Azavatar - Azavatar

Review von T.Roxx vom 07.07.2015 (3905 mal gelesen)
Azavatar - Azavatar Als dezent angeproggter Black Metal aus Deutschland wird diese Scheibe angekündigt. Es handelt sich hierbei um das Solo-Debüt des ehemaligen SAECULUM OBSCURUM-Gitarristen Azavatar - featuring C.A. (ODEM ARCARUM) am Schlagzeug, Khothron (SAECULUM OBSCURUM) am Mikro und umbrA (ATRORUM, NEBELKRÄHE) am Keyboard. Von der Gitarrenarbeit erinnert das Ganze ein wenig an die Norweger KEEP OF KALESSIN, vom Gesang her kommt einem unweigerlich SARKE in den Sinn. Soweit zu den musikalischen Rahmenbedingungen, in denen sich dieses Release bewegt.

Insgesamt haben wir es hier mit 5 überlangen Songs (zwischen 7 und 14 Minuten) zu tun. Damit sind wir leider auch bei dem ersten Schwachpunkt des Albums: die Songs sind zu lang und ihr Aufbau ist immer gleich. Es wird langsam begonnen, dann steigert sich das Tempo bis zum Blastspeed, um dann wieder langsamer zu werden. Es werden in jedem Song sehr viele verschiedene musikalische Parts verwurstet, was ja nicht unbedingt üblich in der Black Metal-Landschaft ist. Allerdings vermisse ich das, was Black Metal als solchen ausmacht: eine wie auch immer geartete Atmosphäre. AZAVATAR schaffen es leider zielsicher, jede im Ansatz aufkeimende Atmosphäre gnadenlos wieder zu zerstören.

Auch nach mehrmaligem Durchhören habe ich keinen wirklichen Zugang zu dieser Scheibe gefunden. Unter dem Strich merkt man zwar deutlich, dass alle beteiligten Musiker ihre Instrumente beherrschen. Bei manchen Parts beschleicht einen jedoch das Gefühl, dass die Herrschaften aneinander vorbeispielen (Gitarre vs. Keyboard). Da das aber bei progressiver Musik keine Seltenheit ist, möchte ich es ihnen nicht ankreiden.

Fazit: Meiner Meinung nach zündet das Album immer dann, wenn die Musiker sich tempomäßig in schleppenden Gefilden bewegen (denn genau dann wird so etwas wie Atmosphäre geschaffen). Der oftmals sehr plötzliche Übergang in die Blastbeatparts wirkt sehr konstruiert und so, als müsse man genau an dieser Stelle jetzt mit Gewalt schneller werden. Leider schafft die Band es trotz allem Sinn für Melodien nicht, dass sich ein Song - oder wenigstens ein Teil davon - dauerhaft im Ohr festsetzt. Die Songs sind einfach zu überfrachtet, hier wäre weniger wirklich mehr gewesen - sowohl von der Spieldauer als auch von der Anzahl der verwendeten Parts pro Song. Wer SARKE, KEEP OF KALESSIN oder ENSLAVED zu seinen absoluten Faves zählt, kann ruhig mal ein Ohr riskieren. Allerdings sei gesagt, dass AZAVATAR zu keiner Zeit die Klasse der genannten 3 Bands erreicht.


Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. KVLT
02. KAOS
03. KVRSE
04. KREST
05. KRYPT
Band Website: www.facebook.com/AZAVATAR
Medium: CD
Spieldauer: 51:40 Minuten
VÖ: 29.06.2015

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