Skiltron - Bruadarach

Review von Chaosswampchicken vom 11.12.2023 (1719 mal gelesen)
Skiltron - Bruadarach Skiltron - Bruadarach

SKILTRON, für die einen sind die aus Argentinien stammenden und jetzt in Finnland lebenden Musiker die absolute Offenbarung im Folk Metal, für die anderen, trotz einiger Aha!-Momente in ihren Alben, eine Ansammlung stereotypischer Charaktere. Was man festhalten kann, ist, dass die Band mit fast 20 Jahren eine lange Geschichte und viel Entwicklung hinter sich hat. Mit dem nun sechsten Album "Bruadarach" des Quintetts, das so viel wie "Träumer" oder "Visionär" heißt, stellt sich für die werte Hörerschaft wieder die Frage, welche Seite hier die Oberhand haben wird, oder ist es vielleicht ein Album, das beide Seiten endlich ein wenig zusammenbringen wird? Zumindest werde ich hier mal meine Sichtweise dazu abgeben und mit euch zusammen ein wenig in den keltischen Folk Metal abtauchen.

Erfolg und Hingabe

Das Opener-Intro 'Triumph And Devotion' startet schon mal vielversprechend. Langsame Klänge einer Laute sind zu vernehmen, die direkt in die richtige Zeit und Stimmung versetzen, aus dem Nichts kommt dann spannendes Getrommel, untermalende Gitarren und natürlich nicht zu vergessen, das prägende Instrument dieses und vergangener Alben hinzu, der Dudelsack. Wir steigen direkt ein in das mit ordentlich Tempo gefüllte 'As We Fight': Ein tolles Riff zu Beginn lässt die Hoffnung für dieses Album höher schlagen, leider sind hier relativ schnell wieder alte Defizite zu spüren, eines davon der Gesang von Vocalist Paolo Ribaldini. Für mich fehlt es ihm an Druck und Kraft in der Stimme, was in Gänze der Platte gut getan hätte. Mit 'This Battle Is My Own' haben wir die erste Ballade von "Bruadarach", der Beginn hört sich trotz toller Folkklänge irgendwie verzerrt und fehl am Platze an, den mehrstimmigen Gesang im Refrain hingegen empfinde ich als tolles Klangbild. Ein Solo, das sehr viel Gefühl und Sehnsucht rüberbringt, hilft hier leider auch nicht darüber hinweg, dass einfach die Power in den Vocals fehlt. Der Track 'Proud To Defend' ruft auf, seine Waffen zu schultern und in die Schlacht zu ziehen, um seine Freiheit zu verteidigen, ein Song der nach vorne treibt und gute Laune macht. Die Gitarren erzählen hier die Geschichte, der Song funktioniert sicher gut mit vielen Menschen.

Ich bin was ich bin

Weiter geht es mit 'A Treasure Beyond Imagination', einer weiteren Ballade. Hier kommt dann leider ein weiteres Defizit zum Vorschein: Der Track fühlt sich künstlich aufgeblasen und etwas kitschig an. Eine kleine Überraschung gibt es allerdings, als halbe Griechin ist mir natürlich das Instrument Bouzouki aufgefallen, das zur Begleitung griechischer Folklieder benutzt wird. Das druckvolle 'Rob Roy' ist einer der Songs der Platte, die das Ganze für mich zu einem vernünftigen Abschluss führen könnten, es macht Spaß und ein wenig die Haare schütteln kann man dazu auch. Auch das 'Haste Ye Back' haut noch mal eine Kerbe für die Jungs, die zumindest ein paar Zweifel ausräumen.

Fazit

Folk Metal-Fans, denen SKILTRON bisher schon ein Begriff war, sollten sich durch meine Review nicht beirren lassen, denn vieles ist so geblieben, wie man es kennt und viele es schätzen. Songs wie 'Rob Roy' oder 'Haste Ye Back' geben dem Ganzen auch mal einen anderen Anstoß. Allerdings sollte weiterhin an den Vocals gefeilt werden sowie am exzessiven Gebrauch des Dudelsacks. Am Ende ist Hören besser als etwas beschrieben zu bekommen, bildet euch eure eigene Meinung.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Triumph & Devotion (Intro)
02. As We Fight
03. This Battle Is My Own
04. Where The Heart Is
05. Proud To Defend
06. Turadh (Instrumental)
07. I Am What I Am
08. A Treasure Beyond Imagination
09. Rob Roy
10. Haste Ye Back
11. Saor Alba (Outro)
Band Website: www.skiltron.net
Medium: CD
Spieldauer: 43:59 Minuten
VÖ: 01.12.2023

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