Latexxx Teens - Cold Heart And Old Scars

Review von Opa Steve vom 13.12.2013 (3743 mal gelesen)
Latexxx Teens - Cold Heart And Old Scars Schon den Bandnamen muss man nicht unter der Lupe sezieren. Die Zutaten "Latex", "XXX", "Teens" lesen sich wie die Google-Statistik der Suchanfragen aus langweiligen Amtsstuben und Single-Haushalten ab 17 Uhr. Dabei ist das, was plakativ verrucht, gesellschaftlich unkonform und ausschweifend rüberkommen soll, doch höchstens bei verklemmten Pornoecken-Vermeidern spannend, und selbst die Jugend mit ihren Smartphones wird vermutlich nur ein gelangweiltes Gähnen übrig haben. "BTDT, LOL, du Opfer :x".

Beim Reinhören in die Musik stellt man schnell fest, dass diese ähnlich aufregend wie der Bandname ist. Der Düstermetal/-elektro-Crossover setzt sich aus diversen charttauglichen Attributen zusammen. Sprich: fette E-Gitarren, Synthies mit pfiffigen Blubber-Sounds und tanzbaren Techno-Grooves, barocke Streicher, eine raue tiefe Männerstimme und kräftige Samples auf den Drum-Triggern. Die Gitarre kann dabei ganz ordentlich rocken und hat auch ein paar traditionelle Leads drauf. Die Gesamtmischung ist vom Songwriting allerdings so berechenbar wie Schlagermusik. Bei den Harmonien wurde recht wenig gewagt, die griffigen Melodien wie in 'Crying At The Moon' können direkt den Sprung ins Radio schaffen. Sämtliche 11 Songs folgen diesem glatten Schema, kleine Prisen WEDNESDAY13, EVERGREY, END OF GREEN machen die hörbaren Varianzen aus, die sich aber im sehr engen Rahmen bewegen. Die wenigen Anspieltipps beschränken sich auf 'World Collapse', welches im Vergleich zum Rest der Scheibe mit etwas mehr Energie ins Tanzbein geht, und das atmosphärisch gelungenere 'Call Me'. HIM-Girlies könnten sich noch an 'Wendigo' erfreuen, wobei der mögliche Anerkennungserfolg des Songs allerdings nicht durch Substanz begründet wird, sondern eher durch die Begeisterungsfähigkeit der Zielgruppe. Der Großteil der Scheibe ist mir zu mutlos, zu unaufgeregt, und unterstreicht nur die vergeblichen Bemühungen, die schon mit der Wahl des Bandnamens angefangen haben. Nicht mehr als ein Schnupper-Einstieg in dieses Genre, welches ansonsten deutlich veritablere Vertreter vorweisen kann.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Die
02. We Only Come Out At Night
03. Love You To Death
04. Edge Of Insanity
05. Crawling
06. World Collapse
07. Black Dream
08. Call Me
09. Crying At The Moon
10. Wendigo
11. Lullaby For The End
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:41 Minuten
VÖ: 22.11.2013

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