Chronus - Chronus

Review von Stormrider vom 14.11.2017 (5016 mal gelesen)
Chronus - Chronus CHRONUS kommen aus Schweden, wurden 2015 gegründet und der Promozettel schreibt was von einer Mischung aus GHOST, MASTODON, GOJIRA, gepaart mit einer an OZZY erinnernden Stimme. Dazu wird das selbstbetitelte Debüt in Europa auf dem Label von Dave Ellefson veröffentlicht. Na, da wird mal wieder mit Namedropping nicht gespart. Immer wieder bewundernswert, wie weit man sich aus dem Fenster lehnen kann, wenn man eigentlich ein vergleichsweise durchschnittliches Album in der Tasche hat.

Schon das Intro, 'White Mountains', stellt einige Fragezeichen in den Raum. Nicht, dass dieses, hauptsächlich auf der Gitarrenmelodie fußende, Instrumental schlecht wäre, nein, es baut sogar wirklich eine schöne Stimmung auf, und dann wird es, nach knapp über einer Minute, gnadenlos mitten im Takt weggekappt, ohne überzuleiten in den nächsten Song, ohne vernünftiges Ende. Ich hoffe sehr, dass dies ein Fehler in meiner Promodatei ist, denn mit diesem Ende wird alles was man sich davor an Atmosphäre erspielt hat, leider direkt wieder gekillt. Danach gibt es dann wirklich melodiösen Metal zu hören, der auch eine recht breite Spanne an Genres abdeckt oder zumindest mal vorbeischaut und sich davon Inspirationen holt. 'Rapture' lässt einige Stoner-Reminiszenzen aufblitzen, 'Avarice' wird in der instrumentalen Bridge mit einem Tom Morello-Gedächtnisriff verziert, das abschließende 'Hold Me (Set Me Free)' schielt mit einem Auge in Richtung Doom, was in einer Spielzeit von über sieben Minuten mündet, und alles fußt wahlweise auf klassischem Metal oder Alternative Rock und wird artig mit Melodien versehen. Es stellt sich sogar manchmal das wohlige Gefühl ein, dass man einen extensiven Longtrack aus den 70ern hört, nur um dann festzustellen, dass der Song erst bei knapp drei Minuten ist. Das möchte ich hier übrigens positiv verstanden wissen. Wo man aber GOJIRA oder MASTODON findet? Die Härtegrade der genannten Bands werden nicht erreicht, nicht mal die von OZZY. Ok, die von GHOST vielleicht, allerdings ohne deren Düsternis oder Atmosphäre.

Am Ende bietet "Chronus" nur wenig wirklich Spannendes und wirkt durch das Intro und das in der Mitte der Scheibe platzierte Instrumental, 'Falling From Apogee', sehr künstlich über die magische 30 Minuten Marke gezogen. Und so macht es auch Sinn, dass der Promozettel darauf hinweist, dass sich Sänger Sebastian "The Baron" Axelsson in weiß kleidet, während der Rest der Band schwarz trägt. Denn viel mehr Interessantes gibt es auch nicht wirklich zu berichten.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. White Mountains
02. Baron
03. Setting Sun
04. Avarice
05. Falling From Apogee
06. Rapture
07. City Of Light
08. Hold Me (Set Me Free)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 33:17 Minuten
VÖ: 27.10.2017

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