Suicidal Tendencies - World Gone Mad

Review von Opa Steve vom 30.09.2016 (5212 mal gelesen)
Suicidal Tendencies - World Gone Mad Frontsau Mike Muir deckt sich mit der lebenden Drum-Machine Dave Lombardo für das Rhythmus-Fundament ein. Eine solche Verbindung hat man vermutlich lange nicht für möglich gehalten, wo es bei den Crossover-/Skate-Punks doch eher straight und durchgeknallt zu Werke geht. Aber der Ausnahmedrummer ordnet sich auf dem neuen Album "World Gone Mad" tatsächlich unter. Ungetriggert und trocken abgemischt haben die Drums nichts mit seinen berühmten Vorgängerbands aus dem Thrash-Genre zu tun. Dennoch profitiert die Band von seinem Können, denn Dave ist musikalisch sehr vielseitig und versteht es meisterhaft, sauber auf den Punkt zu rocken, aber dennoch unaufdringliche Feinheiten einzubauen, die dem Material eine Menge Esprit einhauchen. Schon beim Opener 'Clap Like Ozzy' (Anwärter auf den Titel des Jahres) geht Dave ordentlich steil und das punkige Stück wird live definitiv für wilde Moshpits sorgen. Auch in anderen Songs, die nicht so auf Volldampf programmiert sind, erkennt man die laufenden Feinheiten, die er auf Toms und Snare als Markenzeichen einstreut (z.B. 'Living For Live').

Genug an dieser Stelle über Dave Lombardo. Auch die SUICIDAL-Boys schaffen es, ihre Trademarks und Stärken auf diesem Album in elf frische Titel zu gießen. Mike Muir limitiert sich immer noch auf wenige typische Gesangsintervalle, ist natürlich das Aushängeschild des Cyco-Stils und wirkt dabei alles andere als müde. Die Crossover-Songs besitzen natürlich die Dinge, für die SUICIDAL TENDENCIES schon in allen Besetzungen bekannt waren. Angesichts der Personalwechsel eigentlich eine feine und verblüffende Eigenschaft. Alle Songs sind mit rasenden Metal-Soli vollgekleistert, wie sie schon vor Jahrzehnten Rocky George und Mike Clark gepflegt haben. Der aggressive Slap-Bass, den es damals auf "Freedumb" schon gab, ist auch hier immer wieder enthalten, genauso wie die schönen Bass/Drum-Linien mit betonter Coolness, die diese Band von anderen Crossover-Vertretern spürbar unterscheidet. Der Aggro-Faktor und das Tempo sind oft recht hoch, aber dennoch sind die Songs allesamt eigenständig, variabel und schön dynamisch. Lediglich Stampfer wie der Titelsong oder 'Happy Never After' lagen der Band noch nie besonders und führen auch in diesem Fall zur Abwertung. Davon mal abgesehen ist es einfach super, wie sich SUICIDAL TENDENCIES treu bleiben und dennoch nach 30 Jahren immer noch klasse Titel aus den Bandanas schütteln.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Clap Like Ozzy
02. The New Degeneration
03. Living For Life
04. Get Your Fight On!
05. World Gone Mad!
06. Happy Never After
07. One Finger Salute
08. Damage Control
09. The Struggle Is Real
10. Still Dying To Live
11. This World
Band Website: www.suicidaltendencies.com
Medium: CD
Spieldauer: 56:29 Minuten
VÖ: 30.09.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten