Dismember - Massive Killing Capacity [Re-Release]

Review von Souleraser vom 28.07.2005 (9216 mal gelesen)
Dismember - Massive Killing Capacity [Re-Release] Anno 1988 formierte sich in Schweden eine Kapelle, die nicht unwesentlich zum weltweiten "Erfolg" des Death Metal beitragen sollte. Die Rede ist natürlich von DISMEMBER.

6 Alben hat die Band im Laufe ihrer Karriere bisher veröffentlicht. 2005 werden diese Alben, abgesehen vom letzten Studioalbum "Where Iron Crosses Grow" jetzt remastered und um einiges Bonusmaterial erweitert neu veröffentlicht. Da mir alle Alben nur als MP3-Dateien vorliegen, werde ich nicht großartig auf die Produktion eingehen.

"Massive Killing Capacity" markierte 1995 eine Art Übergang der wilden, ungestümen Knüppeldeath-Combo hin zur gereiften Death-Metal-Formation mit Sinn für strukturiertes Songwriting, Tempiwechsel und Variation. Bezeichnenderweise ist das Album insgesamt eher im Midtempo-Bereich gehalten als die Nachfolger. Das Album setzt zum größten Teil auf düstere, schwere Grooves anstelle der bislang genutzten Knüppel-Orgien.

Insgesamt präsentieren sich DISMMEBER auf "Massive Killing Capacity" ungewohnt und auch relativ vielseitig.
'To the Bone', 'Collection bei Blood' glänzen gar mit überraschend abwechslungsreichen Gitarren-Zaubereien.
Stücke wie 'I saw them die' oder 'Crime Divine' sind derart heavy, dass die Wände und Fenster recht schnell zu Beben beginnen, wenn man sich die Scheibe auf der heimischen Anlage zu Gemüte führt. Selbst das einzig wirklich schnelle, knüppelig Stücke 'Wardead' - mit 2:26 Spielzeit auch das kürzeste Stück - kann diesen Eindruck nicht gänzlich abändern. Mit 'Nenia' hat es sogar ein reines Instrumentalstück auf die Scheibe geschafft, dass sogar noch langsamer und ruhiger daherkommt, als die vorherigen Stücke es auch nur erahnen ließen. 'Life - Another Shape of Sorrow' schließlich vereint nochmal alle DISMEMBER-Tugenden in sich. Nach einem sehr ruhigen, beinahe doomigen Intro explodiert der Song in eine Knüppelorgie, die dennoch überraschend strukturiert wirkt und endet schließlich mit einem Kirchenorgel-Outro.

Ein paar Worte zu den Bonustracks:
Es gibt eine neu aufgenommene Version von 'Justifiable Homicide', das ursprünglich auf der 'Casket Garden'-Maxi veröffentlicht wurde, eine rein instrumentale Version von 'Collection by Blood' mit bisweilen etwas unsauberem Ton, der ein schlechtes Mikro erahnen lässt, eine ebenso vocalsfreie Version von 'Life - Another Shape of Sorrow', die deutlich roher, derber und aggressiver daherkommt, als die Album-Version und mit 'On Frozen Fields/Shadowlands' ein weiteres rein instrumentales Demo-Stück, das zwar in knüppeliger Tradition steht, aber doch schon mit einigen interessanten Frickeleien glänzen kann.
Alles in allem eine hörenswerte Ergänzung zu einem insgesamt etwas überraschenden aber dennoch sehr hörenswerten Album.

Ein wenig habe ich mich selbst in Zugzwang gebracht. Genaugenommen müsste ich dieses Album als dritten Teil des Triumvirats der DISMEMBER-Discografie benennen, denn mir persönlich gefallen die ungewohnten Töne, die die Band hier anschlägt, sehr gut. Allerdings ist mir wohl bewusst, dass der Stil des Albums nicht auf sehr breiten Zuspruch bei DISMEMBER-Fans der ersten Stunde traf und offenbar auch bei der Band selbst nicht besonders hoch im Kurs stand, denn es folgte ja ein weiterer Richtungswechsel hin zu Alben, die zwar weiterhin düstere, schwere Elemente verwendeten, aber nicht mehr in diesem Umfang.

Kurz und schmerzlos: 9 Punkte, weil ich dem Album ohne die Bonustracks 8.5 gegeben hätte.

Bleeding Songs: I saw them die, Massive Killing Capacity, Crime Divine, Collection by Blood, Casket Garden

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. I saw them die
02. Massive Killing Capacity
03. On frozen fields
04. Crime divine
05. To be bone
06. Wardead
07. Hallucigenia
08. Collection by blood
09. Casket garden
10. Nenia
11. Life - Another shape of sorrow

Bonustracks:

12. Justifiable Homicide (Recorded at Sunlight studio 1994)
13. Collection by blood (Demo)
14. Life - another shape of sorrow (Demo)
15. On frozen fields / Shadowlands (Demo)
Band Website: www.dismember.se
Medium: CD
Spieldauer: 54:16 Minuten
VÖ: 20.06.2005

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