Stone Temple Pilots - Stone Temple Pilots

Review von Cornholio vom 23.04.2018 (4243 mal gelesen)
Stone Temple Pilots - Stone Temple Pilots STONE TEMPLE PILOTS? Sind das wirklich DIE STONE TEMPLE PILOTS? Aber deren Sänger ist doch gestorben. Ja und ja. Wobei, nicht nur der langjährige Sänger Scott Weiland weilt nicht mehr unter uns, auch Chester Bennington (LINKIN PARK) war von 2013 bis 2015 Interims-Frontmann, und wie wir alle wissen, wählte er im letzten Jahr den Freitod.

Natürlich ist das alles nicht leicht zu verkraften, aber die Piloten, haben weiterhin den starken Willen, die Band am Leben zu halten. Kurioserweise ist die Instrumentalfraktion seit kurz nach der Gründung als SWING 1987 mit den Brüdern Robert (Bass) und Dean De Leo (Gitarre) sowie Drummer Eric Kretz unverändert geblieben.

Seit 1992 fungieren die Kalifornier unter dem Namen STONE TEMPLE PILOTS, unter dem sie auch in den Neunzigern innerhalb der Grunge-Welle großen Erfolg hatten. Ihr zweites Album "Purple" kletterte 1994 bis an die Spitze der US-Charts und beinhaltet Songs wie 'Big Empty', 'Vasoline' und 'Interstate Love Song'. An diesen Erfolg konnte die Band nie wieder anknüpfen, auch wenn man drei weitere Alben veröffentlichte, die teilweise noch Platin-Status erreichten; es mangelte primär aufgrund von Weilands Drogensucht an Konstanz. Auch das selbstbetitelte Reunion-Album 2010 war kommerziell ein Erfolg, aber es sollte wohl mit Weiland als Frontmann nicht sein. Zusammen mit Bennington veröffentlichte die Band 2013 die EP "High Rise", ehe der Sänger aus familiären und terminlichen Gründen wieder das Handtuch warf.

Im Frühjahr 2016 veranstalteten die STONE TEMPLE PILOTS ein Casting, um den abermals vakanten Sängerposten neu zu besetzen. Die Wahl fiel auf Jeff Gutt (u. a. RIVAL CITY, DRY CELL), der am 14.11.2017 sein Live-Debüt gab, einen Monat später gab es das Lyric-Video zur Singleauskopplung 'Meadow'. Am Rande sei noch erwähnt, dass diese Veröffentlichung bereits das zweite schlicht mit "Stone Temple Pilots" betitelte Album der Band ist.

Die Trademarks des Quartetts sind nahezu unverändert, wie 'Meadow' zeigt, selbstbewusster Rock (natürlich) mit Grunge- / Alternative-Schlagseite. Dass das keine Überraschung ist, wissen wir alle, dennoch ist bemerkenswert, dass die Band ähnlich klingt wie vor 20 Jahren, nur entsprechend zeitgemäßer. 'Meadow' als Vorzeigestück ist stark gewählt, der beste Songs des Albums, die anderen sind zwar bei weitem nicht schlecht, aber etwas seichter und unauffälliger. 'Just A Little Lie' wäre noch hervorzuheben, ebenso wie die Ballade 'Thought She'd Be Mine', die mit leichtem Western-Flair und tollen Vocal Harmonies überrascht. Die dritte Single 'The Art Of Letting Go' darf auch nicht unerwähnt bleiben, eine tolle gefühlvolle Ballade, der Song 'Finest Hour' hingegen langweilt mit dem fast schon nervigen Refrain.

Alles in allem legen die STONE TEMPLE PILOTS schon ein gutes Comeback-Album vor, das gedanklich zwar etwa 20 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, das aber vor 20 Jahren wohl deutlich besser angekommen wäre. Das heißt nicht, dass die Scheibe schlecht ist, aber die beste Zeit für Grunge und Alternative ist nun mal vorbei. Respekt an die Band, dass sie beharrlich weitermachen, und auch an Sänger Jeff Gutt, der eine saubere Arbeit abliefert, aber bis auf die oben genannten Stücke plätschern die Songs größtenteils so nebenher dahin, tun nicht weh, aber begeistern auch nicht unbedingt.




Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Middle Of Nowhere
02. Guilty
03. Meadow
04. Just A Little Lie
05. Six Eight
06. Thought She'd Be Mine
07. Roll Me Under
08. Never Enough
09. The Art Of Letting Go
10. Finest Hour
11. Good Shoes
12. Reds & Blues
Band Website: www.stonetemplepilots.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 48:31 Minuten
VÖ: 16.03.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten