Doro - Forever Warriors, Forever United

Review von Stormrider vom 17.08.2018 (9630 mal gelesen)
Doro - Forever Warriors, Forever United Kaum zu glauben, dass es wirklich schon wieder sechs Jahre her ist, dass DORO ein richtiges Album veröffentlicht hat. Kommt einem deshalb nicht so vor, weil die quirlige Düsseldorferin es schafft, immer irgendwie präsent zu sein. Sei es auf den großen Festivals, auf den Tourneen oder mit eingeschobenen EPs. DORO ist gefühlt immer da, und dieses Jahr hat sie auch mal wieder eine Menge neue Songs im Gepäck. Insgesamt so viele, dass es für ein Doppelalbum reicht, das sich in die zwei Teile "Forever Warriors" und "Forever United" separiert. "Forever Warriors" zeigt dabei eher die hart rockende Seite von Frau Pesch, während "Forever United" etwas melancholischer ausfällt und einen höheren Balladenanteil hat.

Wirklich Neues oder komplett Überraschendes gibt es auf den 19 Tracks zwar nicht, aber das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Die Frage bei jedem neuen Album ist doch vielmehr, ob die neuen Songs gut, sehr gut oder grandios sind, während sich das Spektrum wie immer zwischen 80er Jahre Hard Rock, stampfendem Metal bis hin zur getragenen Pianoballade bewegt und druckvoll produziert wurde. Wenn man es in einen Satz packen will, dann liefert DORO ihren Fans exakt das, was sie wollen, und eben auch das, wofür DORO steht. Alles so gut wie immer! Songs, die mit viel Herzblut gesungen sind, lyrisch manchmal nur ganz knapp am Schlager vorbeischrammen, aber dabei immer authentisch bleiben. Welcher deutschsprachigen Sängerin würde man sonst einen Song wie 'Freunde Fürs Leben' abkaufen, ohne sofort "ekelhafter Kitsch" zu rufen? DORO darf das, ja, DORO muss das sogar, denn, wer sonst liefert regelmäßig solche Schwüre auf Freundschaft, Verbundenheit und die Liebe zum Metal? Nicht alle Songs zünden, wirklich so ist z. B. 'Résistance', der Opener von "Forever United", ein ziemlich kruder Einstieg, der aber vergessen ist, sobald man solche gefühlvollen Perlen wie 'Living Life To The Fullest' gehört hat. Den Song hat DORO aussagegemäß auf dem Flug zu Lemmys Beerdigung geschrieben, und er ist eine eindringliche Verbeugung vor ihrem großen Freund und Mentor, dessen Aussage man sich unbedingt zu Eigen machen sollte. Lebt das Leben!! Lebt es mit allem, was es zu bieten hat!! Überhaupt merkt man auf dem Album regelmäßig, wie groß der Verlust von Lemmy für die zierliche Metal-Queen ist. Das schimmert nicht nur in der genannten Hommage durch, sondern auch im MOTÖRHEAD-Cover 'Lost In The Ozone'.

Daneben hat DORO eine Menge illustrer Gäste auf dem Album, so ist 'All For Metal' mit mehr Gästen gespickt, als man normalerweise in einem Song unterbringen kann, quasi ein who is who, aber lest selbst: Mille Petrozza (KREATOR), Johan Hegg (AMON AMARTH), Chuck Billy (TESTAMENT), Warrel Dane (NEVERMORE, SANCTUARY), Jeff Waters (ANNIHILATOR), SABATON, Ross The Boss (MANOWAR), Rock 'N' Rolf (RUNNING WILD), Tommy Bolan (ex-WARLOCK) und Andy Brings. So viele klangvolle Namen dazu zu bewegen auf dem eigenen Album mitzurocken, zeigt den Stellenwert von DORO innerhalb der Szene. Apropos Johan Hegg. Der Fronter von AMON AMARTH ist auf 'If I Can't Have You - No One Will' als Duettpartner zu hören. Was dieses Mal besser funktioniert als auf der ersten Kollaboration der beiden. Wem das noch nicht genug Namedropping ist, auch Doug Aldrich ist mit von der Partie, und als besonderes Schmankerl gibt es noch ein Saxophon-Solo vom Helge Schneider (!) in 'Backstage To Heaven'.

Am Ende wird "Forever Warriors" / "Forever United" niemanden enttäuschen, der sich bis dato am Werk von DORO erfreut hat, denn es gibt einfach sehr viele bekannte Elemente. So gibt es wie immer jede Menge Fistraiser, Hymnen, Tränentreiber und Rocker, die das komplette Gefühlsspektrum abdecken. Selbst das Cover von Geoffrey Gillespie ist in der alten Tradition gehalten und zeigt eine niemals alternde DORO, die ein Heer von Metalheads anführt. Klar, nicht alle 19 Songs sind zukünftige Klassiker, so dass man natürlich argumentieren kann, dass man mit etwas Aussieben auch auf einer CD ausgekommen wäre. Aber ein echter Skipkandidat springt einen in den 80 Minuten auch nicht an. DORO ist DORO … bleibt DORO!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
Forever Warriors:
01. All For Metal
02. Bastardos
03. If I Can't Have You - No One Will
04. Soldier Of Metal
05. Turn It Up
06. Blood, Sweat And Rock 'N'Roll
07. Don't Break My Heart Again
08. Love's Gone To Hell
09. Freunde Fürs Leben
10. Backstage To Heaven

Forever United:
01. Résistance
02. Lift Me Up
03. Heartbroken
04. It Cuts So Deep
05. Love Is A Sin
06. Living Live To The Fullest
07. 1000 Years
08. Fight Through The Fire
09. Lost In The Ozone
Band Website: www.doro.de
Medium: CD
Spieldauer: 80:18 Minuten
VÖ: 17.08.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten