Death Is Death - Death Wears Suit | |
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Review von Humppathetic vom 19.04.2019 (4181 mal gelesen) | |
Als sich im Jahre 2018 die finnische Band DEATH IS LIBERTY auflöste, da Gitarrist Ville die Gruppe verlassen hatte, entschlossen sich die drei übriggebliebenen Mitglieder, sich einfach mal an Thrash Metal zu versuchen. Innerhalb weniger Monate - genauer zwischen Frühling und August 2018 - komponierte man zehn Songs, nahm sie in drei Tagen auf und hat sie nun, am 01.03.2019 (andere Quellen sprechen vom 22.02.2019), als "Death Wears Suit" auf die Menschheit losgelassen. Wenn das mal kein ordentliches Tempo ist. Genauso ein ordentliches Tempo legt auch die Musik an sich vor; man begibt sich größtenteils in schnellere Gefilde, rast dabei aber nie, schafft es, mit 'South Of Death' auch einen veritablen Stampfer zu integrieren, und macht den Laden nach 26 Minuten auch schon wieder dicht. Was dem Hörer dabei sofort auffällt, ist die urwüchsige Produktion. Glattgebügelt und steril ist hier nichts. Das Schlagzeug poltert dumpf, Sänger Teppo singt, statt zu grölen oder zu schreien, die Gitarre ertönt melodisch, und der Bass klingt, als seien die Saiten locker. Man kann sich also denken: Die drei Finnen aus Jyväskylä spielen Musik, die charmanter und sympathischer nicht sein könnte, und zumindest ich fühlte mich mehrfach an "Speak English Or Die" erinnert, nur dass der Finnen Version dann wohl eher "Puhu suomi tai kuole!" hieße. Man mixt dementsprechend einigen Crossover in das Album, und punktuell hat man es auch schon mal mit Crust zu tun. Allerdings sind S.O.D. und deren Spektrum an Genres nicht die einzige Band, die einem in den Sinn kommt. Teppo klingt des Öfteren wie James Hetfield (oder auch Lemmy in der Pubertät), und es wurde sich sehr großzügig bei bekannten Melodien aus den 80ern bedient, mehrfach bei der "...And Justice For All", aber auch, wenig verwunderlich, im Song 'South Of Death' bei Slayers 'South Of Heaven'. Aber wie sagt man so schön? Besser gut geklaut als schlecht erfunden. So einfach ist es dann aber leider doch nicht. Einigen Songs fehlt es meines Erachtens an der nötigen Griffigkeit, am sprühenden Funken, am Hit-Potenzial, wenn man denn so möchte. Zu ähnlich und unauffällig gestalten sie sich häufig. Daher ist eben das im Mid-Tempo angesiedelte und von mir bereits angesprochene 'South Of Death' das Highlight der Platte. Man hat sich dort einfach mal getraut, sich aus dem selbst angefertigten Korsett zu befreien. Vielleicht muss man sich das nächste Mal einfach etwas mehr Zeit nehmen und die Songs reifen lassen. Potenzial ist absolut vorhanden. Es wartet nur darauf, ausgeschöpft zu werden. Bis dahin sage ich: Kuulemiin! Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Boss Death 02. Death Is Liberty 03. Death Wears Suit 04. Pupilic Death 05. South Of Death 06. Speed Death 07. What Is Death 08. Memory Death 09. Kill Bystander Death 10. Death Silence | Band Website: www.facebook.com/deathisdeath/ Medium: CD Spieldauer: 26:57 Minuten VÖ: 01.03.2019 |
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