Starker Pop-Appeal in den Songs, perfekter Gesang, schmerzfreier Sound. Eher ein Breitenprodukt als ein künstlerisches Statement, auch wenn es sonst kaum Schwächen zeigt.
Erst Februar und schon jetzt haben wir den Kandidaten für das "Heavy Metal-Album des Jahres". HERMAN FRANK haben mit "Fight The Fear" mehr als nur ein Album eingetütet. Das hier ist ein Statement!
Ein amorphes Ab und Auf, Her und Hin, Laut und Leise, Rauf und Runter, Yang und Ying: Instrumentaler Metal aus Frankreich, der ewig rotieren (weil gefallen) oder jederzeit stoppen (weil egal) könnte - sehr (SEHR) seltsam ...
Review von Metal Guru vom 05.07.2018 (679 mal gelesen)
THE BROKEN HORIZON bestehen aus/sind verantwortlich für: Alex/linke Saiten, Jun/mittige (dicke) Saiten, Odei/rechte Saiten, Pupilas/Gebelle, Gegrunze, Geschreie und Raúl/Bleche und Felle. Also alles in todesmetallischer Reihe und nicht weiter erwähnenswert, oder? Nein, nicht ganz: Nach ihrer selbstproduzierten Einstiegs-EP "Prologue" klingen THE BROKEN HORIZON auf ihrem 2018er Full-Length-Debüt "Desolation" keinesfalls wie 'Anfänger' - im Gegenteil! Den Grund hierfür liefert (auch, aber nicht nur) folgende explizit abgedruckte Information: "Desolation" has been mixed and mastered by Alex Cappa and Pablo Rousselon at The Metal Factory Studios. So, ich kenne zwar weder die Master/Mixer noch die Location, kann den Kerlen (und nicht zuletzt ihrem Equipment) aber eine absolut professionelle Produktion bescheinigen!
Das ansonsten extrem sparsame Info-PDF verortet die elf Songs irgendwo zwischen Deathcore und Nu Metal, was ich weder bestätigen noch dementieren kann, weil ich bei der immer populärer werdenden Partei des metallischen Todes (und ihren sich ständig weiter zersplitternden Unterfraktionen) schon lange nicht mehr durchblicke - muss ich? Für mich klingt "Desolation" brutal, dicht, energisch, kalt, kompakt, sauber, technisch oder mit anderem Wort: gefällt! Allerdings bleibt selbst nach fünfmaliger Hochdruckhörung nichts so richtig hängen - nicht in den Ohren, nicht im Herzen und auch nicht in den Füßen, alles ziemlich ähnlich ...
Die Produktion pumpt professionell, die Saiten sägen/grätzen/braten und die Drums donnern zu perfekt, um nicht getriggert zu sein. Vorhandene Stereospielereien erschließen sich vorzugsweise im Köpfhörer und die Vocals scheinen einen oder mehrere Effekte (Doubler, Harmonizer, Pitchshifter) verpasst bekommen zu haben, weil sie trotz ihres bellenden/grunzenden/schreienden Ursprungs merkwürdig melodisch klingen. Tracks No. 7 ('Nothing Gleaming') und No .11 ('Lying Truths') sind sogenannte Duette und hämmern mich nicht vom Heavy-Metal-Hocker. Elf Songs in dreiundvierzig Minuten und sechsundzwanzig Sekunden minus zwei nicht vom Heavy-Metal-Hocker hämmernde Duette gehen in meiner Welt noch so gerade eben als 'Full-Length' durch, deshalb so gerade eben sieben Tropfen ...
Gesamtwertung: 7.0 Punkte
Trackliste
Album-Info
01. Desolation
02. Oui
03. Rotten Blood
04. Romantic Song
05. Miss Ladark
06. Farewell
07. Nothing Gleaming (featuring In¦âi of CHILDRAIN)
08. Nola Gertatu Da
09. Haunting Me
10. Deep Pression
11. Lying Truths (featuring Noa of XNIGHT)
Band Website: Medium: CD Spieldauer: 43:26 Minuten VÖ: 15.06.2018