AC/DC - Hell Ain't A Bad Place To Be

Review von Stormrider vom 04.11.2016 (4250 mal gelesen)
AC/DC - Hell Ain't A Bad Place To Be AC/DC dürften gemeinhin die größte Konsensband des Erdballs sein. Ich zumindest kenne vom Rapper bis zum Black Metaller niemanden, der nicht irgendwie einen Bezug zu der australischen Legende hat, und nicht selten sind Songs wie 'T.N.T'. oder 'Highway To Hell' der Einstieg in den Rocklebensstil, der einen oft für das Leben prägt und nicht selten bis ans Ende begleitet. Und selbst all diejenigen, die mit Mitte 40 zurückblicken und sagen, ach ja Metal, da hatte ich auch mal so eine Phase sind heute noch auf ausverkauften Gigs anzutreffen, wenn auch mit Krawatte und Wildlederslippern.

Der ungebrochene Kultstatus der Band ist dabei zu einem Großteil auf ihren, 1980 verstorbenen, Frontmann Bon Scott zurückzuführen. Ihm zu Ehren veröffentlichen Cannonball, in Form von Radiomitschnitten, nun dieses sehr schicke Digipack, mit vier Konzerten aus jener Ära. Folgende Gigs sind dabei je auf eine CD gepackt worden:

CD1 Live At The Agora Ballroom, Cleveland, Ohio, August 22nd, 1977 (48:50 Min)
CD2 Live At The Old Waldorf, San Francisco, California, September 3rd, 1977 (59:31 Min)
CD3 Live at The Paradise Theatre, Boston, Massachusetts, August 21st, 1978 (77:48 Min)
CD4 Live at The State College, Towson, Maryland, October 16th, 1979 (76:48 Min)

Dass die Setlists der Gigs sich teilweise stark überschneiden, ist genauso wenig überraschend, wie die an manchen Stellen stark schwankende Soundqualität, die man trotz sehr gelungenem Remastern nicht mit heutigen Standards vergleichen kann. Aber will das irgendwer, wenn es darum geht, einem der charismatischsten und bis heute am meisten verehrten Frontmänner der Musikgeschichte Tribut zu zollen? Wohl kaum, hier steht das Eintauchen in den treibenden Boogie-Rock und die Ausstrahlung der frühen AC/DC im Vordergrund und das wird auf allen vier CDs sehr gut eingefangen. Dazu bekommt man erste Liveversionen von 'Shot Down In Flames' und 'Highway To Hell', die auf dem Durchbruchalbum der Band 1979 veröffentlicht wurden sowie sehr ausladende Versionen mancher Songs geboten, die bei späteren Gigs auf normale Songlängen gekürzt wurden. Z.B. werden 'The Jack' und 'Problem Child' jeweils in epischer Länge gespielt. Jedes Konzert zeigt neben dem gewohnt trockenen Gitarrenfundament der Young-Brüder und der bewährten Rhythmusfraktion das komplette Spektrum von Bon. Von sich überschlagendem Kreischen bis hin zum sanften Einflüstern und trockenen und/oder humorvollen Ansagen ist alles vorhanden. Man kann dabei nur erahnen, welche Bühnenpräsenz der gebürtige Schotte gehabt haben muss, wenn er vor einem auf den Brettern stand und die schlüpfrigen Texte mit einem Augenzwinkern an die kreischenden Mädels und die harten Kerle in Reihe eins schmettert.

Als besonderes Schmankerl hat man, da es sich ja um Radiomitschnitte handelt, auf CD3 die originalen Radio-Einspieler beibehalten, was dem Ganzen einen eigenen Charme verleiht. Dazu gibt es abschließend noch ein 15-minütiges Interview mit Bon zu hören, bei dem der Journalist ziemlich unvorbereitet rüberkommt. Etwas bedrückend, aber dennoch nicht minder wichtig, ist die Radionachricht von Bons Tod, die den Abschluss des über vierstündigen Pakets bildet.

Wie gesagt ist "Hell Ain't A Bad Place To Be" bestimmt kein Gourmethappen für Soundfetischisten, auch wenn man das Beste aus dem vorhandenen Material rausgeholt hat. Aber es ist ein wunderbar zusammengestelltes Paket, welches zeigt, warum sich AC/DC mit Bon Scott bis heute ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Und aus musikhistorischer Sicht muss man wohl über die Ära Bon Scott im AC/DC-Universum auch keine Worte mehr verlieren. Für EUR 20 bekommt man hier ein Stück Musikgeschichte und bei vier vollen Konzerten und der Spielzeit von über 262 Minuten auch entsprechend Value for Money. Für Fans der frühen AC/DC eine wertvolle Ergänzung der Sammlung.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
CD 1 – Live At The Agora Ballroom, Cleveland, Ohio, August 22nd, 1977 (48:50):
01. Live Wire
02. She‘s Got Balls
03. Problem Child
04. The Jack
05. High Voltage
06. Baby, Please Don‘t Go
07. Rocker

CD 2 – Live At The Old Waldorf, San Francisco, California, September 3rd, 1977 (59:31):
01. Live Wire
02. Hell Ain‘t Bad a Place To Be
03. Up To My Neck In You
04. Kicked In The Teeth
05. The Jack
06. Whole Lotta Rosie
07. High Voltage
08. Baby, Please Don‘t Go
09. Problem Child

CD 3 – Live at The Paradise Theatre, Boston, Massachusetts, August 21st, 1978 (77:48):
01. Introduction Radio Broadcast
02. Live Wire
03. Problem Child
04. Sin City
05. Gone Shootin‘
06. Bad Boy Boogie
07. The Jack
08. High Voltage
09. Rocker
10. Radio Announcement
11. Dog Eat Dog
12. Radio Broadcast Outro
13. TV Interview With Bon Scott 1977

CD 4 – Live at The State College, Towson, Maryland, October 16th, 1979 (76:48):
01. Live Wire
02. Shot Down In Flames
03. Hell Ain‘t A Bad Place To Be
04. Sin City
05. Problem Child
06. Bad Boy Boogie
07. The Jack
08. Highway To Hell
09. High Voltage / Rock 'n' Roll
10. Whole Lotta Rosie / Rocker
11. If You Want Blood / Let There Be Rock
12. Radio Announcement Of Bon Scott‘s Death
Band Website:
Medium: 4CD
Spieldauer: 262:56 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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