Don Broco - Technology

Review von Stormrider vom 05.02.2018 (3747 mal gelesen)
Don Broco - Technology Und da ist es wieder! Da ist das nächste große Ding!!! Na ja, zumindest wenn man der britischen Musikpresse Glauben schenken darf. Und ja, DON BROCO haben wirklich eine Menge Potenzial, aber halt nicht im Metal. Jeder Kuttenmetaller wird beim das Album eröffnenden Titeltrack, 'Technology', zwar sofort angewidert die Stopptaste drücken, sobald der Song mit seinen Elektronikspielereien eingeleitet wird, aber objektiv gesehen hat der Song die Chance, eine Menge Tanzbeine zu bewegen. Ja, Tanzbeine, denn um die Matte zu schwingen, eignet sich der Sound von DON BROCO nur bedingt. Die Mischung aus 80er Jahre Pop, Alternative Rock, Nu Metal und ein wenig Funk wird, aller Voraussicht nach, nur den Lesern unseres Mags gefallen, die sich keine Scheuklappen aufgesetzt haben und deren Tellerrand erst bei R&B aufhört. 'Come Out To LA' ist ein wirkliches fürchterliches Stück funkiger R&B mit Handclaps, während 'Pretty' mit üblen Synthie-Sounds auf Rap-Passagen und PRINCE-Falsett aufgebaut ist. Da rettet dann auch der Breakdown-Refrain nichts mehr, die Fußnägel sind hochgerollt. Und bleiben es auch, denn insbesondere in der zweiten Albumhälfte hat das Album nur noch sehr wenige gute rockige Momente. Dass DON BROCO es verstehen auch etwas zu rocken, das zeigen sie hingegen zu Albumbeginn, zum Beispiel in 'Stay Ignorant', der ein passabler Rocksong ist sowie dem Titeltrack, der mich mit seiner Melodieführung als einziger Song auf "Technology" richtig packt und an SALIVA erinnert, die es auch regelmäßig schaff(t)en moderne, eingängige und coole Rocksongs zu schreiben. Allerdings verzichten diese (zum Glück) meist auf die von DON BROCO leider sehr ausführlich eingesetzten Elektronikbeats und genrefremden Elemente.

Ich verstehe, dass man in DON BROCO das nächste große Ding sehen kann, aber definitiv nicht in der Sparte Hard Rock oder geschweige denn Metal, dafür sind sie am Ende doch viel zu elektronisch, glattgebügelt und zu sehr im Pop verwurzelt. Auch wenn das Album von Dan Lancaster (u. a. BLINK 182, GOOD CHARLOTTE) einen amtlichen Sound spendiert bekommen hat, reicht es nicht, ein paar verzerrte Gitarren und Breakdown-Riffs auf die Pop-Songs draufzupacken, um die Lücke zu füllen, welche die frühen LINKIN PARK seit "Minutes To Midnight" hinterlassen haben. Wer sich aber eine Mischung aus Elektro, Funk, Rock und Pop mit einem Sänger vorstellen kann, der bestimmt das ein oder andere Damenherz in Zukunft brechen wird, der hört rein. Ich hingegen werde, trotz des wirklich ganz schlechten Covers, welches ebenfalls nicht gerade als Kaufanreiz durchgeht, das Gefühl nicht los, dass hier auf Biegen und Brechen ein kommerzieller Erfolg herbeigearbeitet werden soll. Mal schauen, ob dieser Stern wirklich anfängt zu glühen, und wenn ... wie lange er denn glüht, oder um es im Albumjargon zu sagen. Es bleibt offen, ob sich diese "Technology" durchsetzen kann.


Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Technology
02. Stay Ignorant
03. T-Shirt Song
04. Come Out To LA
05. Pretty
06. The Blues
07. Tightrope
08. Everybody
09. Greatness
10. Porkies
11. Got To Be You
12. Good Listener
13. ¥
14. Something To Drink
Band Website: www.donbroco.com/
Medium: CD
Spieldauer: 49:17 Minuten
VÖ: 02.02.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten