Eleine - We Shall Remain

Eleine - We Shall Remain
Review von Rockmaster vom 29.08.2023 (1383 mal gelesen)
Uns allen ist das irgendwie klar: Die Pandemie war für kreative Künstler einfach eine frustrierende Zeit. Bei den Großen im Geschäft mag man die Stellungnahmen noch als Lamentieren auf hohem Niveau abtun - immerhin rollt der Rubel wieder, beziehungsweise, weniger der Rubel sondern der Euro und der Dollar. Aber für Bands wie ELEINE, die zwar immerhin seit 2014 nun Album Nummer 4 "We Shall Remain" am Start haben, sich ihren Ruhm über die solide Fanbase hinaus aber noch erarbeiten müssen, kann sich so eine längere Zwangspause auch mal anfühlen wie das Ende der Welt. Sänger und Gitarrist Rikard Ekberg bringt es in schlichen Worten auf den Punkt: "Das Nichts und die Leere sind lähmend." Sängerin Madeleine "Eleine" Liljestam ergänzt, dass der Gedanke an die Fans die treibende Kraft war, die sie aus dem Tief wieder herausgeführt hat. Mitten in dieser Zeit nahmen ELEINE ihre neue Scheibe auf und wollten ihr trotz aller Düsternis, die sich auf dem Album wiederfindet, eine Botschaft der Hoffnung mitgeben. Gleichzeitig sollte das neue Werk "klar wie der Tag und brutal wie die Hölle" klingen. Schon der Opener 'Never Forget' konfrontiert das heavy Riffing und treibende Rhythmen mit dem starken Gesang von Madeleine. Die bombastische Inszenierung (und Orchestrierung, wenn man das so nennen darf) des Refrains dürfte so ziemich das treffen, was sich die Band vorgestellt hat, und die Melodien vom Gesang bis hin zum Gitarrensolo sind eine Wucht. Rikard steuert neben (oft zwei) Gitarrenspuren ein paar Zeilen in Klargesang und in Grunts bei, Jesper Sunnhagen am Schlagzeug und Neuzugang Filip Stålberg am Bass sorgen für den Druck, der den Titel vor sich hertreibt. Dass es auch ohne hochenergetisches Drumming funktioniert, zeigen die nächsten Titel - 'Stand By The Flame', die den Fans gewidmete Hymne 'We Are Legion' und das ruhiger anmutende, aber starke 'Promise Of Apocalypse'. Die Härte der Titel auf "We Shall Remain" schielt hier und da in Richtung Melodic Death, aber der Schwerpunkt liegt klar im Symphonic Metal. Hier und da, wenn die Instrumentalisten sich ein wenig zurücknehmen, muss ich an AFTER FOREVER denken, die, ohne überkomplex sein zu wollen, durch ihr Gespür für Melodien und natürlich durch ihre damalige Sängerin Floor Jansen tolle Musik gemacht hatten. Mit 'War Das Alles' gibt es noch einen intimen Moment - die Zeilen Es ist vorbei Ich bin nicht mehr schrieb Madeleine in einem ihrer düstersten Momente. Um so wichtiger, dass mit 'We Shall Remain' das Album mit seinem Titeltrack mit einer positiven Botschaft endet. Und wenn schon 'Never Forget' oder 'We Are Legion' genug Zeug zum Hit haben, sollten die Fans bei 'We Shall Remain' auf der im Oktober startenden Tour zweifelsohne abgehen. Sowieso stimmt die Atmosphäre des Albums von Anfang bis Ende, und unter den kurzweiligen Songs ist kein bemerkenswerter Ausfall. Macht Bock! Gesamtwertung: 8.0 Punkte
Trackliste	Album-Info
01. Never Forget (4:34) 02. Stand By The Flame (4:24) 03. We Are Legion (3:42) 04. Promise Of Apocalypse (3:51) 05. Blood In Their Eyes (3:18) 06. Vemod (0:56) 07. Through The Mist (3:58) 08. Suffering (4:31) 09. War Das Alles (3:27) 10. We Shall Remain (4:21)	Band Website: www.eleine.com Medium: CD Spieldauer: 37:01 Minuten VÖ: 14.07.2023