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Swart's Welt

Ein Artikel von Sebastian Swart vom 09.08.2010 (5996 mal gelesen)
12. Juli 2010. 8:00 Uhr, Flughafen Berlin Tegel. Ziel: Las Vegas. Mein Arbeitskollege und ich hatten uns im April vorgenommen nach Las Vegas zu fliegen, um dem alljährlichen Spektakel der World Series of Poker beizuwohnen. Schließlich arbeiten wir in der Gaming-Branche und da sollte man Las Vegas und die WSOP schon mal gesehen haben. Fix die Flüge, Hotel und Mietwagen klar gemacht und schon konnte es losgehen!

Nun war ich nicht das erste Mal in den Vereinigten Staaten. In den vergangenen 20 Jahren führte mich mein Weg alle paar Jahre mal in die USA. Vor allem San Francisco - in das ich mich 1991 verguckt hatte, als ich mit MORGOTH eine dreimonatige US-Tour zusammen mit KREATOR und BIOHAZARD bestritt - finde ich eigentlich auch heute noch klasse. Vor meiner Reise nach Las Vegas war ich zuletzt 2004 in den USA. Es scheint, dass ich bei den vergangenen Reisen entweder blind war oder es verdrängt habe, doch dieses Mal ist mir eines ganz besonders aufgefallen: Gefühlte 80% der Amis sind unfassbar fett! Und mit fett meine ich nicht den modernen europäischen Homo Sapiens, der vielleicht 20 oder 30kg zu viel mit sich herumschleppt, nein, die Kanten dort haben gelernt mit 180 bis 250kg noch Teil des öffentlichen Lebens zu sein. Hierzulande bekommt man mit dem dort allerorts gezeigten Leibesumfang eine Titelseite in der Bild-Zeitung, weil ein Kran den Fettbrocken übers Dach hieven muss.



Gewichtsklassen, die mir bis dato nur ansatzweise von Bands wie FEAR FACTORY bekannt waren, wabern also durch die klimatisierten Casinos und walzen sich bei 47 Grad Celsius schwitzend, stöhnend über den Las Vegas Boulevard. Bravo! Als wäre es nicht ohne euch Fettsäcke schon eng genug. Menschen, die so fett sind, dass sie nicht mehr alleine laufen können, kommen zumeist nicht selbst auf die Idee abzunehmen, nein! Die dumme Dekadenz der zweibeinigen Amöben reicht soweit, dass der teigige Leib mit den geschundenen Gelenken auf einen Elektroroller gehievt wird. Auf diesem wird dann die obligatorische Classic Coke und die Fastfood Pizza durch die surreale Glitzerwelt der niemals schlafenden Wüstenstadt gekarrt. Die 250kg Zombies fahren durch die Gegend und fressen sich noch fetter. Dabei konsumieren sie nur und produzieren nichts, außer Co² und Methan zu Hauf. Wären diese traurigen Kreaturen Tiere, man hätte sie wohl schon dem finalen Bolzen-Schuss zugeführt. Ich frage mich, warum sich das schießwütige Amerika nicht einmal gänzlich neue Ziele sucht und zwar solche, die man garantiert auch trifft. Wie sehr muss man sich und seine Mitmenschen eigentlich hassen, um diesen absurden Tod zu sterben?
Es ist wie bei BP. Aus Gier in die Katastrophe und auf keinen Fall eine Lösung auf Lager, wenn‘s schiefgeht. Bei der Operation Top-Kill im Golf von Mexiko hätte es sicher schon gereicht, ein einziges amerikanisches Adipositas-Walross samt seines lächerlichen Elektro-Rollers Richtung Meeresboden zu schießen, um das Leck zu stopfen.

Aber was soll man auch machen, wenn jedes Gericht, das man irgendwo kauft, garantiert doppelt so groß und doppelt so süß ist wie in good old Europe? Nur die Hälfte essen? Nein, natürlich nicht. Es ist besser, wenn man MEHR hat, belehren auch RAMMSTEIN schon ihre Fans. So ist z.B. der Medium-Kaffee im Starbucks mit einer durchschnittlichen mitteleuropäischen Hand kaum zu halten. Ach, ihr habt auch Large? Go and get the American 250kg Monster...it might take it.

Die Supersize-Nation treibt es ja bekanntlich noch weiter. Denn neben der scheinbar grenzenlosen Fettleibigkeit im Land der unbegrenzten Dämlichkeiten schiebt jede zweite verfettete Hausfrau ihren SUV in XXL über den Las Vegas Boulevard. V8, 6 Liter Hubraum natürlich, Automatik natürlich, klimatisiert natürlich, ohne Beifahrer...ist klar. Nach uns die Sintflut.

Dieses degenerierte Verhalten, weit jenseits der Sinnlosigkeit, ist natürlich auch der mangelnden Bildung und der fehlenden Weitsicht des einfachen Durchschnitts-Amis (yo what‘s up? Shut up, I don’t give a shit!) zu verdanken. Rein medial wird diese amorphe Gesellschaft künstlich dumm gehalten und es wird ihr suggeriert, das Leben bestehe in erster Linie aus Amerika, Amerika, Amerika, Autos, Reifen und Versicherungen für ihr Leben und das Leben ihrer V8-Monstren. Gefangen zwischen Fettsucht, Gier, Dummheit und einem unerschütterlichen Glauben an Gott (der uns lt. SLAYER ja alle hasst) glaubt also noch der größte Teil des Landes daran, ein Staat der Freiheit und Gleichheit zu sein. Equal Opportunity and Justice for all. Armes Amerika!

Anspieltipps:
FEAR FACTORY - 'Dead Man Walking' vom Album: "Digimortal"
RAMMSTEIN - 'Keine Lust' vom Album: "Reise.Reise"
SLAYER - 'Americon' vom Album: "World Painted Blood"

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