Vainaja - Verenvalaja

Review von grid vom 30.05.2016 (4611 mal gelesen)
Vainaja - Verenvalaja Natürlich dreht sich auch auf Album Nummer zwei der Finnen VAINAJA alles um den Vainaja-Kult, der im 19. Jahrhundert im ländlichen Finnland mit Menschenopfer und Lebendbegräbnissen der Erleuchtung auf die Sprünge geholfen haben soll, aber in erster Linie wohl eine Menge Schrecken verbreitet hat. Dem geheimnisumwobenen Wilhelm Waenaa wird dabei eine führende Rolle zugeschrieben, hat er doch angeblich Texte verfasst, auf die das Debütalbums "Kadotetut" basiert. VAINAJA greifen für ihr zweites Album auf ein Buch zurück, das als die vermutlich einzig erhaltene Schrift dieses Wilhelm Waenaa gilt, und übernahmen den Titel dieser Schrift für ihr zweites Album, auf dem sie eine Geschichte in sechs Kapiteln erzählen, was eine Dreiviertelstunde dauert.

Alle Fans der Finnen können sich freuen: Bei VAINAJA hat sich nichts geändert. Auch "Verenvalaja" bietet massiven Doom, heftig aufflammende Death-Gewalt, Schauerstimmung verbreitendes Sample-Beiwerk und absolut Ehrfurcht gebietend tiefen Gesang. Zu Beginn hat das Finnentrio ein wenig Mühe, sich aus seiner monumentalen Doom-Masse herauszugraben, denn 'Raita' zieht sich etwas lang durch fast sieben Minuten, die Ungeduldige durchaus zur Frage "abschalten" oder "durchhalten" verleiten kann. Haltet durch! Denn schon in 'Sielu' haben die Jungs ihre Laufschuhe an und siehe da: Sie bewegen sich flotter und abwechslungsreicher durch ihre Death/Doom-Kulisse, der zum Schluss mit Orgelklang ein Schuss Feierlichkeit draufgetupft wird. Damit ist der Weg für 'Usva' bestens vorbereitet. Mit ein paar beschwörenden Worten eröffnet der Song und entwickelt sich schnell und sicher zum bewegtesten des Albums. Tonnenschwere Akkorde, Dissonanz und Klargesang, Donnergrollen und Feuerknistern, steigende Dynamik und prägende Hypnoseriffs münden gegen Ende in soundtrackartige Gruselstimmung. Die Atmosphäre wird in der zweiten Hälfte des Album zunehmend vielschichtiger und changiert zwischen düster, brutal, gespenstisch und horribel, wozu einmal auch verzerrte Kinderstimmen beitragen.

VAINAJA erwecken erneut die Mystik eines alten Kultes mit wenigen Mitteln zum Leben, befeuern die Fantasie und liefern ein Album ab, das nicht nur durch die Verschmelzung von Doom und Death erfreut, sondern auf ganz eigene Art und Weise auch die Fantasie beflügelt und Schauerszenen vor dem inneren Auge entstehen lässt. Und da das geheimnisvolle Buch "Verenvalaja" lediglich der Prolog und somit Teil eines größeren, siebzehn Kapitel umfassenden Werkes sein soll, ist garantiert, dass den Finnen der Stoff für weitere Alben so schnell nicht ausgehen wird.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Raita
02. Sielu
03. Usva
04. Valaja
05. Kultti
06. Kehto
Band Website: vainaja.com/
Medium: CD
Spieldauer: 45 Minuten
VÖ: 27.05.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten