Messenger - Starwolf

Review von Contra vom 07.09.2013 (4787 mal gelesen)
Messenger - Starwolf MESSENGER sind ein bisschen das Stiefkind des deutschen Heavy/Power Metals. Neben der riesigen Bandbreite an Bands wie GAMMA RAY, RAGE, RUNNING WILD, HELLOWEEN und, und, und standen die Saarländer nie wirklich im Rampenlicht. Dazu mag die ausgedehnte Schaffenspause Ende der neunziger Jahre beigetragen haben, denn zwischen dem zweiten und dritten Studioalbum veröffentlichten MESSENGER ganze zwölf Jahre ausschließlich Kleinkram. Ein Glück, dass sie seitdem deutlich produktiver sind. Zwar schwenken die Jungs ihren Sound vom klassischen Heavy Metal deutlich mehr hin zum klassischen Power Metal, den allerdings zelebrieren sie auf's Allerteutonischste.

Der erste Track auf "Starwolf" heißt 'Raiders Of Galaxy'. Das ist grammatikalischer Kappes und das ist mir völlig egal. Denn er hört sich genau so an, wie sich ein Lied mit dem Namen 'Raiders Of Galaxy' anhören muss. Und wer sich das nicht ganz genau vorstellen kann, der möge dieses Review bitte jetzt zur Seite legen, sich in Sack und Asche hüllen und zwanzig 'Rebellion In Dreamlands' absingen. Genau dieser urdeutsche Power Metal bringt selbst miesgelaunteste Misanthropen seit Jahrzehnten zuverlässig zum Grinsen. Zugegeben, die Anleihen bei GAMMA RAY sind mehr als deutlich. Beim Hören des übermächtigen Refrains von 'The Spectre' beispielsweise komme ich nicht umhin, mir MESSENGER als einen Kult vorzustellen, der einmal in der Woche vor den Altar des heiligen Hansen rutscht. Aber wenn ich ehrlich bin, haben MESSENGER sich das redlich verdient. Einer Band, die so lang im Geschäft ist, billige Kopie zu unterstellen, gehört sich nicht. Außerdem ist es nicht so, als hätten sie dem Heavy Metal abgeschworen. 'Earth, Water And Power' kommt mit einem dermaßen simplen und kernigen Hauptriff daher, dass es eben so gut von MANOWAR sein könnte. Und der Titeltrack gehört in jedem Windtunnel auf deutschem Boden in Dauerschleife gespielt.

Deutschlands Metal geht es gut. Und das ist ein Grund zur Freude. MESSENGER machen altbackene Musik ohne größere Überraschungen. Und sie machen es fantastisch. Sie haben im Vergleich zu ihren älteren Alben die Geschwindigkeit merklich angezogen, ohne den klassischen "Leder, Nieten und Drachen"-Heavy Metal aus den Augen zu lassen. Ok, die Drachen werden durch Weltraumpiraten ersetzt, aber Arschlecken, Rasieren, Einsfuffzig, wie man im Ruhrpott sagt. "Starwolf" ist ehrlich, bodenständig, macht jede Menge Bock und muss sich nicht vor den anfangs erwähnten Größen verstecken.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Raiders Of Galaxy
02. The Spectre
03. Salvation
04. Pirates Of Space
05. Chosen One
06. Earth, Water And Power
07. Reign Of The Righteous
08. Thousand Suns Of Eternity
09. Starwolf
10. The Path Of Science
11. Born To Face The Wind
Band Website: www.messengerband.de
Medium: CD
Spieldauer: 57:14 Minuten
VÖ: 06.09.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten