Entrapment - Lamentations Of The Flesh

Review von Opa Steve vom 23.06.2014 (4455 mal gelesen)
Entrapment - Lamentations Of The Flesh ENTRAPMENT sind umgeben vom klassischen Hauch des Underground-Extreme-Metals. Zur schön aggressiven, aber auch etwas grellen Produktion bieten die Jungs eine satte Portion Lärm im positiven Sinne. Nach dem Intro mit fies runtergetuntem Akkord dominieren die geschredderten Riffs, die aber irgendwie so klingen, wie dieser räudige Stil klingen muss: eine authentische Angepisstheit hört man heraus, sie umgehen harmonische Melodien (weitestgehend) und konzentrieren sich auf schön eklige Intervalle, die die Hässlichkeit der Musik gelungen unterstreichen. So rundherum eingetütet gehen die ersten Titel ziemlich geil rein. Der Shouter erinnert streckenweise mit seinem heiseren Gebrüll an DESASTER, auch die bewusst primitiven Riffs, die einfach nur die Omme umrühren sollen, könnten streckenweise von den Koblenzern stammen. Das Gebrüll und die flotten Black/Death-Riffs ergeben so eine schöne Einheit, wie sie z.B. ASPHYX perfektioniert haben. Allerdings ist zwischen deren Niveau und ENTRAPMENT noch ein spürbarer Qualitätsspalt.

So gesehen ist das eigentlich von den Attributen her eine gelungene Scheibe für den Extrem-Puristen, der nicht nur reinen Krach erwartet, sondern auch dabei eine große Portion des Metal-Spirits. Problematisch ist allerdings, dass das Album zur Mitte hin deutlich schwächer wird. Zuerst wildert 'Unearthly Cries' mit seinen langsamen Akkorden hier und da bei CELTIC FROST, was nun mal niemand so gut kann. Und entsprechend ist auch schnell die Luft etwas raus, was sich in 'Unearthly Cries' fortsetzt und eigentlich so den Tiefpunkt des neuen Longplayers markiert. Ungewöhnliche Zutaten wie das melodische Solo in 'The Faithless' würde ich eher noch unter "Experimente" verbuchen, aber genau eins erwarte ich von Scheiben wie "Lamentations Of The Flesh" gerade nicht: Experimente. Da möchte ich, dass es ordentlich knattert. 'Hostile Life' läutet nach der Mitte mit etwas mehr Schmackes auch wieder besseres Material zum Ende der Scheibe ein, die immerhin 11 Songs umfasst. Aber wenn jemand mittendrin einfach mal den Stöpsel zieht, hat er bei mir unter'm Strich immer etwas schlechtere Karten.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Perpetual Impudence
02. Abhorrence Of The Unicorn
03. Proclamation
04. Lamentations Of The Flesh
05. Unearthly Cries
06. Seditious Dreamers
07. The Faithless
08. Hostile Life
09. Engulfed By Flames
10. Engraved
11. On Carrion Wings
Band Website: www.facebook.com/pages/entrapment/171603089
Medium: CD
Spieldauer: 44:07 Minuten
VÖ: 23.05.2014

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