Sleeping Ancient - There Is No Truth But Death

Review von grid vom 23.09.2019 (3108 mal gelesen)
Sleeping Ancient - There Is No Truth But Death SLEEPING ANCIENT haben sich anno 2010 per Anzeige gefunden und einigen Besetzungswechseln ist es geschuldet, dass ihre Debüt-EP "The Last Seer" erst im Jahr 2016 erschien. Diese wartet mit drei Songs auf, die sich im Spannungsfeld von atmosphärischem Post Black Metal als auch oldschooligem Schwarzmetall und Doom bewegen und uns ziemlich eindringlich das Gefühl von Trostlosigkeit und Leere nahebringen. Die Stärken der Band zeigen sich auf Anhieb: Monolithisch in den Raum geklotzte Riffs, die von wahnsinnig energiereichen Melodien angegriffen werden als auch von sanft umweht werden.

Nach diesem Muster ist auch der Langspieler "There Is No Truth But Death" gestrickt, der im instrumentalen Opener 'Keeper Of Wasted Lives' mit wuchtigen Doom-Akkorden einsteigt und sich drei Minuten lang Trance auslösend windet und wiegt. 'A Path Emerges' pulverisiert im Anschluss jegliche Benommenheit und beschwört mit eiskalter schwarzmetallischer Härte und Geschwindigkeit und verzerrtem Gesang eine Aura von (fast schon industrieller) Kälte herauf. SLEEPING ANCIENT halten jedoch nicht beim Highspeed fest (so gut sie das auch können), sondern bremsen runter und bauen neben der Rennstrecke ein massives Kraftfeld aus so bestechenden wie traurig-schönen Melodien auf, die die Angriffslust der Kapelle kurzzeitig vergessen lässt. 'Akeru' rollt im dunklen Midtempo an und strebt über postschwarzmetallische Rasereien in kosmisch-sphärischen Welten, wo SLEEPING ANCIENT gegen Ende noch ein wenig Gruselatmosphäre draufpacken. In 'Taphephobic Hallucinations' arbeiten SLEEPIN ANCIENT mit einer langen hypnotisierenden Passage die Gefühle von angstvoller Ungewissheit und Hoffnungslosigkeit heraus, die in früheren Zeiten so mach lebendig Begrabener in seinem Sarg empfunden haben mag, bis er sich in sein unentrinnbares Schicksal fügte. Trotzig präsentiert sich anfangs 'Disillusionist‘, bis SLEEPING ANCIENT Gas geben und aus dem Trotz Wut wird. 'A Locked Room' lullt vier Minuten träumerisch und behaglich ein, braucht keine Lyrics, sondern verlässt sich auf kaskadische Gitarren und zurückhaltendes Drumming. Zum Schluss starten SLEEPING ANCIENT noch einmal dort, wo sie sich sauwohl fühlen: direkt auf der Rennstrecke. Dann wechseln sie in den Mittelstreifen, um schließlich auf der Standspur auszurollen.

Fazit: Egal, ob melodischer Black Metal oder wehende Post Black Metal-Klanglandschaften, SLEEPING ANCIENT sind absolut trittsicher unterwegs und ziehen in sieben Hymnen zwischen aggressiv und schwer und sanft alle Register.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Keeper Of Wasted Lives
02. A Path Emerges
03. Akeru
04. Taphephobic Hallucinations
05. Disillusionist
06. A Locked Room
07. Writhing In The City Of Dregs
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38:59 Minuten
VÖ: 06.09.2019

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