Sinbreed - Shadows

Review von Opa Steve vom 06.04.2014 (4762 mal gelesen)
Sinbreed - Shadows Zwei blinde Wächter suchen neben ihrem episch-aufwändigen Brötchengeber ein zweites Betätigungsfeld, um mal wieder die pure Rock 'n' Roll-Energie ohne Schnörkel zu spüren. Dabei gehört Marcus Siepen nicht einmal zu den Gründungsmitgliedern von SINBREED, in denen neben ihm auch Drummer Frederik die Kessel rührt. Wer nun glaubt, man würde knallhart kalkuliert einfach den früheren BLIND GUARDIAN-Stil nachahmen, der täuscht sich. Beim Hören von "Shadows" würde man erst gar nicht darauf kommen, welch bekannte Kollegen hier mit von der Partie sind. Wenn man es allerdings weiß, erkennt man die eine oder andere Gitarrenlinie schon vom Stil her wieder. Aber das ist ja nicht tragisch, dazu ist die eigene Note nun mal da. Insgesamt ist aber ganz wichtig, direkt am Anfang klarzustellen, dass SINBREED absolut eigenständiges Material fabrizieren und von der Qualität her, die ich unten noch näher beurteilen möchte, durchaus ihre Daseinsberechtigung haben.

Also nun zur Musik an und für sich! Wir haben es hier mit ausgewogenem Power Metal zu tun, der eine gute Balance zwischen Speed, Melodie und klassischen Power Metal-Zutaten wie Epik und Bombast findet. Der erste dicke Pluspunkt: sie sparen sich die Keyboards! Finde ich super, denn so meiden sie die Falle der klassisch italienischen Power Metal-Fraktion, und es wird nicht zu kitschig. Stattdessen vertraut man auf melodische Twin Guitars und beinharte Riffs sowie einen erstklassigen Sänger. Was Herbie Langhans hier von sich gibt ist in der Suppe leider oft drittklassiger Metal-Sänger eine wahre Wohltat. Er beherrscht die giftigen Screams genauso wie die Rock-Powerröhre und ist auch selbstsicher genug, mit seinem Organ auch mal allein die Boxen auszufüllen. Man höre sich nur den Start von 'Standing Tall' an. Der Mann hat in allen Drehzahlbereichen einen kraftvollen Anzug. Super! Auch die Songs sind gelungen. Eine halbgare Gitarrenarbeit würde einen bei der Mitarbeit von Siepen ja auch verwundern. Die Songs gehen schnell ins Ohr, da sie neben der Power auch viel Wert auf geile Melodien legen, die sich Gesang und Klampfen teilen. So kommt es dann zu geilen Hammer-Bridges wie in 'Reborn', genauso wie zu echten Mehrpfündern wie das durchschlagend grimmige Stück 'Black Death', welches stark an diverse US-Metal-Bands erinnert, bevor es die Hymne in sich entdeckt. Ein ideales Werk für ein paar Hundert Kehlen auf dem nächsten Gig!

SINBREED werden mit "Shadows" sicher eine gute Fanbase erspielen und ich kann das Werk nur wärmstens jedem Heavy/Power-Fan der traditionellen Schule ans Herz legen. Lediglich die Produktion ist mir ein Stückchen zu ermüdend geraten und die wenigen Stampfer wie 'Broken Wings' können nicht ganz die Qualität der flotteren Werke halten, aber das ist auch letztendlich ein Stück Geschmackssache. Ansonsten quetsche ich mir mal verdiente acht Blutstropfen aus den Ohren!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info


01. Bleed
02. Shadows
03. Call To Arms
04. Reborn
05. Leaving The Road
06. Far Too Long
07. Black Death
08. Standing Tall
09. London Moon
10. Broken Wings
Band Website: www.sinbreed.com
Medium: CD
Spieldauer: 50:06 Minuten
VÖ: 28.03.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten