Maschine - Rubidium

Review von DevilsBourbon vom 16.08.2013 (4253 mal gelesen)
Maschine - Rubidium Im Zeitalter von Elektro-Core und "schneller, höher, weiter"-Amibitionen gibt eine britische Band mit Prog-Rock à la par excellence ihr Album-Debüt mit "Rubidium". MASCHINE, die sich im Jahre 2008 gegründet haben, setzen auf klassische Strukturen und Gitarrensoli bis zum Abwinken. Trotz ihres relativ kurzen Bestehens sind die vier Bandmember keineswegs unerfahren oder amateurhaft. Gitarrist, Sänger und Namensgeber in einem, Luke Machin, der bereits mit Legenden wie Robert Plant (LED ZEPPELIN), Bernie Marsden (WHITESNAKE) und Jeff Beck (THE YARDBIRDS) zusammengearbeitet und auf einer Bühne gestanden hat, gründete die Band am Brighton Institute Of Modern Music. Gemeinsam mit Bassist Daniel Mash spielte er mehrere Jahre bei THE TANGENT. Seit Jahren arbeitete Machin an einem komplett eigenen Album, in das er all seine Kreativität legte. Luke Machin wuchs mit Progressive Rock auf und bezeichnet die Gitarrenarbeit von Francis Dunnery (IT BITES) als seinen grössten Einfluss. "Ich stand schon immer auf das Vier-Akkorde-Zeug", erklärt Machin bezüglich seiner musikalischen Wurzeln, wuchs er doch mit Progressive Rock und Bands, wie YES, GENESIS, PAIN OF SALVATION und desweiteren DREAM THEATER auf, "doch letzten Endes bist Du damit ziemlich begrenzt. Zwischen acht und zwölf Jahren habe ich jeden Tag acht oder zehn Stunden geübt, was ziemlich verrückt ist. Doch das ist eine gute Übung und an irgendeinem Punkt erreicht man dann ein gewisses Level, bei dem man so viel wie möglich in die Musik stecken möchte, ohne es zu übertreiben. Du brauchst eine gewisse Balance, damit die Hörer deine Musik verstehen. (...) "

Das Cover des Albums glänzt durch klare Linien. Kenner werden bemerken, daß das Bandlogo im Stil der ASIA bzw. STYX - Schriftzüge gehalten wurde. Somit könnte man gleich erkennen, um welche Musikrichtung es sich handelt, auch wenn man zuvor noch nie etwas von der Band selbst gehört hat. Der Album-Titel selbst, gewählt nach einem Alkalimetall, welches sich an der Luft selbst entzündet, wurde in ein Großstadt-Lichtermeer integriert. Mit 'The Fallen' beginnt dann das Vergnügen. Zunächst mit softer, dünner Stimme wird es im Refrain rauer, flaut nach dem Höhepunkt ab und läuft als Lounge-Musik ohne weiteren Gesang aus. Leichte THE DOORS ähnliche Klänge leiten den Titelsong 'Rubidium' ein. Doch bereits nach einem kurzen Intro wird voller Inbrust in die Tasten gehauen und in die Saiten gegriffen. Es gibt wieder diverse Tempi-Wechsel und zum Ende hin ein minutenlanges Gitarrensolo. Jazzige Elemente bringt 'Cubixstro' mit ein, ebenso wie das zarte Stimmchen der Keyboarderin. Weiter geht´s mit einer Art Frühlingserwachen und ebenfalls weiblicher Unterstützung. 'Invincible' wirkt hier auf den Hörer locker-flockig. Die Querflöte gibt zur Untermalung dieser Leichtigkeit ihr Übriges dazu, bis es nach zwei Dritteln des Songs plötzlich kurzfristig dramatisch wird. 'Venga' hat mehr eine Hardrock-Kante als eine technische Seite. Er wurde schon vor längerer Zeit von Luke Machin geschrieben und kommt nach dessen Angaben "live jedes Mal richtig gut an". Dieser Song ist auch auf dem Album durchaus hörenswert. Es folgen noch 'Eyes Pt.1' und 'Eyes Pt.2". Die beiden Lieder sind mir persönlich zu wuselig und zu überladen. Es scheint, als ob die Band all ihr Können und Wissen in diese zwei Songs gepackt hat, gepaart mit diversen Spielereien. Eine irgendwie durchgängig erkennbare Melodie gibt es nicht. Gab es aber auch in den Songs zuvor irgendwie nicht, nur nicht so extrem wenig. Das ist leider etwas, was meinen Gesamt-Eindruck des Albums schmälert. Um "Rubidium" nebenbei laufen zu lassen ist es zu komplex und vielschichtig und wird mit der Zeit richtig anstrengend. Man muss sich schon allein, ganz in Ruhe in sein kleines Kämmerchen zurückziehen, um den Facettenreichtum geniessen und in sich aufnehmen zu können. Wünschenwert wäre beim nächsten Album noch mehr Druck im Sound zu erzeugen, um diesen insgesamt bombastischer wirken zu lassen.
Mit den zwei Bonus-Tracks des Special-Edition Bonuspacks gibt es nochmal knapp 13 Minuten on top.

Line-Up: Luke Machin (guitars, vocals)
Daniel Mash (bass, vocals)
Georgia Lewis (keyboards, vocals)
Elliott Fuller (guitars)
James Stewart (drums)

Anspieltipps: Cubixstro, Venga

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Fallen
02. Rubidium
03. Cubixstro
04. Invincible
05. Venga
06. Eyes Pt. 1
07. Eyes Pt. 2
Band Website: www.maschineuk.com
Medium: CD
Spieldauer: 58.22 Minuten
VÖ: 29.07.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten