Tygers Of Pan Tang - Bloodlines

Review von Rockmaster vom 08.05.2023 (1207 mal gelesen)
Tygers Of Pan Tang - Bloodlines Wow. Wer hätte erwartet, dass die TYGERS OF PAN TANG in der fortgeschrittenen Phase ihrer späten Karriere noch einmal die Reißzähne schleifen und so bissig werden. Schon bei der ersten Rotation fällt auf, dass die Jungs bei der Gitarrenarbeit - verglichen mit anderen Scheiben der 2010er-Jahre wie "Ambush" (Original-Release 2012) und "Ritual" - noch mal eine Schippe drauflegen. Robb Weir, Gitarrist und Urgestein der Band und immer dabei bis auf die Phase 1985 bis 1987, in der Jon Deverill und Brian Dick eine Neuauflage der Band versuchten, sieht im aktuellen Line-up das stärkste, das die Band seit den Anfangstagen der NWOBHM hatte. Die damaligen Besetzungswechsel sind, glaube ich, inzwischen hinreichend erörtert. Beim aktuellen Line-up ist Jack (Jacopo) Meille am Mikro dabei, der auch auf "Bloodlines" gewohnt stark abliefert. Drummer Craig Ellis ist schon seit über zwei Jahrzehnten an Bord. Neu sind der Mann am Bass, Huw Holding, und Gitarrist Francesco Marras, dem wir mutmaßlich unterstellen dürfen, dass er für die kleinen, feinen Details verantwortlich zeichnet, die "Bloodlines" noch einmal deutlich von den vorherigen Scheiben absetzt.

Fast könnte man meinen, dass sich der TYGER mit 'Edge Of The World' an sein Opfer anschleicht - für einen Opener kommt der Titel vergleichsweise unspektakulär daher. Bei 'In My Blood' spannt die Großkatze dann alle Muskeln an, und mit 'Fire On The Horizon' schließlich wird der Zuhörer direkt angesprungen. Während sich die Reißzähne im Nacken des Headbangers festbeißen, hat man eigentlich keine Gelegenheit, kleinere Schwächen auf der neuen Scheibe zu finden. Selbst bei der Nummer 'Believe', die mich nicht lückenlos flasht, baut sich der Refrain jedesmal toll auf. Ansonsten überzeugt das Album mit Titeln wie 'Light Of Hope', das einen tollen Groove hat, oder 'Kiss The Sky' und 'A New Heartbeat', die im Midtempo einfach den Esprit der guten alten Zeit aufleben lassen. Die Schlussnummer 'Making All The Rules' sollte den Zuhörer nachdenklich zurücklassen - und ist gleichzeitig ein Musterbeispiel für die kompositorischen Qualitäten des neuen Line-ups. Die traurigen, ruhigen Passagen, die Gitarrensoli und die dezent härteren Ausbrüche fügen sich perfekt zusammen.

Kurzum, "Bloodlines" enstammt in direkter Blutlinie der NWOBHM und macht Bock auf mehr. Oder auf Live. Robb selbst ist so zuversichtlich, was die TYGERS OF PAN TANG anbelangt, wie er es damals war, als "Wildcat" in die Schallplattenregale einsortiert wurde. Die Band harmoniert auch live, und Robb freut sich auf einige Zeit zum Touren. Schade bloß, dass - Stand heute - die deutschen Fans bis Sommer 2024 warten müssen und bislang nur das Booking für das Ironfest in Landstuhl bestätigt ist.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Edge Of The World (5:10)
02. In My Blood (4:23)
03. Fire On The Horizon (3:26)
04. Light Of Hope (3:49)
05. Back For Good (5:06)
06. Taste Of Love (4:17)
07. Kiss The Sky (3:55)
08. Believe (5:19)
09. A New Heartbeat (4:08)
10. Making All The Rules (4:27)
Band Website: www.tygersofpantang.com
Medium: CD + digital, b
Spieldauer: 44:02 Minuten
VÖ: 05.05.2023

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Top-Album. Besser als die letzten von Saxon, Maiden und den Tauben Leoparden. Sehr kurzweilig, kompakt runtergespielt, tolle Refrains und Melodien. Hört mehr Tygers!!
9/10   (09.05.2023 von Damage Case)

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