Naglfar - Pariah

Review von Soulcollector vom 30.07.2005 (6830 mal gelesen)
Naglfar - Pariah Die schwedischen NAGLFAR sind schon etwas besonderes. Man kann in ihrer gesamten Diskographie kramen und wird kaum was schlechtes finden. Was die Schwarzmetaller mit "Pariah" aber dieses Jahr der Metal-Gemeinde zur Verfügung gestellt haben, verdient mehr als Respekt und Anerkennung.

'Proclamation' ist das Intro und zugleich der einzige Song, bei dem ich wirklich mehrere Hördurchgänge gebraucht habe, um ihn zu akzeptieren und irgendwo auch wertzuschätzen. Dieser soll aber auch das einzige Manko sein, denn der Rest des Albums haut nicht nur voll auf die Fresse sondern frisst sich unweigerlich in jedes Ohr. "Pariah" bringt eine ganze Ohrwurm-Kolonie mit sich, die zum Moshen auffordert und das Entfernen der CD aus dem Player verweigert. 'Swarm Of Plagues' zeigt deutlich, dass NAGLFAR all ihr Talent eingesetzt und die Quintessenz aus Melodie, harten Riffs, düsterer Stimmung und genügend Mosh-Parts genau getroffen haben. Die Ruhe vor dem Sturm bei diesem Song ist ein Intro-würdiger Part im zweiten Drittel, nachdem es wirklich voll auf die Neune geht. Grandios, einfach nur grandios! Mit 'Spoken Words Of Venom' wird die Stimmung perfekt aufgefangen und auf gleichem Level gehalten.
'The Murder Manifesto' würde ich sofort zur Hymne dieses Albums ernennen. Ein ordentlicher Refrain sorgt hier für eine prima Mitbrüll-Stimmung, wenn man sich den Text aus den beiliegenden Songtexten angeeignet hat. Ein klassisches Piano sorgt bei 'None Shall Be Spared' für einen abwechslungsreichen und zugleich richtigen Start. NAGLFAR setzen durchweg in "Pariah" - und so auch in diesem Song - auch Härte, die durch kurze, ruhigere Parts durchzogen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die dies versuchen, wird es hier aber nicht langweilig oder irgendwann zur Routine. NAGLFAR schaffen dies unter anderem auch mit absolut einprägsamen und unverwechselbaren Melodie-Höhepunkten, wie man sie auch in 'The Perpetual Horrors' anfinden kann. Man muss einfach es gehört haben, um es zu verstehen und sofort zu lieben. Auch mit Soli wird weder übertrieben noch spärlich umgegangen. Wie bereits erwähnt: Die Mischung ist perfekt. Sobald man am Ende des Albums mit 'Carnal Scorn & Spiritual Malice' angekommen ist, wird einem der Song dann doch wiederrum etwas "gewöhnlich" vorkommen. Um jedoch auch dem Schluss des Albums eine Krone aufzusetzen, gibt es hier auch noch einen kleinen Leckerbissen für Fetischisten: Eine Handfeuerwaffe wird durchgeladen und abgefeuert. Eigentlich passend, denn nach diesem Album könnte man wirklich meinen, etwas besserem würde einem nie wieder in den Player kommen.
Und wer das Digipack in die Hände bekommen hat, der wird gleichzeitig noch mit einem Bonus-Song verwöhnt. Dem Album helfen oder schaden kann dieser letzlich dann aber auch nicht mehr, ist aber dennoch eine lobenswerte Bereicherung, um auf immerhin 44 Minuten Spielzeit zu kommen.

Bleibt zum Schluß noch zu sagen, dass die Produktion astrein ist und besser wohl nicht sein könnte - dieses Lob geht dann wohl aber auch an NAGLFARs neues Label: Century Media. Das Artwork übertrifft vielleicht nur bedingt manche Motive von BELPHEGOR, aber ist dennoch immerhin einen kleinen Pluspunkt wert. Ich persönlich weiß nicht, ob sich NAGLFAR mit "Pariah" selbst übertroffen haben, denn "Sheol" ist auch ein Meilenstein, aber wer hier nicht investiert, der wird sich die Platte immer bei Freunden anhören müssen.

Bleeding Songs: Swarm Of Plagues, The Murder Manifesto, The Perpetual Horrors

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Proclamation
02. A Swarm Of Plagues
03. Spoken Words Of Venom
04. The Murder Manifesto
05. Revelations Carved In Flesh
06. None Shall Be Spared
07. And The World Shall Be Your Grave
08. The Perpetual Horrors
09. Carnal Scorn & Spiritual Malice
Bonus:
10. The Calling Blaze
Band Website: www.naglfar.net
Medium: CD
Spieldauer: 39:03 Minuten
VÖ: 20.06.2005

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