Interview mit Wolfgang, Mischa von Dreamscape

Ein Interview von Lestat vom 01.06.2008 (4484 mal gelesen)
Wolfgang und Mischa von DREAMSCAPE haben vor dem Konzert in der Röhre sich die Zeit genommen und ein wenig über die CD, die Tour und was eigentlich Prog ist geplaudert und dabei nebenher erwähnt, dass sie kurzerhand ihr eigenes Label gegründet haben

Ihr habt im Herbst ein neues Album herausgebracht, "5th Season". Sagt mal ein paar Worte dazu. Beschreibt es ein bisschen, sagt, was eure Gedanken dazu waren, was ihr davon haltet...

Wolfgang: "5th Season" ist eigentlich ein ganz witziges Album, weil wir bei der Entstehung der letzten Songs schon wussten, dass das Line-up so nicht mehr bestehen wird. Das ist wie so eine Art Abschiedsalbum, weil wir auch noch gute Freunde sind haben wir das noch fest gemacht. Der Hintergrund ist: Mit dem Songwriting war das ein bisschen zäh. Das Material von der "End Of Silence" bestand schon länger, und deswegen haben wir schon damals angefangen, 2004, die Songs zu schreiben für das nächste Album in 2007. Das ist natürlich ein bisschen komisch. Von daher ist es wirklich ein Sammelsurium aus Material, das wir durch die Jahre zusammengetragen haben. Das wollen wir jetzt, mit dem neuen Line-up ändern. Dadurch ist das Album vielseitiger als das davor, das "End Of Silence"-Album. Weil auch ein paar schnellere Stücke drauf sind, auch ein bisschen härtere. An anderer Stelle dann aber wieder ein bisschen ruhiger, proggiger...Vielseitig einfach, auch vom Tempo variiert es ein bisschen mehr. Das war aber auch die Intention.

Und die Aufnahmen sind dann aber gut gelaufen?

Wolfgang: Die Aufnahmen sind super gelaufen. Wir waren ja eigentlich immer ein eingespieltes Team. Und der Jan, unser ehemaliger Keyboarder, der hat ja die Dreamscapestudios, die damals entstanden sind, als wir uns entschieden haben, ob wir Tonstudios das Geld in den Rachen werfen sollen oder es doch lieber selbst machen. Es hat dann natürlich ein bisschen gedauert bei den ersten Demos, aber dann kam das Know-how und mittlerweile ist der Jan wirklich ein hochprofessioneller Produzent und Toningenieur. Und von daher war die Zusammenarbeit natürlich sehr easy.

Die Verbindungen zu den Ehemaligen stehen auch alle noch, oder?

Wolfgang: Ja, das ist bei uns ganz witzig. Der Mischa ist ja professioneller Musical-Sänger und singt in Saarbrücken eben Jackyl and Hyde. Und leider hat er da einfach keinen Backup und muss jetzt tatsächlich bei dieser Tour, wenn wir in Bergara und in Paris spielen, in Saarbücken singen. Und diese zwei Shows singt dann eben der Roland (Anm.: ehemaliger Sänger). Das würde er ja nicht machen, wenn er uns nicht mehr gern hätte. Wir freuen uns natürlich auch darauf sehr, auch wenn wir es schade finden, wenn der Mischa die beiden Shows nicht machen kann, da er jetzt auch eingespielt ist auf die Tour.

Mischa: Für die Fans ist das auch ganz interessant. Müsste man eigentlich mal ankündigen. Haben wir das eigentlich angekündigt?

Wolfgang: Naja, wir sind so reingestolpert in die Tour. Da wir schon viel zu tun hatten mit dem Album, haben für das nächste Album schon viel Songwriting gemacht und dann kam das so zwischendurch. Wir hatten uns zwar bemüht um die Tour, aber dass es dann doch geklappt hat, war echt überraschend für uns.

Mischa: Das hat sicher aber auch mit dem Zufallsgig in Prag mit SYMPHONY X. Ich hab auch nochmal gehört, dass das was damit zu tun haben muss. Die haben danach auch gesagt, dass sie uns gut fanden, und ob wir uns vorstellen könnten, mit ihnen auf Tour zu gehen. Ich glaub, das war auch der Schlüssel. Und da war auch ein altes Bandmitglied der Schlüssel.

Wie kams dann, dass die alten Bandmitglieder jeweils ausgeschieden sind? Nachdem sie ja teilweise immer noch im Line-Up aushelfen oder so...

Wolfgang: Das Ding ist: Die Jungs haben von selber schon lange vorher losgelassen. Wenn ich die Wechsel vier Jahre vorher gemacht hätte, hätte es vielleicht mehr Widerstand gegeben, wäre aber genauso sinnvoll gewesen. Sagen wir mal so: Es war irgendwo eine Hobbyband. Touren wären nicht möglich gewesen, weil der Jan einfach wahnsinnig viel Studioarbeit hat, der Benno ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann...so was wie hier hätte nicht funktioniert. Und auch die lange Zeit für das Songwriting ist etwas, das mir schon lange Zeit aufgestoßen ist. Und so haben sie uns einfach ausgebremst, haben es aber selbst auch eingesehen. Wir haben ein Gespräch geführt und festgestellt, dass da irgendwie die Luft raus ist. Und ich wollte halt gerne weiter machen, aber mit einer anderen Energie. Und da haben sie dann gesagt, dass sie das so nicht mittragen können. Es war also so wie in einer Beziehung, wo sich beide anschauen und sagen: Eigentlich mit dir nicht mehr.

Und wie stabil ist gerade eben das Line-Up?

Wolfgang: Also aus meiner Sicht ist es göttliche Fügung. Wir hatten schonmal einen Sänger gesucht, vor dem Roland, vor sieben Jahren. Und das hat damals zwei, drei Jahre gedauert. Und diesmal bin ich anders an die Sache herangegangen, habe einfach gesagt: Wenn es denn mein Schicksal ist, dass ich dieses Ding weiter mache, dann muss mir auch dabei irgendwie geholfen werden. Da habe ich mich gar nicht groß angestrengt. den Mischa hatte ich schon immer ein wenig im Hinterkopf als Sänger. Wir haben mal hier in der Röhre gespielt mit dem damaligen Band vom Mischa, die hatten hier ihre CD Präsentation, und da fand ich ihn als Live-Sänger wahnsinn. Und da war er noch krank. Da habe ich mir gedacht "OK, wenn du krank das kannst, dann Gnade...". Also wir wollten am Anfang schon jemand anders, jemand der näher da ist. Aber ich habe ihn dennoch angerufen, damit ich ihn, wenn er absagt, zumindest aus dem Kopf draußen habe. Aber er war dann gleich Feuer und Flamme, wir haben uns auch von Anfang an gut verstanden, und Rock ist auch irgendwie sein Ding.

Und für dich ist das Dasein in der Band und als Musicalsänger kein Problem, Mischa?

Wolfgang: Naja, also angesichts der Tatsache, dass ich in Paris nicht spielen kann, sehe ich das schon sehr kritisch. Also da würde ich schon gerne sein. Aber so grundsätzlich, wenn ich das so weiter mache wie bisher. Also ich mache jetzt keine on-Street Produktionen mehr, weil mir die Band schon ziemlich wichtig ist. Vorher hatte ich schon mal 8 Shows die Woche, und da war dann einfach kein Platz mehr für Dreamscape. Also Montags hatte ich es immer so, dass mein Körper völlig erschlafft ist. Montags bin ich immer von der Schweiz, da habe ich in "We Will Rock You" mitgespielt, nach München zu den Proben gefahren - an meinem einzigen freien Tag in der Woche. Und da habe ich mir dann gesagt, dass es mit nicht so wichtig ist, sondern habe das ganze darauf reduziert, dass ich nur noch Hauptrollen in kleineren Musicaltheatern spiele. Da habe ich dann so drei, vier Termine im Monat, höchstens acht. Und dann habe ich da Platz für meine Band.

Wie ist das mit dem Studio vom Jan? Kann da jeder rein oder braucht man Connections um da aufnehmen zu können?

Wolfgang: Ne, also in den Dreamscape-Studios kann jeder aufnehmen. Also er ist immer gut ausgebucht. Aber grad wenn es größere Produktionen sind, grad bei Musik die ihm auch gefällt, hat man immer eine Chance, da reinzukommen.

Du hast in einem Interview, das du gegeben hast, gemeint, dass Massacre-Records anfangen rumzuzicken...

Wolfgang: Das war schon heftig! Da kamen dann die CDs, die wir bestellt hatten, und da war dann ein Aufkleber drauf

Das letzte Album der Band. Und ich mein, das war schon hart. Du schaust einfach an und denkst "Wie bitte!?". Da waren wir schon echt irritiert, weil eigentlich hatten sie uns nahe gelegt, erstmal nichts zu sagen. Dann haben wir schon im UK gespielt, haben schön unseren Mund gehalten. Und plötzlich lesen wir auf der Massacre-Homepage, nachdem uns ein Fan darauf aufmerksam gemacht hatte, das wir schon längst tot sind und es ein neues Line-Up geben soll, und dass das alte Line-Up so das letzte mal spielt. Und da waren wir total geschockt und wollten dann noch eine CD nachreichen. Das überhaupt nicht mehr planbar dann. Das war also echt schade. Und das das dann das letzte Album war, war dann die Krönung des ganzen. Und wir sind jetzt auf Tour mit SYMPHONY X, und mit Massacre hat nicht einen Cent da dazugezahlt, das haben wir alles privat gemacht. Und das ist auch nicht korrekt. Weil das ist klar - das Album würde sich sonst recht schlecht verkaufen.

Dann seid ihr auch schon auf der Suche, nach einem neuen Deal/Label?

Wolfgang: Nein, nicht wirklich. Weil in Zuge dessen, auch der ganzen anderen Unwahrhaftigkeiten in der Branche, haben ein Kumpel und ich einfach ein Label gegründet. Und wir haben uns wirklich weltklasse Musiker gesucht für die Band, und die waren dann auch bei dem Label. und wir haben jetzt einen weltweiten Vertrieb. Und haben jetzt auch Vertriebswege, die Massacre noch nicht einmal hatte.

Mischa: Das muss man sich mal vorstellen: Er gründet eine Plattenfirma und hat innerhalb von drei Tagen alles. Wir haben jetzt eine bessere Plattenfirma als vorher.

Wolfgang: Also wir haben weltweite Connections - nach Japan, Südafrika, Südamerika, Russland. Die Vertriebswege haben wir uns selbst erschlossen, und überall war unser Vertrieb bisher nicht. Und ansonsten sind wir aber auch ganz gut aufgestellt. Das ist aber auch der Weg, den Dreamscape jetzt hat. Das hat auch ein paar Türen aufgestoßen, weil den Name dann doch einige kennen. Und wir haben dadurch auch einige Partner für uns gewinnen können. Und so ergibt sich das ganze.

Also ist gerade eben alles auf dem besten Weg...

Wolfgang: Genau. Bei Dreamscape haben wir noch folgendes gemacht: Wir hatten bei Massacre eigentlich zwei Optionsalben. Und inzwischen hatten wir noch eine Veröffentlichung. Das war kein Re-Release, sondern eine komplett neue Aufnahme mit dem Roland der letzten zwei Alben, zuzüglich eines über zehn Minuten langen Bonustracks. Eigentlich sind das super geile Alben. Aber da ist keine Promo gelaufen. Die Reviews, die du liest, kamen von Fans, die sich das selbst irgendwie gekauft und das Review online gestellt haben. Und dazu haben wir die Lizenzen abgekauft und Re-Releasen dieses Doppelalbum mit diesem Bonustrack noch mal, wo halt der Mischa dann schon mitgesungen hat, und eben einem Video. Das ist dann grad für die Leute etwas weiter weg, Japan oder so, interessant.

Gut, zurück zur Tour - wie war die Tour bisher? Nun gut, sie ist ja noch nicht so alt, ihr habt ja erst drei bis vier Shows gespielt...

Wolfgang: Hamburg war lustig. Wir hatten vielleicht eineinhalb Minuten Soundcheck. Und während des Soundchecks stellen wir fest: "Oh, unser Sänger ist nicht da." Wir sind schon total in Panik, es sind noch zwei Minuten zur Show, David ruft den Mischa auf dem Handy an und erreicht ihn nicht. Und irgendwann erreichen wir ihn dann doch und er hat halt echt verpennt. Im Tourbus.

Mischa: Er sagt dann zu mir "he, wir habe gleich die Show". Darauf meinte ich dann "ja, klar, hör auf zu spinnen". Ich habe es voll für einen Scherz gehalten. Ich hab dann aufgelegt und es immer noch für einen Scherz gehalten. Bis ich dann raus gegangen bin. Und dann waren die Jungs von CIRCUS MAXIMUS schon dabei, sich im Bus umzuziehen. Und die meinten dann "Oh, you're late!". Und da habe ich dann erst auf die Uhr geschaut und festgestellt, dass es tatsächlich stimmt. ich in quasi aus dem Bett auf die Bühne gefallen.

Wolfgang: Das muss man sich überlegen. Das erste Konzert und dann so was...Unser Toningenieur ist da auch nicht der relaxte. Der lief dann hin und her wie ein verrückter und meinte nur "Wo ist der Mischa? Wo ist der Mischa?". Es ging dann aber alles noch gut. Wir sind halt ein wenig reingestolpert. Wir haben dann auch einen Song weggelassen. Es war dann aber doch recht cool. Ansonsten waren wir noch in Köln und in Holland. In Holland waren beide Shows ausverkauft. Da haben wir uns super verstanden mit den Jungs. Deutschland ist scheinbar ein wenig schwieriger. Wir haben auch in München ein wenig mit Flyern geholfen, und es war dann auch ganz gut. In Hamburg waren es knapp 500 Zuschauer und in Köln waren auch so um die 600-650 Leute da. Genau so ist das OK.

Und wie ist es, mit Symphony X auf Tour zu sein? Seid ihr stolz darauf, mit Symphony X auf Tour gehen zu dürfen oder sollte es eigentlich genau anders herum sein, weil DREAMSCAPE ungefähr zehn Jahre älter sind?

Wolfgang: Wir sind absolut stolz drauf. Abgesehen davon bin ich halt auch der alte Sack der Band, der das halt seit 22 Jahren macht. Unser Keyboarder ist 25, der ist also fast geboren worden, als die Band gegründet wurde. Von daher ist es eine absolute Ehre mit SYMPHONY X auf Tour zu sein, klar. Für uns beginnt auch ein neues Zeitalter. Wir hätten uns auch genauso gut umbenennen können, haben uns dann aber gedacht, warum. Wir spielen immer noch die gleiche Musik. Und es war auch echt gut, dass der Mischa sich leicht getan hat, die alten Songs zu übernehmen.

Mischa: Ja, wobei es ja eigentlich so ist, dass ich es nicht mag, von irgendeiner Band dann die alten Songs zu lernen. Weil ich muss das ja irgendwie meinen und fühlen und so weiter. Und das ist mir seltsamerweise bei DREAMSCAPE total leicht gefallen. Ich hab ja schon öfter mal solche Jobs übernehmen müssen, notmäßig für andere Bands. Da war das dann immer nicht so meins. Hier funktionierte das alles. Auch von der Tonlage her. Wir hatten keine Tonartwechsel, nichts. Es war einfach genial, wie so eine Art Fügung.

Wolfgang: Das meinte ich auch vorher. Es ist eben alles ganz leicht gegangen. Wir haben uns nicht den Hintern aufreißen müssen um Leute zu finden, sondern sie kamen zu uns.

Du hast ja schon selber gesagt, dass du so ein wenig der Dinosaurier der Band bist. Betrachtest du es ein wenig als deine Band?

Wolfgang: Wir hatten da gestern witziger Weise im Tourbus eine kleine Diskussion darüber. Ich bin da ein totaler Zwangsdemokratisierer. Gut, es ist schon klar, die Verantwortung ist schon sehr stark bei mir. Jetzt bin ich auch noch das Label, diese Tour habe ich organisiert - es hängt schon viel an mir dran. Die Verantwortung der anderen soll halt nicht verloren gehen. Weil wenn du einen Bandleader hast, dann neigen die anderen dazu, dass sie eher so ein wenig hinterher gezogen werden müssen. Und das will ich nicht. Ich will auf jeden Fall, dass alle motiviert sind und das Baby von allen wird. Das braucht natürlich ein bisschen, aber das ist so die Intention, die dahinter steckt.

Noch ein bisschen war zur CD und zum Stil. Bist du zufrieden gewesen mit den Reaktionen auf das aktuelle Album?

Wolfgang: Das ist ganz cool gewesen. Aber es wurde auch gute Arbeit geleistet. Der Stefan Breuer macht auch einen guten Job. War zum Teil ein wenig chaotisch, weil ich der einzige war, der noch Interviews machen konnte. Und noch ein Problem in der Zeit, als die CD promoted werden sollte, war, dass die Telekom mich einfach gepoppt, um es mal nett auszudrücken, und wollte mich nicht zu Arcor gehen lassen, und ich hatte weder Internet noch Festnetz. Das war sehr gruselig. Da habe ich dann teilweise bei meiner Schwiegermutter telefoniert, oder im Internetkaffee irgendwelche Sachen gemacht. Da war's halt schade, dass ich der einzige war, der die Fragen beantworten konnte. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich mach ganz gern mein Ding in der Musik, aber der Außenarbeiter bin ich nicht so. Der Mischa ist da, das weiß ich genau, bei der nächsten Scheibe dann viel mehr befähigt die Interviews zu geben und der weiß dann auch bescheid.

Mischa: Naja, du schreibst halt die Songs.

Wolfgang: Ja, aber ich mach Interviews halt nicht so gern. Früher habe ich das auch verteilt, und es war kein Problem ein paar zu machen. Aber auf einmal alle Interviews zu machen und am Tag vier Telefonate zu führen war gruselig. Man hat ja dann auch noch einen Job.

Was machst du hauptberuflich?

Wolfgang: Ich bin jetzt Videoeditor mit eigener Firma. Ich wechsel’ das ganze aber schon ein wenig in die Musikrichtung. Ich habe dann angefangen Musik-DVDs zu produzieren und habe jetzt mit dem Label schon noch mal einen anderen Weg eingeschlagen. Aber das ging auch recht fließend. Und das ergänzt sich auch alles.

Also dann doch als Hauptberuf Musik.

Wolfgang: Ja, dann wohl schon.

Und wie würdest du euren Musikstil beschreiben? Ich habe so den Eindruck, dass ihr ein bisschen eine Mischung aus DREAM THEATER und SYMPHONY X seid.

Wolfgang: Ja, sicher, die sind ja auch recht prägend beide. Aber es gibt auch noch Bands, die nie einer nennt, wie zum Beispiel THE ARCH. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe die erst durch Mischa kennen gelernt. Aber das ist schon ein Hammerteil. Es gibt schon einige sehr geile Bands.

Mischa: letztendlich ist das ja Prog. Ich habe jetzt gerade einen Artikel gelesen. Der Titel ist "Prog ist der neue Punk". Das ist total interessant. Das wurde auch auf meiner Webseite veröffentlicht. Das ist total wichtig, weil viele Leute fragen sich "was ist überhaupt Prog?" und "wo kommt das her?". Das hat eigentlich eine wahnsinns Tradition, schon PINK FLOYD über YES und die ganzen Bands haben das alles schon gemacht. Im Grunde ist es ja nichts weiter als die Fortführung dessen, was schon die ganze Zeit existiert. Und man nennt es ja jetzt erst rückwirkend Prog. Und früher die wussten nie, dass sie Prog Rock machen. Das hat sich quasi im Nachhinein ergeben.

Also ist Prog dann doch mehr Retro. Dass man was im Nachhinein progressiv nennt, was eigentlich gar kein Fortschritt mehr ist...

Mischa: Genau. es gibt durchaus Leute, die älter und schon länger im Business sind "Oh, heute würde man das ja Prog nennen.". es ist also im Nachhinein aufgestempelt worden. Weil diese Richtungen plötzlich alle benannt werden wollten. Früher war es einfach nur Musik, die man mochte oder nicht mochte. Es war alles grob Rock und so weiter.

Wolfgang: Mir ist wichtig, dass es halt komplexe Musik ist. Also nichts, was einen langweilt, wenn man auf der Bühne steht. Oder wenn man es hört. Wenn man immer wieder neue Sache entdeckt. Es hat aber nichts damit zu tun, dass man zwanghaft was Neues machen muss, was noch nie da war. Es soll geil sein und Spaß machen.

Mischa: Das finde ich beim hören auch das schlimmste, wenn ich weiß, dass jetzt noch zwei Takte so kommen, dann kriege ich eine Meise. Und so denke ich immer "Ach, was passiert jetzt und wo gehen sie jetzt hin...". Das fasziniert mich selbst.

Gut. Dann viele Dank für das Interview und viel Spaß noch auf der Tour!

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