Statues - Black Arcs Rising

Review von derkleinekolibri vom 05.05.2023 (1029 mal gelesen)
Statues - Black Arcs Rising Wohl einmalig in der Geschichte irgendeines Studios weltweit, dürfte das 2020 von der schwedischen Band STATUES aufgenommene Album "Holocene" sein. Das Trio hatte vorab 40 Songs geschrieben, nahm dann im Sandås Silence Studio elf davon innerhalb von drei Stunden auf und erhielt anschließend vom Studio Geld für die nicht genutzte, vorab gebuchte Studiozeit zurück.

Das nun ab dem 5. Mai 2023 erhältliche dritte Album "Black Arcs Rising" zeichnet sich durch eine im Vergleich zur Produktion des Vorgängers "sehr lange" Aufnahmezeit aus. Die netten Burschen beschreiben ihre Arbeit wie folgt: Leicht übermütig zeichneten sie vorab 20 Songs auf, von denen letzten Endes aber nur 12 übrigblieben. Sie schufteten an den mit dem Studio vereinbarten fünf Tagen rund um die Uhr, aßen, schliefen und duschten praktisch mit ihren Instrumenten. Der Soundtrack zum Film "The Cat People" und die Musik der Krautrock-Band NEU! brachten ihre Stereoanlage zum Glühen. Dramatisch waren dann noch die Brände einer Mikrowelle und eines Verstärkers. Eines muss man den Dreien auf jeden Fall bescheinigen: Langeweile kommt mit ihnen sicher niemals auf.

Drei Stücken lieh übrigens Per Stålberg seine Stimme. Diese findet im Song 'Hiding In A Hole' ihren Höhepunkt, der wiederum zu meinen drei Favoriten des nicht einmal 33 Minuten langen Albums zählt. Bei diesem Stück wird auch am ehesten die punkige Attitüde einiger Songs deutlich, die sich hervorragend mit dem Alternative/Indie Rock der 90er paart, dem sich die Jungs verschrieben haben. Das dritte Album seit der Bandgründung im Jahre 2018 marschiert stets nach vorne, getrieben von starken Gitarrenriffs, die auf die Dauer allerdings ein wenig ermüdend wirken. Magnus Lindberg, der unter anderem schon für CULT OF LUNA, REFUSED und THE HELLACOPTERS sowie TRIBULATION tätig war, zeichnet hier für das Mastering im Svenska Grammofonstudion Gothenburg verantwortlich.

Textlich bewegt man sich eher auf der düsteren Seite, der heutigen Situation unserer Welt angepasst. Angesprochen werden Themen wie Umweltverschmutzung, der übermäßige, längst ins Uferlose wachsende Konsum, die Auswirkungen des Kapitalismus, das unrechtmäßige Annektieren fremder Länder und dem Unvermögen der Menschheit, ihr Verhalten zu ändern. Eine Art schwarzer Humor macht es angenehmer, den Inhalten ihrer Texte zu folgen. Hierzu passt natürlich die Musik wie die Faust aufs Auge - roh, manchmal derbe, aber immer ehrlich. Als mein Lieblingssong kristallisierte sich sehr schnell das zehnte Stück 'Epochalypse' heraus. Der Titel ist ein Konglomerat aus den Worten Epoche und Apokalypse.

Der musikalische Erguss der Schweden ist auf sämtlichen gängigen Streaming-Plattformen erhältlich. Erstaunlicherweise wird es aber wohl keine CD geben. Dafür werden jeweils 500 Vinyls in den Farben Transparent Green with Red Splatter und Solid White auf den Markt geworfen. Lasst euch bitte nicht von dem sehr gewöhnungsbedürftigen Cover abschrecken, dessen Sinn sich vermutlich nicht nur mir verschließt. Entscheidend ist wie immer nicht das äußere Erscheinungsbild.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Underground
02. Chemicals
03. Sardonic Grin
04. Agony
05. Phantasm
06. Eyes In the Sky
07. Hiding In A Hole
08. Meteorology
09. Dead Of Summer
10. Epochalypse
11. Perfect Storm
12. Bestiary
Band Website: www.facebook.com/statuesumea/
Medium: LP, Digital
Spieldauer: 32:24 Minuten
VÖ: 05.05.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten