Ekove Efrits - Nowhere

Review von grid vom 29.12.2013 (4255 mal gelesen)
Ekove Efrits - Nowhere EKOVE EFRITS ist das Projekt von Saman N, der hier unter dem Pseudonym Count of Efrits seit 2001 Musik macht. Das Besondere an diesem Ein-Man-Projekt ist, dass es im Iran, genauer gesagt in Teheran, beheimatet ist. Auf vier eigenveröffentlichte Demos und eine Split konnte man zurückblicken, bis mit "Suicidal Rebirth" 2008 der erste und "Hypermnesia" 2010 der zweite Langspieler das Licht der Welt erblickten, dazwischen gab's noch eine Compilation. Im Jahr 2011 begann die Zusammenarbeit des kanadischen Labels Hypnotic Dirge Records mit EKOVE EFRITS, dessen drittes Vollalbum "Conceptual Horizon" dann noch im selben Jahr veröffentlicht wurde. Im Dezember 2013 folgte die Anschlussveröffentlichung "Nowhere", um die es jetzt gehen soll.

Tja, und wie beschreibe ich jetzt "Nowhere"? Zuerst einmal: "Nowhere" ist kein Metal-Album, sondern ein aus Elektronik/Trip Hop und Ambient geschaffenes, meist ruhig fließendes und auf innere Stimmungen setzendes Klangwerk, dessen Schönheit sich sofort erschließt, ohne dabei auch nur eine einzige Sekunde rührselig oder gar kitschig zu sein. EKOVE EFRITS baut seine Gefühlspoesie aus leiseren Tönen langsam aber dafür umso eindringlicher auf. Lange instrumentale Passagen lassen mehr als einmal an Filmmusik denken, wobei Saman N mit sicherem Gespür Langatmigkeit und Langeweile ausschließt und im richtigen Moment die Dramatik steigert. Das geschieht unter anderem, wenn er von seinem meist weichen Gesang ablässt und mit harscher Stimme ('One Truth, One Confession') so etwas wie Schwarzmetall-Stimmung in die Songs zaubert und dabei zugleich vom Downtempo abrückt. In den Mittelpunkt gerückte Pianoklänge ('Belong To Nowhere') erweisen sich immer wieder als ebenso erfolgreiche Kunstgriffe, wie auch der Gastgesang der Australierin Megan Tassaker (LYCANTHIA, AVRIGUS), die mit sanft-klarer Stimme Akzente setzt; als Anspieltipp sei hier 'Infinitesimal' wärmstens empfohlen.

Nach metallischen Maßstäben kann ich "Nowhere" nicht bewerten, aber ich finde, es ist ein mehr als gelungenes Album für die nachdenklichen Stunden, die ruhigeren Momente des Lebens: eine ätherische Klangpoesie.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Public Theatre
03. Parallel Presence
04. Blessed By Nature
05. One Truth, One Confession
06. Infinitesimal
07. Metamorphosis
08. Sword And Wound
09. At The Gates Of Oblivion
10. Belong To Nowhere
Band Website: www.ekove-efrits.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:01 Minuten
VÖ: 17.12.2013

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