Lucid Dream - Otherworldly

Review von Stormrider vom 22.12.2017 (3462 mal gelesen)
Lucid Dream - Otherworldly Bereits 2016 erschienen, flatterte uns "Otherworldly", bereits die dritte Eigenveröffentlichung der Italiener LUCID DREAM, erst ziemlich spät auf den Schreibtisch. Mir waren die Jungs bis dato unbekannt, und ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mich noch lange nach dem Review an sie erinnern werde. Das liegt hauptsächlich daran, dass das gebotene Songmaterial zwischen den Stühlen Hard Rock und Prog Metal sitzt und am Ende in keinem der beiden Genres so richtig fett punkten kann. Für Hard Rock fehlt zu oft das zwingende Hook, diese Melodie, die dich dazu animiert einen Song ein weiteres Mal hören zu wollen. Für Prog fehlt es dem Material aber irgendwie an der Langzeitwirkung, dass man ständig noch etwas Neues entdecken kann oder möchte. Klar wird hier nicht nur stupide im 4/4-Takt nach vorne galoppiert, sondern es darf auch häufiger mal ein 7/8-Takt sein, aber das alleine reicht eben noch nicht, um einen Song oder ein Arrangement spannend zu halten. Zu oft werden einzelne Songfragmente vergleichsweise willkürlich aneinandergereiht, was sich so anfühlt, als ob man die einzelnen Teile unbedingt noch unterbringen wollte, anstatt den Song in den Vordergrund zu stellen und auf ein flüssiges Arrangement zu achten.

Dabei ist es nicht einmal so, dass Gitarrist Simone Terigi, der federführend für das Songwriting verantwortlich zeichnet, nicht genug Ideen hätte oder sie technisch auf seinem Instrument nicht umsetzen könnte, nein, es wirkt nur einfach noch nicht stimmig. Dazu kommt eine recht dünne Produktion, die zu oft den Punch vermissen lässt. Klar, es ist eine Eigenproduktion, das darf man hier nicht vergessen, aber bedenkt man die technischen Möglichkeiten, die es heute für kleines Budget schon gibt, wäre ein wenig mehr Wumms bestimmt noch drin gewesen. Denn im Gegensatz dazu hat man sich bei der Aufmachung von "Otherworldly" durchaus viel Mühe gegeben und ein Digipack designed, welches das die Lyrics betonende Astrokonzept unterstreicht.

Aber da am Ende eben die Musik das Hauptmerkmal ist, zählt die Optik nur in der B-Note. So plätschert das Album gemütlich vor sich hin, bis das erst am Ende platzierte 'The Theater Of Silence' zeigt, dass man es doch eigentlich kann. Hier wird zwar auf den teilweise recht gewöhnungsbedürftig akzentuierten Gesang verzichtet, dafür können die eingebauten Streicher überzeugen. Schade, dass man dieses instrumentale Niveau nicht auf Albumlänge hinbekommen hat, dann hätte man auch die Chance, nicht so schnell wieder in Vergessenheit zu geraten. Dieses Unterfangen dürfte mit "Otherworldly" jedoch eher schwer werden.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Buried Treasure
03. The Ring Of Power
04. Everything Dies
05. The Stonehunter
06. A Blanket Of Stars
07. Magnitudes
08. Broken Mirror
09. The Theater Of Silence
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:51 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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