Attic - Sanctimonious

Review von Musty vom 17.08.2017 (4433 mal gelesen)
Attic - Sanctimonious Im deutschen Heavy Metal-Underground rumort es gewaltig. Erst kürzlich beglückten uns STALLION mit ihrer brandneuen Scheibe, jetzt legen ATTIC nach. Und wie. Gleich mit einem Konzeptalbum kommen die fünf Jünger des okkulten Heavy Metal aus dem Ruhrgebiet um die Ecke. Das klingt nicht nur vielversprechend, es ist es auch.

In zwei Akte getrennt, dreht sich das lyrische Thema ganz klassisch um religiöse Verblendung, die in Gestalt der alten Klostervorsteherin Margeret verkörpert wird. Unter diesem Wahn leiden unter anderem die fromme Alice (die Alice in Hell, von der schon ANNIHILATOR gesungen haben?) sowie die herzallerliebste Joan, die beide ebenfalls im Kloster ansässig sind. dazu eine Prise Okkultismus, da kommt der Teufel gerne mal zur Privataudienz direkt aus der Hölle. "Sanctimonious" könnte dabei seine private Sammlung an Hymnen sein. Weiter möchte ich nicht auf das lyrische Konzept eingehen. Der gelegentliche Teufelsanbeter und Heavy Metal-Fan wird sowieso in den Bann des Albums gezogen werden. Vorausgesetzt, man hat keine Probleme mit dem an KING DIAMOND angelehnten Gesang. ATTIC ist eine dieser Bands, entweder man liebt sie oder man kann nichts mit ihnen anfangen. Etwas dazwischen gibt es nicht.

Die neue Scheibe sorgt mit fetten Riffs und auf das Konzept zugeschnittene Songs für eine düstere Stimmung, die sie in die Nähe der MERCYFUL FATE'schen Genialität befördert. Natürlich ist der KING über alles erhaben und kann niemals übertroffen werden. Das wollen wir an dieser Stelle mal festhalten. ATTIC schaffen hier ein durch und durch gelungenes Album, mit dem alle Jünger ihre helle Freude haben werden. Wer hier von einer einfachen Kopie ausgeht, der irrt. ATTIC haben ein deutlich höheres Tempo in ihren Songs und gehen dabei eingängiger zu Werke.

Das Intro 'ludicium Dei' führt mit seinen Kirchenklängen zunächst sanft in das Album ein, was gleich mit dem Titeltrack einen starken Kontrast erzeugt. Dabei gehen die Songs in ersten Teil des Albums deutlich schneller zugange als im zweiten Teil. Diese leichten Speed Metal Anleihen ziehen den Hörer direkt ins Geschehen und mitten in die Story. Im zweiten Act ist der Fokus vermehrt auf klassischen melodieorientierten Heavy Metal ausgelegt. Vereinzelt hört man JUDAS PRIEST heraus. Highlights auf der Platte sind unter anderem 'On Choir Stalls', 'Born From Sin' und 'Sinless'. Etwas mehr als eine Stunde Spielzeit vergeht wie im Flug.

Fazit: ATTIC, bitte so weitermachen. So wird Heavy Metal im Jahre 2017 gespielt und nicht anders. Irgendwann wird jeder in den Bann des Teufels gezogen. Ob er will oder nicht.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Iudicium Dei (1:23)
02. Sanctimonious (5:49)
03. A Serpent In The Pulpit (6:47)
04. Penalized (3:46)
05. Scrupulosity (1:06)
06. Sinless (4:37)
07. Die Engelmacherin (7:44)
08. A Quest For Blood (1:20)
09. The Hound Of Heaven (5:28)
10. On Choir Stalls (6:37)
11. Dark Hosanna (5:47)
12. Born Fom Sin (5:40)
13. There Is No God (7:59)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 01:04:04 Minuten
VÖ: 18.08.2017

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