Creeper - Sanguivore

Review von Elvis vom 14.12.2023 (1427 mal gelesen)
Creeper - Sanguivore CREEPER aus Southhampton haben als Horror Punk-Band angefangen, aber sich seitdem auf kreative Weise mit jedem Album neu erfunden. Bei "Sanguivore" handelt es sich nunmehr um das dritte volle Album der Band um Will Gould und Ian Miles. Und da Stillstand bekanntlich der Tod ist, geben CREEPER hier eine lange geplante Vampir-Geschichte in gut 42 Minuten zum Besten. Stilistisch wie songtechnisch abwechslungsreich werden hier massenhaft Einflüsse verarbeitet, die von den SISTERS OF MERCY über NICK CAVE oder den MISFITS vor allem auch stark zu JIM STEINMAN (vor allem sein Solo-Werk "Bad For Good") und natürlich dann auch MEAT LOAF reichen.



Bereits der überlange Opener 'Further Than Forever' hat einen immensen Steinman-Charakter, auch wenn man natürlich schwerlich an dessen Großtaten anknüpfen kann. Aber man kommt immerhin wirklich weit. 'Cry To Heaven' hat dagegen mehr SISTERS OF MERCY oder BAUHAUS-Vibe, ein gelungener Song. Etwas mehr MISFITS-Faktor folgt dagegen bei 'Sacred Blasphemy', bevor es balladig zugeht mit 'The Ballad Of Spook And Mercy'. 'Lovers Led Astray' geht mehr in eine punkige Dark Rock-Richtung, während 'Teenage Sacrifice' Steinman-infizierte Metal-Vibes hat. 'Chapel Gates' ist glamiger Punk, nach dem kurzen Instrumental 'The Abyss' folgt das synthiegeschwängerte 'Black Heaven' (DEPECHE MODE lassen dezent auch grüßen - aber deutlich rockender), bevor es ruhig mit der wehklagenden Ballade 'More Than Heaven' ausklingt. In der Summe stecken in "Sanguivore" fast zu viel Inhalt und Details, um das an dieser Stelle hinreichend zu würdigen. Es gibt einfach sehr viel zu entdecken und wer die Vampir-Vibes mag, wird hier sicherlich einige Zeit brauchen, um alles mitzunehmen.



Gut produziert ist das Album ohnehin und das Songwriting überzeugt bei all dieser Abwechslung erfreulicherweise auch, denn CREEPER machen hier unterm Strich einen wirklich guten Job. Klare Anleihen bei großen Vorbildern und die entsprechende Ambition ergeben ein Album, was zwar sicherlich inspiriert ist, aber auch definitiv eigenständig.



Wer mit einem bunten Mix aus diesen Stilen und gelegentlichem Bombast, der jedoch nie zu pathetisch wird, etwas anfangen kann, der dürfte CREEPER auf alle Fälle mal antesten und vielleicht schätzen lernen. Als drittes Album ist "Sanguivore" auf jeden Fall sehr vielversprechend geworden und ich glaube durchaus, wir werden von diesen Briten sicherlich noch einiges mehr zu hören und sehen bekommen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Further Than Forever (09:12)
02. Cry To Heaven (04:27)
03. Sacred Blasphemy (2:53)
04. The Ballad Of Spook & Mercy (04:39)
05. Lovers Led Astray (04:40)
06. Teenage Sacrifice (04:17)
07. Chapel Gates (02:23)
08. The Abyss (0:42)
09. Black Heaven (04:15)
10. More Than Death (04:38)
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 42:01 Minuten
VÖ: 13.10.2023

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