Diemonds - Never Wanna Die

Review von Stormrider vom 24.09.2015 (3726 mal gelesen)
Diemonds - Never Wanna Die Mehr 80er Jahre T(h)rash als das Cover der aktuellen DIEMONDS-Scheibe, "Never Wanna Die", geht kaum. Also schnell die weißen Turnschuhe sowie die Röhrenjeans rausgesucht und auf Play gedrückt. Und als die ersten Akkorde des Titeltracks druckvoll und laut produziert durch die Boxen drücken, stellt man fest, dass man sich vom Cover hat ganz schön in die Irre führen lassen.

Nein, thrashig ist der vorliegende Zehntracker der Kanadier(innen) nicht, eher sleazig mit der zugehörigen Portion Rotz und Dreck unter den Nägeln und einer Dame am Mikrofon, die sich sehr schnell auf einem der Spitzenplätze im Genre wiederfinden wird. Denn neben der durchaus attraktiven Optik hat Sängerin Priya Panda vor allem eins: eine echte Röhre. Diese weiß sie auch entsprechend zu präsentieren und drückt dem Material über die gesamte Albumdistanz ihren Stempel auf. Doch auch die Rhythmussektion fräst sich treibend und mit jeder Menge Groove durch den hauptsächlich von der CRÜE und alten GUNNERS inspirierten Sound. Und um das Paket rund zu machen, lassen sich auch die Gitarristen nicht bitten und liefern schnieke melodische Soli und jede Menge ansprechende Riffs. Dennoch ist "Never Wanna Die" alles andere als eine reine Old School-Platte, welche sich in den glorreichen Endachtzigern und Frühneunzigern bedient, denn die DIEMONDS schielen durchaus auch mal auf aktuelle Sound und Arrangements ('Ain't That Kinda Girl'), setzen bei der Ballade 'Secret', die nicht in zu kitschigen Schmalz abdriftet, auf Lyrics, die gegen den üblichen Liebesschnulz antreten und treten im Allgemeinen ziemlich gut Popo (u.a. 'Better Of Dead', 'Hell Is Full' und 'Never Wanna Die').

DORO mag eine andere Altersklasse sein, aber dem Zweikampf mit den jungen Schweden von SISTER SIN, um die stilistisch recht ähnliche singende Fronterin Liv Jangrell, werden sich die DIEMONDS wohl stellen (müssen). Und hier haben die Schweden derzeit noch einen kleinen Vorsprung, insbesondere im Songwriting. Nicht, dass "Never Wanna Die" keine gute Platte wäre, nein, das Album galoppiert ohne Ausfall über die Ziellinie, und ist wirklich stramm und druckvoll produziert. Aber die zwingenderen Hooks und Refrains liefert derzeit noch die Konkurrenz.

Alles in allem eine Band mit jeder Menge Potenzial, die man vermutlich am besten live in einem verschwitzen Club mit Bier, Bier und Bier erleben sollte. Nun noch ein paar mehr Widerhakenmelodien und die DIEMONDS werden des Rockers best friends! Werde ich definitiv im Auge behalten.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Never Wanna Die
02. Hell Is Full
03. Over It
04. Ain’t That Kinda Girl
05. Secret
06. Better Off Dead
07. Forever Untamed
08. Wild At Heart
09. Meet Your Maker
10. Save Your Life
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 34:16 Minuten
VÖ: 04.09.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten