Normandie - Inguz

Review von Stormrider vom 23.03.2016 (3363 mal gelesen)
Normandie - Inguz Richtig modern ist der Modern Metal oder gar der Nu Metal ja heutzutage schon lange nicht mehr. Und so verwundert es auch nicht, dass viele der Epigonen der ersten Welle mittlerweile in der Versenkung verschwunden sind und sich am Ende entweder die guten Bands gehalten haben, oder die, die von ihrer Plattenfirma eben genug Kohle fürs Marketing erhalten. Insofern kann man den 2013 gegründeten NORMANDIE durchaus attestieren, dass es mutig ist, mit ihrem Sound der irgendwo zwischen FIVE FINGER DEATH PUNCH, LINKIN PARK, ohne die Rapanteile, und melodischen Hard Rock bis fast AOR und leichtem Alternative angesiedelt ist, dieser Tage ihr Glück zu versuchen.

Der Opener ihres Debütalbums "Inguz", 'Fight', soll dann auch zugleich zeigen, wohin der Hase läuft und erinnert mit seinen Gang-Shouts und seinem Clap-Rhythmus nicht selten an die erwähnten FFDP, besticht aber auch mit schönen Textzeilen wie "How can you fall, if you don't stand for something?". Die folgenden 'Awakening' und 'Collide' hingegen sind dann schon eine ganze Spur softer, gefallen durch ihre einprägsamen, fast schon AOR-lastigen Melodien und insbesondere letztgenannter Song ist extrem tanzbar. Will man sich bei der Suche nach ähnlich gelagerten Bands nicht nur an den ganz großen Namen orientieren, dann bietet sich auch der Verweis zu den international besetzten DARKHAUS an, die mir beim Hören von "Inguz" mehr als einmal im Kopf rumschwirrten und in ähnlicher Art Tanzbarkeit und Melodie mit Härte und sehr modernem Sound paaren.

Leider verliert "Inguz" nach seinem Härtehöhepunkt zur Albummitte, 'Loop Hole', etwas an Durchschlagskraft, und 'The Deep Cold' sowie 'The Storm' plätschern gar gänzlich an mir vorbei, ohne dass sich Nennenswertes in die Ohrmuscheln fräst, was auch für den vergleichsweise ruhigen Abschlusstrack 'Epilogue' gilt, der etwas zu gewollt bombastisch ausgefallen ist.

Alles in allem haben die Schweden ein gutes Debüt zurechtgezimmert, was absolut seine Momente hat, aber noch nicht über die volle Distanz, die hier mit nicht ganz 35 Minuten noch dazu nicht gerade abendfüllend ist, überzeugen kann. Positiv hervorheben kann man indes noch den kompakten und knackigen Sound, für den die Band selbst verantwortlich zeichnet. In Zeiten, in denen jeder Songschnipsel in lausiger Qualität veröffentlicht wird, tut es gut zu wissen, dass auch Newcomer noch auf einen differenzierten und druckvollen Sound Wert legen, der bei dieser Art Musik allerdings auch immens wichtig ist, um die richtige Wirkung zu entfalten, sprich das Bein in Tanzbewegung zu bekommen.

Anspieltipps: 'Fight' und 'Collide'

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Fight
02. Awakening
03. Collide
04. Believe
05. Loop Hole
06. The Deep Cold
07. Calling
08. Starting New
09. The Storm
10. Epilogue
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 34:50 Minuten
VÖ: 19.02.2016

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