Amorphis - Under The Red Cloud Tour Edition

Review von RJ vom 27.03.2017 (11749 mal gelesen)
Amorphis - Under The Red Cloud Tour Edition Eigentlich ist zum Album "Under The Red Cloud" bereits alles gesagt, so dass ich hier nicht (erneut) in die Jubelarie einstimmen muss. Viele Fans waren nach dem starken Album "The Circle" froh, AMORPHIS wieder in der Spur zu wissen. Diesen Eindruck konnte 2015 "Under The Red Cloud" nochmal toppen und führte zwangsläufig dazu, dass die Finnen reihenweise hohe Wertungen einfuhren. Man mag dazu stehen wie man will, aber egal ob man den Albumhit 'Sacrifice' anführt oder die Tatsache, dass sich AMORPHIS in abwechslungsreichem Songwriting überbieten und folkige Melodien mit zupackenden Riffs und großen Hooks verbinden, alles zusammen genommen sind die Bestandteile eines grandiosen Albums namens "Under The Red Cloud".

Man mag mich für meine kritischen Worte, insbesondere im Zusammenhang mit AMORPHIS (die selbstverständlich mit zu meinen Lieblingsbands gehört!) steinigen wollen, aber die Zweitverwertung in Form der Tour-Edition ist mir schon irgendwie ein Dorn im Auge. Gearscht ist letztlich der Fan, der sich auf die Veröffentlichung des regulären Albums wie ein Schneekönig freut und bereits am Veröffentlichungstag zuschlägt. Dieser Fan steht jetzt vor dem beschissenen Dilemma, zwischen Pest und Cholera wählen zu dürfen, wobei es am Ende immer heißen wird, dass er sich auch die Tour-Edition zulegen muss. Kann man das nicht anders lösen? Warum bringt man nicht direkt eine CD heraus, die man um die Tour-Edition ergänzen kann, so dass man sich das eigentliche Album nicht nochmal kaufen muss? Wahrscheinlich ist diese Lösung den Labels zu aufwändig.

So ärgerlich diese Sache auch ist, im Falle von AMORPHIS erhält man zu einem großartigen Album ein wunderschönes Live-Erlebnis als Zugabe, wobei ich die beiden Bonus-Songs nicht vergessen möchte. Das Live-Konzert lief unter dem Banner "An evening with friends at Huvila". Diese Freunde sind der Jazzmusiker Sakari Kukko, der mit Klarinette, Querflöte und Saxofon aufwartet. Pekko Käppi spielt die Jouhikko, die auch auf den bezeichnenden Namen “Jouhi Kantele” hört. Alles klar? Das Konzert teilt sich in einen akustischen Teil und einen härteren Teil auf, wobei Tomi Joutsen mit seiner angenehmen Klarstimme ein zusätzlicher Stimmungsfaktor ist. Für mich einziger Ausfall und das auch noch auf der schönsten Ballade ever ist Anneke van Giersbergen, die 'Her Alone' förmlich demoliert hat. Von diesem Schock habe ich mich immer noch nicht erholt.

Dilemma hin, Anneke van Giersbergen her, leider ist die Tour-Edition (dennoch) ein Must-have.


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Under The Red Cloud
02. The Four Wise Ones
03. Bad Blood
04. The Skull
05. Death Of A King
06. Sacrifice
07. Dark Path
08. Enemy At The Gates
09. Tree Of Ages
10. White Night
11. Come The Spring (Bonus)
12. Winter’s Sleep (Bonus)

Live-Album (53:02):
01. Enigma
02. Far From The Sun (Live) 2. Far From The Sun
03. Silent Waters
04. My Kantele
05. Silver Bride
06. Sampo
07. Alone
08. The Wanderer
09. Her Alone
Band Website: www.amorphis.net/
Medium: CD
Spieldauer: 113:00 Minuten
VÖ: 24.02.2017

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