Perpetual Rage - Empress Of The Gold Stars

Review von baarikärpänen vom 04.07.2017 (3608 mal gelesen)
Perpetual Rage - Empress Of The Gold Stars
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Oh weh! Das sind diese Momente, wo man als Rezensent vor dem Computer sitzt und sich ernsthaft überlegen muss, was man da jetzt in die Tastatur klöppelt. Und warum? Na ja, man hat sich gefreut auf ein Scheibchen einer finnischen Metal-Band, die immerhin schon seit schlappen neun Jahren aktiv ist. Obendrein spielen die auch noch den so heiß geliebten Metal der traditionellen Art. Aber genau wie John Shovelhead, dem erfolglosesten Goldminer, den der Wilde Westen je sah, hat man tagelang einen Stein nach dem anderen, sprich Lied, umgedreht, aber nichts Funkelndes entdeckt. Und wenn mal was Glitzerndes am Boden des Tümpels zu sehen war, war's im Endeffekt doch wieder nur ein ausgelutschter Kronkorken.

Der Ansatz von PERPETUAL RAGE ist an sich kein so schlechter. Sie wollen, laut Info, das Rad gar nicht neu erfinden, sondern sich einfach das Beste schnappen, was der Metal der 80er Jahre hergibt und sich ihre eigene Version daraus basteln. Kann man machen. Aber dann sollte es auch wenigstens handwerklich sauber umgesetzt werden. Und genau daran hapert's ganz gewaltig. Was den Hörer auf "Empress Of The Cold Stars" erwartet, kann grob mit einer Billigkopie von Bruce Dickinson zu Zeiten von "Chemical Wedding" verglichen werden. Die Scheibe startet noch recht vielversprechend mit den ersten 45 Sekunden von 'Dragonlancer'. Genau bis zu dem Punkt, an dem der Gesang einsetzt. Tomi Viiltola möchte uns gerne den Bruce machen, scheitert aber leider gnadenlos. Gut, der Mann versucht sich an allem, was das Repertoire des Metal-Shouters so bietet, vom kraftvollen Shouten bis hin zu den spitzen Schreien eines John Cyriis (AGENT STEEL). Aber es bleibt nun mal beim Versuch. Und auch Drums und Bass geben keinen Anlass für einen wohlwollenden Gesichtsausdruck. Lediglich Gitarrist Petri Hallikainen weiß einigermaßen zu überzeugen. Reicht aber leider nicht, um den Karren rauszuziehen. Ganz schlimm wird's aber bei der Ballade am Ende der Platte, 'Silent Sky' (falls man so lange durchgehalten hat). Ganz ehrlich, da gehört Mut dazu, so was aufs Band zu pinnen. Und da sich auch der Rest der Songs konstant auf einem recht bescheidenen Niveau bewegt und zudem auch einer wie der andere klingt, fallen Anspieltipps flach. Ein paar kurze Worte noch zum Cover: Ich hab an mancher Bahnunterführung schon bessere Sprayversuche von Graffiti-Anfängern gesehen.

Nein, mir ist heute keiner vors Auto gelaufen und es hat mir auch niemand vors Schienbein getreten. Ausgeschlafen war ich heute Morgen auch und auch der Kaffee war heiss und schwarz. Aber manchmal ist die Realität nun mal hart. Damit müssen auch PERPETUAL RAGE leben. Und hoffentlich setzen die Jungs nicht alles, was sie haben, auf eine musikalische Weltkarriere.


Gesamtwertung: 3.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dragonlancer
02. The Empress
03. Boundless
04. The Creation
05. Mesmeric Silence
06. Evil
07. Mark Of Chaos
08. Privilege
09. Wildfire
10. Silent Sky
Band Website: facebook.com/PerpetualRage/
Medium: CD
Spieldauer: 49:53 Minuten
VÖ: 16.06.2017

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