Tulus - Fandens Kall

Review von Damage Case vom 17.02.2023 (1381 mal gelesen)
Tulus - Fandens Kall TULUS kennt man, sie lärmen ja bereits seit 30 Jahre durch die Szene und haben es seitdem auf beachtliche sechs Alben gebracht. Mit "Fandens Kall", ausgestattet mit einer von Kjell Åge Meland gezeichneten Naturlandschaft auf dem Cover, erscheint diesen Februar ihr siebtes. Und interessanterweise wurde der Weg der stilistischen Weiterentwicklung seit dem Debüt "Pure Black Energy" (1996) nicht wirklich beschritten. Es hagelt immer noch kurze Attacken aus Black Metal norwegischer Prägung, aber ohne klirrende Kälte, Kinderzimmerblasbeats und Riffing aus dem Kassettenrekorder. Ja, das gibt es doch! Riffs sind dabei ein gutes Stichwort, denn hier wird es wirklich eisig, der Gitarrensound der Gitarren auf "Fandens Kall" ist tatsächlich so scharf, dass man damit Brotscheiben schneiden und anschließend daumendick Nutella darauf schmieren könnte. Ansonsten regiert die straightere Variante des Norsk Black Metal, also KHOLD, SARKE, DARKTHRONE der Nullerjahre und natürlich "Now, Diabolical", wenn nicht die Blaupause des Black'n'Roll, dann dessen Höhepunkt. Doch TULUS trauen sich auch ein wenig. 'Sjelesmerte' klingt nach jüngeren SATYRICON - noch rockiger und fast schon jazzig schräg, garniert mit weiblichem Hintergrundgesang. Das akustische Outro 'Barfros' klingt beinahe schon nach einem Traditional. Dass sie seit zehn Jahren nur noch in ihrer Landessprache singen, lässt das Trio nicht weniger eigensinnig erscheinen. Es führt dazu, dass man rein gar nichts versteht, aber laut den allwissenden Metal Archives geht es um Folklore, was ja nicht untypisch für kauzige Skandinavier wäre.

Fazit: "Fandens Kall" klingt leider etwas gefällig und weitgehend erwartbar. TULUS machen das, was sie können, jedoch ordentlich und fügen ein paar Elemente hinzu, die man in fesselnder Form nur schon woanders bereits gehört hat. Die Zielgruppe wird mit Freude die gute halbe Stunde am Stück mitrocken.

Drei Anspieltipps: Der flotte Titelsong schneidet mit Riffs aus Klingen Schneisen in den Nebel norwegischer Wälder und schreitet dann erhaben mit mächtigem Strophenrhythmus durch sie hindurch. 'Isråk' rockt ordentlich nach vorne, ähnlich wie 'Jord' auf dem Vorgängeralbum. Das fast fünfminütige 'Samuelsbrenna' ist in Aufbau und Spannung bereits fast ein kleines Epos, das aus dem Kontext erfrischend heraussticht.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Fandens Kall
02. Lek
03. Slagmark
04. Allstøtt
05. Isråk
06. Samuelsbrenna
07. Sjelesmerte
08. Bloddråpesvermer
09. Snømyrkre
10. Barfros
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 32:16 Minuten
VÖ: 17.02.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten