Offset - Bent Benevolence

Review von Metal Guru vom 17.09.2020 (5409 mal gelesen)
Offset - Bent Benevolence OFFSET sind vier Deathpunker aus Singapur - sagt der Beipackzettel. Das allein bedeutet zwar absolut überhaupt nix, klingt aber interessant - interessant genug, das angebotene MP3-Bundle zu ordern. Da ich mich mit den in Singapur und Umgebung vorherrschenden Tonleitern, Skalen und Melodien nicht auskenne, bin ich mir nicht sicher, was und warum hier vor sich geht - sind sich OFFSET sicher? Hm, artistische Finesse/fühlbare Melodien/nachvollziehbare Spannungsbögen existieren nicht, sechssaitiges Transistorgeriffe sowie stumpfes Stampfschlachzeuch dafür schon. Der Infoflyer versucht zu besänftigen (Zitat No. 1): "... resulting in a more cacophonous and suffocating sentiment with credible influences of Motorcharged Punk, Dark Hardcore and Death Metal." Hm, bin ich gegenüber dem, was da gleich kommt, jetzt gleichmütiger/neugieriger/toleranter?

"Benevolence" ist nicht nur der Titel der vorliegenden MLP (kürzt wohl Mini-Langspielplatte ab), sondern auch 'ne quantitative Frechheit: Gerade mal vier Stücke in noch nicht mal zehn Minuten ist für mich in meiner Welt weder eine vollwertige LP noch eine halbwertige Mini-LP noch eine EP noch eine traditionelle Single noch eine ich weiß nicht was! Was bitte soll DAS hier (sein), wer bitte soll sich SOWAS (hier) kaufen oder kommt der letzte Schrei universeller Vollverarsche jetzt aus Singapur? Egal, die vier stupiden Stückchen in neun Minütchen und 34 Sekündchen nennen sich 'Plagueatory', 'Playhell', 'Plugged Illusion' und 'Plunged Into' - keine Ahnung, was diese Titel bedeuten sollen. Auch nicht, ob OFFSET wissen, was diese Titel (Inhalt, Sprache, Text?) bedeuten sollen. Die geradezu beleidigende Spielzeit/Stückeanzahl wird durch eine erstaunlich professionelle Produktion relativiert: "Benevolence" klingt einfach gut (= ausgewogen, dicht, fett, laut, sauber) - abgesehen vom Gesang! DER klingt wie das Gegenteil (= aus dem Nebenzimmer). Man stelle sich irgendeine gesichtslose No-Name-Krachkapelle AUF irgendeiner Singapurer Hinterhofbühne und deren Vokalisten HINTER genau dieser Bühne (= im Backstageraum, im Klo, im Treppenhaus?) vor - genau SO (dumpf, indirekt, verhallt, weit weg, wie aus dem Off) klingt OFFSETs Gebrüll/Gegrunz/Geschrei.

Der Infoflyer bezeichnet OFFSET als (Zitat No. 2) "... Singapore's Deathpunk cohort" - aha! Beschreibt "Benevolence" als (Zitat No. 3) "... four tracks of discordant HM-2 lacerations in under ten minutes" - ok! Empfiehlt sowohl Krachkapelle als auch Krachalbum allen (Zitat No. 4): "... fans of WOLFBRIGADE, NAUSEA, DISHAMMER, DISFEAR & Deathpunk/Discore fury!" - soso! Obwohl ich nicht eine einzige dieser Krachkapellen kenne, schließe ich mich sowohl des Flyers Bezeichnung als auch dessen Beschreibung als auch dessen Empfehlung an. Warum - weil mir zu OFFSET und ihrer "Benevolence" (lustige Wortschöpfung übrigens) ansonsten nix einfällt! Das (Zitat No. 5): "... extremely bizarre yet captivating cover artwork of cult Japanese Ero Guro manga artist Shintaro Kago" tut sein Übriges - selten (ever?) sowas Unfertiges, Kaltes, farblich Danebeneres gesehen. Aber egal, heute ist schon Donnerstag (= almost Wochenende), draußen scheint die Sonne (= eternal Corona-Sommer) und dementsprechend wollen wir mal nicht so sein!

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Plunged Into (2:04)
02. Plugged Illusion (2:19)
03. Playhell (1:30)
04. Plagueatory (3:41)
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 9:34 Minuten
VÖ: 18.09.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten