The Arcane Order - Distortions From Cosmogony

Review von Opa Steve vom 17.06.2023 (1643 mal gelesen)
The Arcane Order - Distortions From Cosmogony Die Jungs von THE ARCANE ORDER sind aufgrund der vielfachen Verpflichtungen mit der dänischen Metal-Szene vielbeschäftigt und so wundert es nicht, dass die CDs nicht gerade im gewohnten Ein- bis Zwei-Jahre-Takt herauskommen. Mich konnte von dem 2008er Album "In The Wake Of Collisions" besonders das hyperbrutale Instrumental 'When Oceans Become Deserts' flashen. Das 2015er "Cult Of None" ging dann irgendwie an mir vorbei, aber für die Rezension des Nachfolgers "Distortions From Cosmogony" habe ich doch direkt mal zugegriffen, um mal zu prüfen, was die Band aus dem HATESPHERE-/AUTUMN LEAVES-/SOILWORK-Umfeld so im Achtjahrestakt abliefern kann. Und mir reichte schon eine Runde auf den Kopfhörern im Zug von Hamburg in die Heimat, um festzustellen, dass es sich hierbei um ein amtliches Brett handelt. Das gelegentlich Chaotische an der Scheibe und die sehr extremen Vocals von Kim Song Sternkopf wird zwar einige Leute beim Durchzappen abschrecken, aber aus einem spontanen Eindruck auf die ganze Scheibe zu schließen, wäre ein großer Fehler. So wuchtig und variabel ist das Material, so episch manche Passagen, so brutal, und dann auch überraschend harmonisch-zart. Generell ist der Stil von THE ARCANE ORDER akustisch extrem dicht und das Mastering der noch bestmögliche Kompromiss aus der gewünschten Durchschlagskraft und Transparenz. Man könnte die Musik sogar ein bisschen in der Black Metal-Schublade verorten (gerade wegen seiner oftmaligen Bösartigkeit wie in 'The First Deceiver') oder in die Death Metal-Ecke stellen. Verkehrt wäre das alles nicht und die Scheibe spricht sicherlich auch Fans aus den genannten Lagern an. Aber der Begriff "Extreme Metal" trifft hier immer noch am besten zu, da die Musik wirklich extrem ist. Nicht nur aufgrund ihrer Härte und des kompromisslosen Klangbilds. Sondern auch wegen ihrer extremen instrumentalen Kunst. Die irren Gitarrenläufe von Flemming C. Lund bilden die Brücke zwischen harter Brutalität und grandioser Epik. Drummer Bastian Thusgaard orientiert sich stark am Stil des Vorgängers Morten Løwe Sørensen, aber setzt an irren Blasts und Läufen noch einen drauf. Der Ausnahmedrummer, der auch bei Dirk Verbeuven in die Schule gegangen ist, suchte wohl neben SOILWORK noch ein Ventil, bei dem er extremes Drumming auf höchstem Niveau ausleben kann. Und was er auf "Distortions From Cosmogony" abliefert, gehört mit zum Besten, was man an High-Class-Drumming im Genre erwarten kann.

Abgesehen davon, dass man auch mit einigen stumpfen Parts wie in 'Children Of Erebus' und 'Favors For Significance' klarkommen muss, hat man mit "Distortions From Cosmogony" einen unglaublichen Kracher, der an Epik, Spielkunst, Komposition (Durchschnittslänge sieben Minuten pro Song!) und gnadenloser Härte nicht spart. Mit Sicherheit eins der besten extremen Metal-Alben, die dieses Jahr erschienen sind. Anspieltipp: 'Starvations For Elysium' und 'Cry Of Olympus'.



Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Distortions From Cosmogony
02. Cry Of Olympus
03. A Blinding Trust In Chosen Kings
04. Starvations for Elysium
05. Favors For Significance
06. The First Deceiver
07. Empedocles' Dream
08. Ideals Of Wretched Kingdoms
09. Children Of Erebos
10. Wings of Duality
Band Website: www.thearcaneorder.net
Medium: CD
Spieldauer: 57:51 Minuten
VÖ: 09.06.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten