Angrenost - Planet Muscaria

Review von grid vom 18.10.2013 (3088 mal gelesen)
Angrenost - Planet Muscaria Bei Code666 wird fündig, wer auditive Herausforderungen sucht. Nun hat sich das Label, mit dem Händchen für die etwas anders gewebten Kapellen, mit ANGRENOST eine portugiesische Kapelle ins Haus geholt, die mit "Evil" 1998, drei Jahre nach Bandgründung ein 20-minütiges Demo vorlegte. Bandgründer Pursan (Vocals, Synths) brach daraufhin nach allerlei selbstzerstörerischem Verhalten zusammen und verließ die Band. Jetzt taucht er wieder auf und hat sein erstes Vollalbum "Planet Muscaria" im Gepäck und zwei neue Kameraden, nämlich Erdsaf (Bass, Drum Programming) und E. (Guitars), im Gefolge sowie den festen Willen ANGRENOST neu zu beleben.

Die Portugiesen versuchen sich am heiklen Mix Industrial/Black Metal und wandeln auf "Planet Muscaria" dabei nicht durch menschenleere Hallen, sondern fegen mit ordentlich Keyboardantrieb durch dunkle Weltallweiten und finstere Innenwelten - je nach Betrachtungsweise. Das Trio baut, neben dem Tasteninstrument, sehr auf eine Roboterstimme für die gesprochenen Parts, oft mit passendem Hall unterlegt, als auch auf verzerrtes Schwarzmetall-Gekreische. Was in den ersten sechs Tracks noch ganz gut klappt, verliert im letzten Drittel dann doch an Reiz, weil sich sie Lieder zu sehr ähneln. Es fehlt an griffigen Melodie-Ideen und die Übersteuerungsgeräusche samt Flüstersprech und Roboterstimme fangen an, den Geduldsfaden zu überdehnen, so dass dieser (laut Infomaterial) "hasserfüllte und selbstzerstörerische untote Black Metal" über die üppig bemessene Spielzeit allmählich zur Posse reift. Zudem fehlt es den Schwarzmetall-Auslegern, deren bester Freund die Austauschbarkeit ist, an Stabilität, um "Planet Muscaria" im tiefschwarzen Hass-Abgrund zu fixieren. Und damit verliert sich mit zunehmender Bereitschaft, den Songs aufmerksam zu folgen, auch die aufgebaute Stimmung. Mit weniger Spielzeit, deutlich beschnittenem Keyboardeinsatz und mehr Schwarzmetall-Bissigkeit wäre hier mehr drin gewesen.

Anspieltipps: 'INferN(O)', 'abSUMardUk'.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. INferN(O)
02. acIdShIVa
03. INTraVeNUS
04. SaTaNlOgOS
05. ScOrpIOSaUrUS
06. abSUMardUk
07. SchIzOphObOS
08. ajNagraMMaTON
09. )O(NrefNI
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 01:03:23 Minuten
VÖ: 23.09.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten