Jim Jones & The Rightous Mind - Super Natural

Review von Stormrider vom 27.06.2017 (3746 mal gelesen)
Jim Jones & The Rightous Mind - Super Natural JIM JONES & THE RIGHTEOUS MIND verlangen auf ihrem Debütalbum vom Hörer mehr als nur einen Bruchteil Aufmerksamkeit. Wer denkt, dass man "Super Natural" mal eben nebenbei hören kann, der wird bereits beim Opener 'Dream', spätestens jedoch bei 'Base Is Loaded', auf Stop drücken. Viel zu viel passiert in den Songs, die unkonventionell arrangiert sind, ja fast schon jazzige Züge haben, nur um am Ende in einer fuzzigen Gitarrenorgie zu enden, die eher dem Blues zuzuordnen ist. Nicht selten wird dazu das Piano an sein Limit gebracht, und spätestens, wenn neben der polternden Rhythmuskombi der sonore Gesang in bester TOM WAITS-Manier seinen Platz im Song sucht, wird es ziemlich unübersichtlich.

"Super Natural" ist ein Album, das man kaum auflegen wird, wenn die Freunde zu Besuch kommen oder man in Feierstimmung ist. Vielmehr sind die zehn Songs dafür gemacht, in einem dunklen Raum einen rauchigen Whiskey zu zelebrieren. Am besten bei Kerzenschein, denn dann fühlt man sich wie in einer dreckigen Blues- oder Jazzbar, in der JIM JONES und seine Sidekicks versuchen, den Hörer von der Kraft des Garagen Rocks zu überzeugen und ein Voodoo Flair zu verbreiten, dass einen verstört und ängstigt. Nicht immer sind die Songs ein Volltreffer, da sie zu oft unstrukturiert wirken, fast wie als würde man die Proberaumjamsession hören, bei der jeder den Teufel in sich spielen lässt, und auch die Vocals klingen teilweise (vielleicht sogar gewollt?) unrein und schief. Dennoch entfaltet "Super Natural" durchaus eine hypnotische Stimmung, bei der man als Hörer niemals die Gedanken abschweifen lassen sollte, da man ansonsten bei der Rückkehr unsanft inmitten einer Soundwall landet, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Zum Ende hin besinnt sich JIM JONES dann aber und lässt das Album vergleichsweise zugänglich mit 'Till It's All Gone' und 'Nobody But Me' ausklingen.

Nein, JIM JONES & THE RIGHTEOUS MIND hatten bestimmt nicht vor, ein Konsensalbum zu veröffentlichen, um die Charts zu stürmen. Das hier ist vielmehr schwer zugänglicher und verdaulicher, düsterer Voodoo-Garagen-Blues-Rock-Jazz der wie eine Mischung aus THE DOORS, INXS, TOM WAITS und den MC5 anmutet. Künstlerisch bestimmt wertvoll, aber nur für eine Handvoll Leute regelmäßig goutierbar. Mir persönlich ist es trotz einer Affinität zu Blues und mystischen Elementen zu speziell. Vielleicht will mir das Album aber auch nur sagen, dass ich einfach häufiger im Kerzenschein alleine einen Whiskey trinken sollte.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Dream
02. Base Is Loaded
03. Something’s Gonna Get it Hands On You
04. No Fool
05. Aldecide
06. Boil Yer Blood
07. Shallow Grave
08. Heavy Lounge #1
09. Till It’s All Gone
10. Everyone But Me
Band Website: www.righteousmind.co.uk/
Medium: CD
Spieldauer: 47:05 Minuten
VÖ: 12.05.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten