Ahab - Live Prey

Review von Eddieson vom 25.06.2020 (6653 mal gelesen)
Ahab - Live Prey imgright

AHAB kamen zu dieser Liveaufnahme, wie die Jungfrau zum Kind. 2017 spielten sie auf dem Death Row Fest in Jena und der hauseigene Tontechniker kam, ohne die Jungs zu fragen, auf die Idee, den Gig aufzunehmen und der Band die Aufnahme per USB-Stick nach der Show zu überreichen. Die Mannschaft wusste erst nichts so richtig damit anzufangen, doch nach Anfrage von Low Fidelity Assault nach einem offiziellen Live-Bootleg, entschied man sich dann, fünf der aufgenommenen Tracks als Live-Album zu veröffentlichen. Dazu musste aber noch Hand angelegt werden, damit hier und da der ohnehin schon dicke Sound noch etwas angepasst wird, was von Role Wiegener in der Tonmeisterei übernommen wurde. Herausgekommen ist ein soundgewaltiges Tondokument, welches extrem druckvoll klingt, fast schon zu klar und differenziert für eine Liveplatte, aber eben nur fast und doch genau richtig für AHAB.

Das Besondere hierbei ist, dass es nicht nur das erste Livealbum der nautischen Doomer ist, sondern dass sie auf dem Gig in Jena nur Songs ihrer ersten und absolut grandiosen Platte "The Call Of The Wretched Sea" gespielt haben. Von dieser Show hat man sich dann 'Below The Sun' ausgesucht, der die Platte eröffnet. Die gutturalen Vocals von Daniel Droste sind auch live extrem tief und eindringlich. Über 13 Minuten, die den Hörer weit nach unten ziehen und ihn sowieso erst nach der Gesamtspielzeit von knapp über 60 Minuten wieder auftauchen lassen. Dazu macht die Band ihrem eigens erschaffenen Subgenre Nautic Funeral Doom alle Ehre. 'The Pacific' mit seinen knapp über zehn Minuten zählt hier zu den kürzeren Songs. Das bestialische 'Old Thunder' bietet Tempowechsel und der eingestreute, choralartige cleane Gesangspart lässt den Song extrem mächtig erklingen. Auch darf 'Ahab's Oath', welcher durch sphärische Klänge eingeleitet wird, ebenso wenig fehlen wie AHABs 17-Minuten-Brecher 'The Hunt', der "Live Prey" perfekt abrundet und zum Ende bringt.

Hier und da wurden übrigens kleine Veränderungen an den Arrangements vorgenommen, da die Songs entstanden sind, als es AHAB als Band so noch gar nicht gab. Und mit den 15 Jahren, die es die Band nun gibt, ist man zusammengewachsen, hat man sich entwickelt, sich an den Instrumenten verbessert, sodass es hier nun die alten Songs auf dem musikalisch aktuellen Status quo der Band gibt.

Veröffentlicht wird das Album übrigens als CD und LP von Napalm Records, doch das kleine, aber feine Tape-Label Low Fidelity Assault macht davon eine wunderschön aufgemachte Kassetten-Version für echte Liebhaber, Sammler und natürlich Nostalgiker. Das Tape ist nicht nur streng limitiert und war schon innerhalb weniger Stunden ausverkauft, sondern es kommt auch noch eingewickelt in einem Fischernetz mit zusätzlichem Pin von Captain Ahab.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Below The Pacific
02. The Pacific
03. Old Thunder
04. Ahab's Oath
05. The Hunt
Band Website: www.ahab-doom.de
Medium: CD, LP, Tape
Spieldauer: 63:54 Minuten
VÖ: 26.06.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten