Hangar X - Hangar X

Review von Stormrider vom 25.02.2016 (3235 mal gelesen)
Hangar X - Hangar X Das dritte Album wird häufig ja als Make it, or break it-Album gesehen. Dieses dann selbstbetitelt zu veröffentlichen, bedeutet nicht selten, dass dies der Sound sein soll, mit dem eine Band sich definieren will.

Ja, und genau das haben HANGAR X mit ihrem dritten Album getan. Wenn das aber nun der Sound sein soll, mit dem sich die Österreicher definieren, dann wissen sie selbst noch nicht so ganz wo sie denn eigentlich hinwollen. Nach einem leicht sinfonischen Intro, 'Principio', was durchaus Atmosphäre aufbaut, aber so null zum Album passen möchte, folgt mit 'Ertrinken' ein nettes Pop-Rock-Nümmerchen, das zwar fluffig ins Ohr geht aber auch genauso fluffig wieder raus. Das anschließende 'Tommy Gun' hat dann zwar etwas mehr Drive, insbesondere das Riffing hat 'nen härteren Touch bekommen, ist allerdings in den Lyrics etwas sehr simpel gestrickt. Und damit haben wir auch schon die beiden Hauptkritikpunkte an "Hangar X" herausgearbeitet.

Entweder handelt es sich um Pop-Rock wie er in den letzten Jahren häufig im Radio von den HOSEN oder ähnlich gelagerten Bands zu hören war und dem fast alle Ecken und Kanten abhanden gekommen sind, oder die Texte sind so simpel, dass sie einen kaum emotional fesseln und sich auch nicht zum häufigeren Konsum eignen, wenn der Härtegrad mal etwas angezogen wird. Klar, man kann die elf Songs problemlos nebenbei hören, denn die Melodien sind zwar seicht, tun aber niemandem weh. Hin und wieder fühlt man sich gar an KLAUS LAGE erinnert (dazu sei gesagt, dass ich KLAUS LAGE sogar ab und an mal ganz gerne höre), ohne jedoch der gesanglichen Performance das Wasser reichen zu können. Aber wirklich zwingend ist das alles nicht. Vielmehr wirkt es arg konstruiert, dass man nun dem Punk und Deutsch-Rock zu Gunsten von poppigen Elementen abschwört und nicht nur mit einem Auge auf Radio-Airplay schielt, sondern ganz bewusst damit kokettiert. Dazu passt dann auch wunderbar, dass man zum Abschluss des Albums bloß nicht auf die obligatorische Halbballade ('Jahre Die Uns Trennen') verzichten wollte, die aber eben meilenweit von einer emotionalen Großtat entfernt ist.

Ich frage mich nach mehrmaligem Hören von "Hangar X" weiterhin, welchem Sound sich das Quartett nun auf die Fahne geschrieben hat und welche Fan- bzw. Zielgruppe denn angesprochen werden soll. Dreht man das ins Positive könnte man sagen, dass HANGAR X es schaffen sich mehrere Stile zu eigen zu machen. Für mich wirkt es jedoch wie die Suche nach dem eigenen Sound, verbunden mit der Hoffnung vom aktuell vorherrschenden Trend mehr deutschsprachige Musik im Radio zu spielen zu profitieren. Nicht wirklich Fisch (Pop), nicht wirklich Fleisch (Rock).

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Principio
02. Ertrinken
03. Tommy Gun
04. Wenn Du Lachst
05. Reich Und schön
06. Keine Zeit
07. Ich Denke Zurück
08. Moment
09. Kämpfe An
10. Meine Stadt
11. Schließ Die Augen
12. Jahre Die Uns Trennen
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:16 Minuten
VÖ: 08.01.2016

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