Red Dragon Cartel - Red Dragon Cartel

Review von Stormrider vom 13.02.2014 (3403 mal gelesen)
Red Dragon Cartel - Red Dragon Cartel Grandioser Bandname oder ein japanisches Mafia-, Drogen- oder Gangsterkartell? Ersteres, denn RED DRAGON CARTEL sind die neue Spielwiese von Jake E. Lee, der dem ein oder anderen älteren Banger noch von seinem Engagement auf OZZYs Alben 'The Ultimate Sin' und 'Bark At The Moon' und den BADLANDS bekannt sein dürfte, sich aber ansonsten ziemlich aus der Szene zurückgezogen hatte. Jetzt hat es ihn wohl nochmal in den Fingern gejuckt, und so hat er neben einer etatmäßigen Band auch noch eine ganze Armada an bekannten Gastmusikern in sein Kartell bzw. Studio geholt (u. a. von PANTERA, FIVE FINGER DEATH PUNCH, KYUSS, sowie Paul Di'Anno (Ex-IRON MAIDEN), Robin Zander (CHEAP TRICK), Maria Brink (IN THIS MOMENT) und Sass Jordan).

Das selbstbetitelte Debüt startet dann auch mit einer leichten Reminiszenz an alte Tage, in Form des klassischen Hard Rock-Riffs von 'Deceiver'. Die damit entfachte Erwartungshaltung bekommt allerdings einen Dämpfer, nämlich wenn Sänger D.J. Smith einsetzt. Für das Riff wirkt er etwas zu schwach auf den Stimmbändern (was sich in der Folge noch mehrfach bestätigen wird). Dennoch ein vernünftiger, aber kein überragender Einstieg. Dass man daran einen Industrial-beeinflussten Song wie 'Shout It Out' platziert, wirkt direkt befremdlich und macht das größte Dilemma von "Red Dragon Cartel" deutlich - die fehlende Orientierung. Zu viele verschiedene untergebrachte Stile und Sänger/innen sorgen dafür, dass kein richtiger Albumfluss aufkommt, sondern man eine Sammlung von einzelnen Songs auf den Silberling gebrannt hat und man als Hörer nie so genau weiß, was man gerade eigentlich hört. 'Feeder' und 'Fall From The Sky' wirken wie Songs, die aus den schwächeren Phasen des etwas zappeligen Prince Of Darkness (also in Richtung "Black Rain") stammen könnten. Das gilt sowohl für die Instrumentierung, als auch für die Vocalperformance und die Produktion. Das von Paul Di'Anno vorgetragene 'Wasted' leidet unter einer fürchterlichen Gesangslinie, während 'Slave' dann wieder massiv auf modern getrimmt ist. 'Big Mouth' und 'Redeem Me' sind mit weiblichen Vocals wieder eine ganz andere Baustelle und zum Abschluss gibt es mit 'Exquisite Tenderness' ein rein instrumentales Outro. So wird einfach versucht zu viele Leute zeitgleich bedienen zu wollen, mit dem Ergebnis, am Ende eher Fragezeichen in den Ohren zu platzieren.

Positiv fällt auf, dass Jake E. Lee offensichtlich das Gitarrespielen nicht verlernt hat (nachzuhören im rifflastigen 'Slave') und auch im Bereich der Soli weiterhin Akzente zu setzen vermag. Alles in allem wirkt "Red Dragon Cartel" aber einfach zu unausgegoren und orientierungslos, als dass man es sich mehrfach in Gänze anhören möchte. Dass gerade die untypischen Songs wie 'Shout It Out' und 'Slave' zu den Highlights zählen (aber an der Zielgruppe vorbeigehen dürften), wird es im Veröffentlichungswust nicht einfacher machen, seine Käufer zu finden. Mich lässt das Album zumindest mit zwiespältigen Gefühlen zurück.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Deceived
02. Shout It Out
03. Feeder
04. Fall From Sky
05. Wasted
06. Slave
07. Big Mouth
08. War Machine
09. Redeem Me
10. Exquisite Tenderness
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:08 Minuten
VÖ: 24.01.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten