'77 - Maximum Rock'n'Roll

Review von Dweezil vom 20.11.2013 (3797 mal gelesen)
'77 - Maximum Rock'n'Roll Die spanischen Stimmungskanonen '77 haben mit "Maximum Rock'n'Roll" die nunmehr dritte Full-length Bon Scott-Huldigungszeremonie vollendet. Wem AIRBOURNE oder BULLET zu wenig eigenständig klingen, den werden '77 auf die Palme bringen, oder andererseits durch ihre charmant, nonchalante Art überzeugen. Mit so viel Herzblut und Authentizität die Mitt-Siebziger wieder aufleben zu lassen bekommt nämlich nicht jeder Möchtegern-AC/DC-Klon hin, Nicke Andersson (ex-THE HELLACOPTERS) hat auch den Sound wieder einmal großartig produziert. Sänger Armands Stimme klingt zudem 1:1 wie Großmeister Bon höchstselbst. Mich wundert's, dass es noch nicht mehr Verschwörungstheorien da draußen gibt, die sich mit seinem mysteriösen Verschwinden bzw. dem vorgetäuschten Tod 1980 und dem unerwarteten Wiederauftauchen in Barcelona im neuen Jahrtausend beschäftigen.

Nun ja, dass '77 Bon, Angus und Co. huldigen, dürfte ja ohnehin recht bekannt sein; wie steht es aber um das neue Album im Speziellen? Der Opener und Titelsong versetzt einen wirklich zurück in die goldenen Zeiten des Rock 'n' Roll und man fühlt sich kurzzeitig in der Gesellschaft von CHUCK BERRY, EDDIE COCHRAN oder JERRY LEE LEWIS. Wo AC/DC mit den Bluesskalen des klassischen Rock 'n' Roll spielten, gehen '77 einen Schritt weiter und setzen auch noch die passenden Gesangsmelodien obendrauf. Ein genialer Opener, der den Hörer direkt in Stimmung bringt, bevor mit dem folgenden 'Don't You Scream' dann auch das Headbangen anfangen kann. '77 sagen selbst, dass sie für diese Scheibe einige der härtesten Riffs ihrer bisherigen Karriere geschrieben haben. Neben diesen Songs, wie auch 'Highway Rebel' oder '16 Year Old King', stehen einige der abwechslungsreichsten Songs der Katalanen.

So ist zum Beispiel 'Jazz It Up' mit einem genialen Groove ausgestattet, während 'Stay Away From Water' mit schrammeligen Akustikgitarren und verwaschenem Countrygesang beginnt, bevor ein weiteres saftiges Mid-Tempo Young/Young-Riff losknallt. 'Virtually Good' fällt etwas aus dem Rahmen, da es mehr nach UFO oder THIN LIZZY klingt denn nach den australischen Vorbildern. Gitarrist LG Valeta übernimmt zudem zum ersten Mal das Mikro und singt den relaxten Pub-Rocker 'You Bore Me'.

Für Bon Scott-Fetischisten ist auch das dritte '77 Album eine Pflichtveranstaltung. Wie eingangs erwähnt sollten jedoch Leute die ein Problem mit Bands haben, die wenig subtil mit ihren Einflüssen umgehen, lieber einen großen Bogen um '77 machen. Man muss die Jungs einfach als das nehmen, was sie sind: eine verdammt arschtretende Rock-Band!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Maximum Rock'n Roll
02. Don't You Scream
03. Down And Dirty
04. Highway Rebel
05. Jazz It Up
06. Stay Away From Water
07. You Bore Me
08. Take Me Or Leave Me
09. Virtually Good
10. 16-Year Old King
Band Website: www.77rocks.com
Medium: CD
Spieldauer: 35 Minuten
VÖ: 18.10.2013

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