Aarni - Bathos

Review von Opa Steve vom 12.01.2005 (5500 mal gelesen)
Aarni - Bathos Leute, lasst die Finger von den Drogen! Markus Marjomaa, ein wohl recht schräger Finne, befindet sich auf der Suche nach dem verlorenen Song. Holpernd, gelegentlich mit argen Timingproblemen gesegnet, fiedelt und dudelt und jault uns besagter Markus die Ohren voll, dass gleich sämtliche Fluchtinstinkte geweckt werden.

Aber der Rezensent ist hart, und gibt sich nun den letzten Durchlauf. Die trocken, aber ansprechend produzierte Scheibe entstand getreu dem Motto "Möglichst wichtig danebenbenehmen, dann wird die Welt aus Angst vor Unkenntnis schon alles preisen." - Junge, du hast mich unterschätzt! Was du machst, ist nicht weltbewegend - höchstens weltbewegend überflüssig. Und wenn du schief "Squaring the circle" brummst, lach ich mich höchstens kaputt. Wenn du dann in "Quinotaurus" die Blockflöte auspackst, fallen mir die Fliegen von der Wand. "Kivijumala" fängt ja ganz nett an .... ABER: während sich die Fliegen benommen wieder aufrappeln, glaubt man fast, es würde endlich Musik beginnen. Doch schon packst du diese grausam verstimmte Gitarre aus, die Fliegen segnen das Zeitliche, und mein linker großer Zeh hat schon die Koffer gepackt und will einfach schon mal allein fortgehen. Ich hätte ihm wohl nicht sagen sollen, dass dieser Song 11 Minuten lang ist.

Aber was ist das? "V.I.T.R.I.O.L." ist ja gar nicht mal übel und hebt das Album gezwungenermaßen über die Null-Punkte-Grenze. Ein wahrlich heller Moment, in dem der Songwriter mehr als nur erträglich eine schöne Neurosis-Atmosphäre aufbaut.

Weiter geht es mit belanglosem Kindergarten-Doom'n'Darkmetal, und bei "Niut net meru" halte ich schnell meinen anderen großen Zeh fest, dass er mir nicht auch noch abhaut. Auf so einen bescheuerten Song mit so dämlichem Gesang muss man erst mal kommen.

Der Rausschmeißer "Kesäyö" erinnert phasenweise an experimentelle Songs der Pink Floyd zu ihrer drogenumnebelten Zeiten. Was mich der Idee immer näherbringt, dass "Mastermind" Markus Marjomaa auch eine kleine Pilzfarm oder Chemiebaukasten im Keller stehen hat - und seiner Plattenfirma 'ne Menge davon abgibt, dass sie sowas auf die Menschheit loslässt. Naja, deutlich als Experiment deklariert hat der letzte Song zumindest einen kleinen Erholungsfaktor und ich lege noch 'nen Punkt auf die Bewertungsschüppe. Für Leute, die sich auf Teufel-komm-raus unbedingt geschmacklich von jedem unterscheiden wollen.

Ich geh jetzt mal gucken, wie weit mein linker Zeh gekommen ist, und dann muss ich noch paar Fliegen beerdigen.

Gesamtwertung: 2.0 Punkte
blood blood dry dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Squaring the circle
Quinotaurus
Kivijumala
V.I.T.R.I.O.L.
The thunder, perfect mindfuck
Mental fugue
Niut net meru
Kesäyö
Band Website: www.aarni.info
Medium: CD
Spieldauer: 65:03 Minuten
VÖ: 17.11.2004

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