Counterparts - The Difference Between Hell And Home

Review von Opa Steve vom 20.08.2013 (3345 mal gelesen)
Counterparts - The Difference Between Hell And Home Die Gegensätze könnten größer nicht sein. Auf der einen Seite steht da die Musik für sich. Tolle Kompositionen, gelegentlich etwas sperrig, aber insgesamt immer noch rechtzeitig zum Gesamtkunstwerk auflösend. Sauber gespielt, vor allem an allen Instrumenten äußerst ambitioniert. COUNTERPARTS können richtig zappelige Breaks und massive Breakdowns einbauen, aber im fließenden Übergang wieder zu luftig leichten Alternative-Gitarren oder schönen Leads wechseln. Dass das Ganze dann noch aus einem Guss wirkt, macht die Sache noch beeindruckender. Zarte Intros wie in 'Decay' lockern den Stoff immer wieder auf, der dadurch stark an Dynamik gewinnt. In allem steckt eine leichte Melancholie, die durch die Härte etwas überspielt wird, aber stets vorhanden ist. 'Debris' und 'Compass' sind so schöne Beispiele, wie sich hinter Stakkato-Drums eine schwerelose Gitarrenarbeit verbirgt, auf die man bewusst achten muss. Gelegentliche Dissonanzen sind gewollt, aber zerstören den Stil nicht. Lediglich der pure Hardcore-Song 'Slave' tanzt hier aus der Reihe, und man darf ihn sicher als bewusstes Aggro-Experiment verstehen. Simpel und auf die Fresse geht es zwei Minuten lang, wenn da nicht immer die kleinen feinen Stückchen drin wären, die man schon als ironisches Augenzwinkern auffassen könnte.

Liest sich alles prima, oder? Ist auch klasse. Wenn da nicht EINER wäre, der diese tolle Arbeit mit einem Schlag wieder zunichte machen würde. Nämlich der "Sänger". Ja, ich weiß, es hat sich im Metalcore-Genre als schick herauskristallisiert, einfach stur mit blutiger Kehle alles niederzubrüllen. Und genau dies macht dieser Junge hier. Und noch schlimmer: irgendwie gehen ihm die Lyrics nicht aus. Der Großteil der Songs ist durch den Gesang total zerstört, was mir persönlich das Feeling kaputt macht. Da hat man diese wunderbaren Songs und das vielseitige Talent der Instrumentalisten, und da ist dieser Kerl, der gegen die fantastischsten Konstruktionen ohne jedes Gespür einfach bis zum Anschlag anschreit.

Das ist wirklich traurig und führt zur Endbewertung einer (knappen!) Sieben unserer Blutstropfen. Hier wäre sonst viel mehr dringewesen, und ich habe wirklich noch gezögert, ob ich als "erzieherische Maßnahme" nicht noch weiter abwerten soll, aber das haben die Songs einfach nicht verdient.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Lost
02. Ghost
03. Debris
04. Outlier
05. Witness
06. Decay
07. Compass
08. Wither
09. Cursed
10. Slave
11. Soil
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37:27 Minuten
VÖ: 23.07.2013

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