Sixx A.M. - Vol. 2, Prayers For The Blessed

Review von Judvine vom 06.12.2016 (4900 mal gelesen)
Sixx A.M. - Vol. 2, Prayers For The Blessed Vor einem guten halben Jahr hat die Truppe um Nikki Sixx bereits "Prayers For The Damned (Vol.1)" released. Im November kam dann endlich der zweite Teil "Prayers For The Blessed (Vol.2)", der allerdings zeitgleich mit seinem Vorgänger aufgenommen wurde. Die getrennte Veröffentlichung der Alben liegt laut Promosheet daran, dass die Band verhindern wollte, was vielen Doppelalben passiert: Der zweite Teil wird als B-Seiten Sammlung verkannt. Das lasse ich mal so stehen und finde es einfach schön, dass ich mich in diesem Jahr gleich zwei mal über SIXX A.M. Releases freuen durfte, von denen keines ein Best Of oder eine Liveplatte ist.

Bereits im Review zur Vorgängerscheibe habe ich die Produktion gelobt, die wirklich durchdacht und kompositorisch wertvoll wirkt. Entsprechend machten sich meine Mundwinkel auf den Weg nach oben, sobald ich "Prayers For The Blessed (Vol.2)" aufgedreht hatte, denn die Gangshouts, die den Vorgänger abschließen, eröffnen den ersten Track 'Barbarians (Prayers For The Blessed'. Mit viel Energie liefern die Männer, was der Hörer erwartet: klassischen Hard Rock mit einem modernen Twist. Leadsänger James Michael haut seine stimmliche Kraft mit einer subtilen Affektiertheit raus, die mich mal wieder beeindruckt. Das Folgestück ist für mich gleichzeitig das beste Stück der Platte. 'We Will Not Go Quietly' schafft den Spagat zwischen Alternative Rock (hektische, leicht aggressive Strophe) und Stadion Rock (epischer Refrain). Diese Melange aus melancholisch bis aggressiven Strophen, die in einen fetten, treibenden Chorus fließen, zieht sich durch das komplette Release.

Die Ballade 'Maybe It's Time' läutet bei mir die STONE SOUR Glocke. Gesanglich glänzt James Michael hier mal wieder - der leidende Romantiker steht seinen Stimmbändern gut. DJ Ashba zeigt hier zurück genommenes, melodiöses Gitarrenspiel, das total langweilig ist. Der super Sound kann das nicht in genügendem Maße aufwiegen. Doch zu seiner Ehrenrettung: In 'Catacombs' passiert nichts als "schaut mal, ich kann Gitarre spielen". Diese Eddie Van Halen Hommage ist ein reines Gitarrensolo, ohne diese nervigen anderen Bandmitglieder, aber mit einer Menge Reverb. Beide Daumen hoch, Herr Ashba, das klingt schön! Ein paar Stücke weiter finden wir - Überraschung! - ein Cover von HARRY NILSSONs 'Without You'. Es ist zwar heavier als das Original, aber trotzdem einigermaßen lahm. Dass diese Schmonzette es auf eine SIXX A.M. Scheibe geschafft hat, ist mir ein absolutes Rätsel.

Richtig schön energiegeladen sind Stücke wie 'This Will Leave A Scar'. Die Doublebass ist zwar etwas unnötig, aber ignorierbar genug. So hätte der Silberling gerne enden dürfen, aber nein, das Schlusslicht musste 'Helicopters' machen, das im besten Fall einer mediokeren Pflichtballade gleich kommt. Ich hätte mir echt einen kräftigeren Abgang gewünscht.

Insgesamt ist der zweite Teil des Doppelalbums eigentlich recht ordentlich. Die Produktion ist wie beim Vorgänger ein Sahnetörtchen mit drei Kirschen on top, die Kompositionen sind stimmig und die Atmosphäre ist so, wie man es von SIXX A.M. haben will. Nichtsdestotrotz denke ich, dass "Prayers For The Damned (Vol,1)" gelungener ist als sein kleiner Bruder. Die Songauswahl ist einfach besser und es gibt kein doofes Coverlied. Das macht aber nichts, denn diese Konzeptalben funktionieren sowohl mit- als auch ohne einander. Und so sollte es auch sein.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Barbarians (Prayers For The Blessed)
02. We Will Not Go Quietly
03. Wolf At Your Door
04. Maybe It's Time
05. The Devil's Coming
06. Catacombs
07. That's Gonna Leave a Scar
08. Without You
09. Suffocate
10. Riot In My Head
11. Helicopters
Band Website: www.sixxxammusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 46:39 Minuten
VÖ: 18.11.2016

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