Carcolh - The Life And Works Of Death

Review von Onkel Fellfresse vom 20.02.2021 (3741 mal gelesen)
Carcolh - The Life And Works Of Death Die Einleitung zu diesem Review kommt dieses Mal aus dem Haus "Unnützes oder nerdiges Wissen". Carcolh ist der Name eines Monsterhybriden aus Schnecke und Schlange aus der französischen Folklore. Das Ungetüm verfügt außerdem über lange Tentakel, welche es als Peitsche einsetzt, um damit seine Opfer zu fangen und zu töten. Es lebt der Sage nach in einer Aushöhlung unter der Stadt Hastingues in der südwestfranzösischen Region Landes nahe der spanischen Grenze und greift sich all jene, die dort zu unvorsichtig herumwandeln.

Die Band CARCOLH ist seit 2016 aktiv und aus den Doomern MARBLE CHARIOT hervorgegangen. Diese existierten von 2012 und 2016 und haben eine EP und eine Split-Veröffentlichung in ihrer Vita. Nach der Umstrukturierung legten CARCOLH 2018 mit "Rising Sons Of Saturn" ihr Debütalbum vor. Drei Jahre später veröffentlichen die Herren nun mit "The Life And Works Of Death" ihr zweites Werk auf Sleeping Church Records. Die Band spielt traditionellen Doom Metal mit epischem Einschlag und süchtig machenden Melodien. Die sechs schwermütig wuchtigen Weisen ziehen den Hörer unnachgiebig in die Welt von CARCOLH. Das klare und druckvolle Klangbild verleiht den Doomwalzen ordentlich Fülle und verdient einen Extrapunkt. Hervorzuheben ist die Leistung von Sänger Sébastien Fanton, der nicht nur alle wichtigen und notwendigen Facetten von leidend bis aggressiv beherrscht, sondern vor allem auch souverän ausfüllt und einsetzt. Dazu liefert ihm die Band ein starkes Fundament, auf dem er sich austoben kann. Drums und Bass bilden das Grundgerüst, tief und voller Wucht, die ultraschweren Riffs sitzen perfekt, die emotionalen Melodien und Soli kommen direkt aus der Seele und treffen dezidiert.

Das sich klassisch immer weiter aufbauende 'From Dark Ages They Came' leitet das Album grandios ein. Der ebenfalls klassische Doomer 'Works Of Death' glänzt im Anschluss mit seiner hervorragenden Gitarrenarbeit. Der erste von zwei Zehnminütern heißt 'The Blind Goddess', ist recht variabel strukturiert und hat dennoch einiges an Epik aufzubieten, wie auf dem kompletten Werk, alles in der richtigen Dosierung. 'When The Embers Light The Way' ist der Hit des Albums. Hier werfen die Franzosen alles rein, was geht inklusive gegrowlter Akzente und Melodien, wie sie selbst CANDLEMASS zu besten Zeiten nicht besser hinbekommen hätten. Das atmosphärische 'Aftermath' wird hauptsächlich durch Keyboardklänge getragen, teilweise klingt Sänger Sébastien hier wie Carl McCoy (FIELDS OF THE NEPHILIM), und gönnt dem Hörer nach dem atemberaubenden Vorgänger eine kleine Verschnaufpause, bevor es mit dem zweiten zehnminütigen Longtrack 'Sepulchre' an das große Finale geht, das Album ausläutet und den Hörer atemlos, mit dem Wunsch nach dem nächsten Durchlauf, zurücklässt.

All denjenigen, die wie auch ich, SOLITUDE AETURNUS schmerzlich vermissen und in CRYPT SERMON einen Thronanwärter sehen, sei gesagt, dass sie mit CARCOLH mehr als einen weiteren Hoffnungsträger an die Seite bekommen haben. Unbedingt anhören, denn "The Life And Works Of Death" ist nicht weniger als ein Doom Metal-Meisterwerk. Zehn von zehn tiefrote Blutstropfen plus einen Bonus für die fette Produktion.

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. From Dark Ages They Came
02. Works Of Death
03. The Blind Goddess
04. When The Embers Light The Way
05. Aftermath
06. Sepulchre
Band Website: www.facebook.com/Carcolh
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 48:29 Minuten
VÖ: 19.02.2021

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