Angur - Ego

Review von T.Roxx vom 03.01.2016 (3964 mal gelesen)
Angur - Ego ANGUR ist eine in der Pfalz beheimatete Pagan/Black Metal Band, die 2011 mit "Hört Min Sagen" ihr selbst betiteltes Debut vorgelegt hat. Der Gitarrist Paul Oesterwitz ist dem ein oder anderen vielleicht aus der BATHORY-Coverband BLOOD FIRE DEATH bekannt. Darüber hinaus sind bei ANGUR auch Mitglieder der Formationen LEICHENSTÄTTE und FALLEN TYRANT aktiv. Soviel also zunächst zum Background der Mitglieder. Nun liegt mit "Ego" eine neue EP der Pfälzer vor, die auf der Bandcamp-Seite der Band und auf Konzerten käuflich erworben werden kann.
Schon im Opener 'Eifergott" fällt auf, dass bei ANGUR nicht nur auch Frauengesang zum Zuge kommt, sondern das die Instrumentierung durch eine Drehleier bereichert wird. Trotz des Labels "Pagan" ist man jedoch weit von den in diesem Genre durchaus üblichen metgeschwängerten Saufliedern entfernt und trotz deutscher Texte hat ANGUR auch glücklicherweise nichts mit den meiner Meinung nach zu stumpfen VARG gemein. Stilistisch bewegen sich ANGUR eher näher an CRUACHAN oder auch EIS, um in deutschen Gefilden zu bleiben. Allerdings mag vielleicht die Drehleier nicht jedermanns Geschmack sein. Ich finde allerdings, dass dieses ungewöhnliche Instrument die Musik enorm aufwertet und von anderen Genre-Bands abhebt. Die melodiöse Musik von ANGUR bewegt sich zwischen Uptempo und Midtempo, wobei der Black Metal-Anteil keineswegs zu kurz kommt. In 'Eitles Schicksal' versucht man sich auch mal erfolgreich an einem mehrstimmigen Gesang, der von harschen Gitarren untermalt wird.
'Sine Capite Ragnabant' beginnt mit hohem Tempo, ist aber weitestgehend im Midtempo gehalten und entwickelt sich zu einem ziemlich tanzbaren Stampfer - gerade hier kommt die Drehleier ziemlich gut. Sehr starker Track! Den Abschluss der äußerst kurzweiligen EP bildet 'Trümmer', das von einem Drehleier-Intro eingeleitet wird, sich aber schnell zu einem energiegeladenen Bang-Monster entwickelt. Hier werden noch einmal alle Stärken der Band präsentiert und zusammengefasst. Ich kann mir gut vorstellen, dass auf Live-Konzerten die Musik von ANGUR ordentlich abgefeiert wird.

Fazit: eine sehr gut produzierte EP einer musikalisch sehr fähigen Band. Mir persönlich ist schleierhaft, warum ANGUR noch über keinen Deal verfügen, wo doch das von ihnen beackerte Genre von Plattenfirmen mit einer Menge halbgarer Releases überschwemmt wird. An alle, die etwas mit Pagan/Black Metal anfangen können: reinhören ist hier Pflicht!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Eifergott
02. Eitles Schicksal
03. Sine Capite Regnabant
04. Trümmer
Band Website: www.angur.de/
Medium: CD
Spieldauer: 29:51 Minuten
VÖ: 30.08.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten