Lords Of Salem - Hell Over Salem

Review von Rockmaster vom 01.08.2019 (3749 mal gelesen)
Lords Of Salem - Hell Over Salem Reichlich verspätet, scheint mir, ist die EP "Hell Over Salem" der LORDS OF Stuttgart, Entschuldigung, LORDS OF SALEM in unserem Briefkasten gelandet. Offenbar - nach Recherche - schon 2018 veröffentlicht, könnte man meinen, eine erneute Rezension sei obsolet. Andererseits haben die vier digital versilberten Titel das gewisse Etwas an sich, da darf man mal schnell noch ein paar Zeilen zu schreiben.

Den Jungs gelingt es, ihren Songs einen fetten Groove zu verpassen. Hier und da kommt mal Keyboard- oder Elektronikunterstützung dazu. Bemerkenswert ist das bei 'Zombie Monkey Woman', wo die Effekte durchaus prominent aber überaus songdienlich eingesetzt werden. Der Synthesizer wird hier nicht hergenommen, weil ihn zufällig jemand im Studio vergessen hat. Ein bisschen erinnert mich das Ganze an die Belgier LA MUERTE, die das zwar noch ein bisschen besser hinbekommen haben, aber was soll's. Hell, "Hell Over Salem" macht echt Laune. Postel (Gesang), Arian (Gitarre), Alex (Schlagzeug) und Marple (Bass) bemühen sich gar nicht erst, ein Werk voller Solo- und Frickelvirtuosenkunst aufzunehmen, sondern tanken fies verbleiten Sprit in ihre 'Rock 'n' Roll Machine', werfen die stinkende Dreckschleuder an, cruisen lässig durch eine Mischung aus Heavy Rock, Metal und Rock 'n' Roll und legen dabei eine ziemlich bösartige Fahrweise an den Tag. Aus der Hutablage dröhnt die passende Musik zur Tour, wiedergegeben durch übergroße Kalotten, die von MONSTER MAGNETs getrieben werden. Mit dieser Ausstattung und Attitüde brauchen sich die LORDS OF SALEM vor ihren internationalen Mitstreiten nicht verstecken.

Der gezielte Einsatz von hier mal einer leicht verstimmten Gitarrensaite und da mal einem leicht versemmelten Ton in der Gesangsstimme wirkt schon fast zu durchschaubar, passt aber - selbst wenn ich mich irre und das wäre doch unbeabsichtigt - perfekt in das Image der Musik. Die Bandfotos wurden reichlich tief und lang in Sepia getunkt, und fast könnte man die vier Jungs in den verranzten Klamotten und mit Accessoires wie Patronengürteln in einem Rodriguez- oder Tarantino-Film in einem heruntergekommenen mexikanischen Kaff am Rande einer Wüste verorten, wo man traditionell die Abgaswerte eines durstigen Zwölfzylinders bestenfalls mit ausgeschalteter Zündung misst.

Rein zufällig wurde am Ende von 'Rock 'n' Roll Machine', gerade, wenn der geneigte Zuhörer richtig in Laune ist, noch ein spontaner Studiochat mit aufgenommen, und der Produzent, der ansonsten einen tollen Job gemacht hat, hat es dummerweise versäumt, das vor dem Mastern rauszuschneiden.
"It's done", erklingt es auf Neudeutsch.
"I wanna go home."
Was soll ich sagen?
"I wanna hear more!"

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Monster Girl (3:09)
02. Hell Over Salem (4:07)
03. Zombie Monkey Woman (3:44)
04. Rock 'n' Roll Machine (3:59)
Band Website: www.lords-of-salem.de
Medium: CD
Spieldauer: 14:59 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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