Grimoire - L'Aorasie Des Spectres Rêveurs

Review von Krümel vom 21.01.2015 (3552 mal gelesen)
Grimoire - L'Aorasie Des Spectres Rêveurs Manchmal weiß man überhaupt nicht, wie man ein Review anfangen soll. So geht's mir bei dieser EP des kanadischen Einspänners GRIMOIRE. Aber nicht, weil es nichts zu erzählen gäbe, sondern irgendwie genau das Gegenteil ist der Fall. Schon beim allerersten Reinhören hat mich "L'Aorasie Des Spectres Rêveurs" fasziniert. Und direkt schwirrten mir etliche Gedanken im Kopf herum. Dann habe ich mich näher mit den vier Tracks beschäftigt: habe sie bisher etliche Male angehört und mich mit den französischen Titeln auseinandergesetzt. Mit jedem Durchlauf der knapp 25-minütigen Spielzeit zieht mich diese Musik und das Drumherum mehr und mehr in den Bann - und sorgt für immer verwobenere Hirngespinste.

Schon allein der Name des Releases wirkt mystisch und geheimnisvoll. Für das Wort "L'Aorasie" war es zunächst einmal schwer, eine (richtige/passende) Übersetzung zu finden. Denn Aorasie ist heutzutage überhaupt nicht mehr gebräuchlich. Es ist eigentlich ein alter griechischer Ausdruck für Unsichtbarkeit oder Blindheit bzw. (medizinisch) ein Phänomen, das erst erkannt wird, wenn es verschwindet. Im mythischen Sinne bedeutet es die Unsichtbarkeit der Götter. Zieht man sich aus allen möglichen Erklärungen etwas heraus, so könnte man "L'Aorasie Des Spectres Rêveurs" in etwa mit "Die Unsichtbarkeit der Traumspektren" übersetzen. Auch die Songtitel stecken voller Geheimnisse: 01. 'Tragödie Der Schatten / Finsternis', 02. 'Die Gerüchte Der Gestirne', 03. 'Das Verließ Des Kristalls' und 04. 'Der himmlische Gesang'.

Und diese Mystik zeigt sich ebenfalls sehr deutlich in der Musik. Denn GRIMOIRE, hinter dem einzig und allein ein Mensch namens Fiel steht und der sich für alle Instrumente und Arrangements verantwortlich zeigt, bietet schwarzkalten Metal, der aber Dank wunderschöner epischer Melodien und dichter Atmosphäre ein verträumtes Kopfkino erzeugen kann. Es geht gar nicht anders, als dass man von der ersten Sekunde des Openers eingefangen, in Traumwolken gezogen und erst beim letzten Klang des genialen - und wahrhaft himmlischen - Schlusstracks wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt.

Fazit: GRIMOIRE hat schon in den ersten Tagen des neuen Jahres ein richtiges Hammerwerk vorgelegt. Speziell in diesem episch-atmosphärischen Black Metal-Bereich wird das von anderen Bands für mich nur schwer zu toppen sein. Ich hoffe inständig, das Fiel bald ein komplettes Album bereit hält. Bis dahin wird "L'Aorasie Des Spectres Rêveurs" bei mir sicherlich noch ganz, ganz oft im Player rotieren.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Tragédie Des Ombres
02. Les Rumeurs Des Astres
03. Cachot De Cristal
04. Cantilène Céleste
Band Website: www.facebook.com/grimoireofficial
Medium: EP
Spieldauer: 24:45 Minuten
VÖ: 23.01.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten