesten als nachvollziehbare Lieder durchgehen können. Und hier sind die meisten Growls auf der Scheibe vertreten. Aber das ist glaube ich nur Zufall, denn vor allem 'Deranged' fühlt sich (ausnahmsweise) nicht an, als hätte man den Song mit Klemmbrett und Rechenschieber geschrieben.

Insgesamt ist mir "The Path Of Decoherence" leider zu unrund, zu vertrackt, zu sperrig. Aber auch dafür gibt es sicher eine Zielgruppe, und die sollen gerne mit ADVOCACY glücklich werden.


Gesamtwertung: 4.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Path Of Decoherence
02. Prayer For The Reckless
03. Leap Of Faith
04. Star Formation
05. Cut Loose
06. Deranged
07. Interlude
08. Unnamed
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 48:04 Minuten
VÖ: 24.01.2024

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